Zur heißen Ecke: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Zur heißen Ecke''' war ein [[Imbiss]] an der Ecke ''[[Hein-Hoyer-Straße]]''/''[[Reeperbahn]]'' in [[Hamburg-St. Pauli]]. Er galt lange Zeit als "bekanntester Imbiss Hamburgs".<ref name="ha92">[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1992%2Fxml%2F19920926xml%2Fhabxml920709_15561.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1992%2Fpdf%2F19920926.pdf%2FASV_HAB_19920926_HA_009.pdf St. Pauli: Die Haie kommen! - Die "Heiße Ecke" muß weichen - Spekulanten auf dem Vormarsch | Abendblatt.de]</ref> Nach ihm ist das [[Musical]] ''[[Heiße Ecke - Das St. Pauli Musical]]'', das seit 2003 im ''[[Schmidt's Tivoli]]'' gegenüber am [[Spielbudenplatz]] gespielt wird, benannt. Zudem machte die geplante Neubebauung des Grundstücks Schlagzeilen.
'''Zur heißen Ecke''' war ein Imbiss an der Ecke Hein-Hoyer-Straße/[[Reeperbahn]] in [[Hamburg]]-St. Pauli. Er galt lange Zeit als "bekanntester Imbiss Hamburgs".<ref name="ha92">[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1992%2Fxml%2F19920926xml%2Fhabxml920709_15561.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1992%2Fpdf%2F19920926.pdf%2FASV_HAB_19920926_HA_009.pdf St. Pauli: Die Haie kommen! - Die "Heiße Ecke" muß weichen - Spekulanten auf dem Vormarsch | Abendblatt.de]</ref> Nach ihm ist das Musical ''Heiße Ecke - Das St. Pauli Musical'', das seit 2003 im ''Schmidt's Tivoli'' gegenüber am Spielbudenplatz gespielt wird, benannt. Zudem machte die geplante Neubebauung des Grundstücks Schlagzeilen.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Imbiss in einem einstöckigen Flachbau, ein in der durch den Krieg existierenden Baulücke errichteter Behelfsbau, der Anne und Gunter Lienau gehörte und in dem die Kunden von Serviererin Ella Mehrhoff bedient wurden, war seit 1965 eine vielfrequentierte Anlaufstelle für Besucher auf dem Hamburger Kiez. Auch [[Roy Black]] zählte zu den Gästen. Das Grundstück wurde 1991 von der städtischen [[Sprinkenhof]] AG für 1,85 Millionen Mark an den Hamburger Immobilienkaufmann Norbert Blohm verkauft.<ref name="ha92"/> Dieser wollte am "teuersten Platz Hamburgs" mit einem Quadratmeterpreis von etwa 10.000 Mark ein gläsernes Bürohaus mit Filiale von ''[[Pizza Hut]]'' im Erdgeschoss und Restaurant unter dem Dach errichten lassen.<ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1992%2Fxml%2F19920530xml%2Fhabxml920406_9426.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1992%2Fpdf%2F19920530.pdf%2FASV_HAB_19920530_HA_010.jpg Macher, Mädchen und Moneten | Abendblatt.de]</ref> Ende 1992 geschlossen, wurde das alte Gebäude der "heißen Ecke" im Juli 1994 abgerissen.<ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1995%2Fxml%2F19951012xml%2Fhabxml951012_1892.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1995%2Fpdf%2F19951012.pdf%2FASV_HAB_19951012_HA_017.pdf Statt Neubau eine Müllhalde | Abendblatt.de]</ref> Lienau blieb noch ein zweiter Laden, das "Expreß-Bufett" an der [[Große Freiheit|Großen Freiheit]] 21.
Der Imbiss in einem einstöckigen Flachbau, ein in der durch den Krieg existierenden Baulücke errichteter Behelfsbau, der Anne und Gunter Lienau gehörte und in dem die Kunden von Serviererin Ella Mehrhoff bedient wurden, war seit 1965 eine vielfrequentierte Anlaufstelle für Besucher auf dem Hamburger Kiez. Auch der Schlagersänger Roy Black (1943–1991) zählte zu den Gästen. Das Grundstück wurde 1991 von der städtischen Sprinkenhof AG für 1,85 Millionen Mark an den Hamburger Immobilienkaufmann Norbert Blohm verkauft.<ref name="ha92"/> Dieser wollte am "teuersten Platz Hamburgs" mit einem Quadratmeterpreis von etwa 10.000 Mark ein gläsernes Bürohaus mit Filiale von ''Pizza Hut'' im Erdgeschoss und Restaurant unter dem Dach errichten lassen.<ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1992%2Fxml%2F19920530xml%2Fhabxml920406_9426.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1992%2Fpdf%2F19920530.pdf%2FASV_HAB_19920530_HA_010.jpg Macher, Mädchen und Moneten | Abendblatt.de]</ref> Ende 1992 geschlossen, wurde das alte Gebäude der "heißen Ecke" im Juli 1994 abgerissen.<ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1995%2Fxml%2F19951012xml%2Fhabxml951012_1892.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1995%2Fpdf%2F19951012.pdf%2FASV_HAB_19951012_HA_017.pdf Statt Neubau eine Müllhalde | Abendblatt.de]</ref> Lienau blieb noch ein zweiter Laden, das "Expreß-Bufett" an der Großen Freiheit 21.


Zum Bau kam es nicht, Blohm ließ die Frist der Baugenehmigung verstreichen, und das 196 Quadratmeter große Grundstück stand leer und tut dies bis heute. 1997 errichtete der zwischenzeitliche Pächter Jürgen Klaffehn als "Heiße Kiste" vorübergehend einen neuen Imbiss in einem Wagen, so lange bis die Stadt eine geänderte Planung vorlegte.<ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1997%2Fxml%2F19970424xml%2Fhabxml1997_04_4254.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1997%2Fpdf%2F19970424.pdf%2F Neuer Imbiß an der Heißen Ecke | Abendblatt.de]</ref> 1998 erwarb Kiezgröße [[Burim Osmani]], der später wegen organisierter Kriminalität Schlagzeilen machte, das nun mit zwei Millionen Mark taxierte Grundstück und verfolgte Pläne zur Errichtung eines Geschäftshauses.<ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1998%2Fxml%2F19980807xml%2Fhabxml980709_6942.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1998%2Fpdf%2F19980807.pdf%2F "Heiße Ecke": Baubeginn im Herbst 1999? | Abendblatt.de]</ref> Baubeginn sollte 1999 sein. Osmani wollte zunächst Nachbargrundstücke dazukaufen, der Bezirk machte mit einem "Baugebot" Druck, um einen Neubau zu erreichen. Auch waren die Planungen Osmanis für den sogenannten "Osmani-Tower" dem Amt zu massiv und galten als "nicht genehmigungsfähig".<ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F2001%2Fxml%2F20010326xml%2Fhabxml010103_26680.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F2001%2Fpdf%2F20010326.pdf%2F "Heiße Ecke": Jetzt gehts los. Bezirk macht Druck - Investor muss das Grundstück bebauen | Abendblatt.de]</ref><ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F2002%2Fxml%2F20020105xml%2Fhabxml020103_1087.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F2002%2Fpdf%2F20020105.pdf%2F "Heiße Ecke": Jetzt ist Schluss | Abendblatt.de]</ref>
Zum Bau kam es nicht, Blohm ließ die Frist der Baugenehmigung verstreichen, und das 196 Quadratmeter große Grundstück stand leer und tut dies bis heute. 1997 errichtete der zwischenzeitliche Pächter Jürgen Klaffehn als "Heiße Kiste" vorübergehend einen neuen Imbiss in einem Wagen, so lange bis die Stadt eine geänderte Planung vorlegte.<ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1997%2Fxml%2F19970424xml%2Fhabxml1997_04_4254.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1997%2Fpdf%2F19970424.pdf%2F Neuer Imbiß an der Heißen Ecke | Abendblatt.de]</ref> 1998 erwarb Kiezgröße Burim Osmani (* 1964), der später wegen organisierter Kriminalität Schlagzeilen machte, das nun mit zwei Millionen Mark taxierte Grundstück und verfolgte Pläne zur Errichtung eines Geschäftshauses.<ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1998%2Fxml%2F19980807xml%2Fhabxml980709_6942.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F1998%2Fpdf%2F19980807.pdf%2F "Heiße Ecke": Baubeginn im Herbst 1999? | Abendblatt.de]</ref> Baubeginn sollte 1999 sein. Osmani wollte zunächst Nachbargrundstücke dazukaufen, der Bezirk machte mit einem "Baugebot" Druck, um einen Neubau zu erreichen. Auch waren die Planungen Osmanis für den sogenannten "Osmani-Tower" dem Amt zu massiv und galten als "nicht genehmigungsfähig".<ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F2001%2Fxml%2F20010326xml%2Fhabxml010103_26680.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F2001%2Fpdf%2F20010326.pdf%2F "Heiße Ecke": Jetzt gehts los. Bezirk macht Druck - Investor muss das Grundstück bebauen | Abendblatt.de]</ref><ref>[http://www.abendblatt.de/archiv/article.php?xmlurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F2002%2Fxml%2F20020105xml%2Fhabxml020103_1087.xml&pdfurl=http%3A%2F%2Farchiv.abendblatt.de%2Fha%2F2002%2Fpdf%2F20020105.pdf%2F "Heiße Ecke": Jetzt ist Schluss | Abendblatt.de]</ref>


Osmani baute nicht, das Ordnungsamt klagte wegen 25.000 Euro Vertragsstrafe. Zudem kam es zu Verwicklungen des damaligen Bausenators [[Mario Mettbach]] ([[Schill-Partei]]), der sich für eine andere Nutzung der "Heißen Ecke" einsetzte. Wegen dieser Kontakte zu Osmani wurde Mettbach ein Beratervertrag für ein städtisches Unternehmen durch den Wirtschaftssenator [[Gunnar Uldall]] gekündigt.<ref>[http://www.abendblatt.de/hamburg/article803843/Seit-1998-kocht-um-die-Heisse-Ecke-ein-Streit.html Seit 1998 kocht um die "Heisse Ecke" ein Streit | Abendblatt.de]</ref> Es entwickelte sich die "Osmani-Mettbach-Affäre", während deren parlamentarischer und gerichtlicher Aufarbeitung das Grundstück weiter leerstand.<ref>[http://www.abendblatt.de/hamburg/article841987/SPD-legt-Osmani-Bericht-vor-Vorwuerfe-gegen-Senat.html SPD legt Osmani-Bericht vor - Vorwürfe gegen Senat | Abendblatt.de]</ref> 2008 gab es Pläne einer Investorengruppe ("bit-Group") für ein Hotel. Im Februar 2011 wurde Osmani wegen Beihilfe zur Untreue und Betrug zu fünf Jahren Haft verurteilt. Etwa zeitgleich verkündete Bezirksamtsleiter [[Markus Schreiber]] die Neubebauung des Grundstücks für acht Millionen Euro mit einem Hotel mit großer Videoleinwand und Imbiss im Erdgeschoss durch einen [[Österreich|österreichischen]] Investor. Doch der Verkauf platzte zum wiederholten Mal.<ref>[http://www.abendblatt.de/hamburg/article2070167/Hamburgs-Heisse-Ecke-in-der-Zwickmuehle.html Hamburgs "Heiße Ecke" in der Zwickmühle | Abendblatt.de]</ref> 2013 gab es Berichte, die Hotelkette [[Motel One]] plane einen Hotelneubau, der aber von der Grünen-Fraktion im Bezirk abgelehnt werde.<ref>[http://www.abendblatt.de/hamburg/article116606540/Wird-die-Heisse-Ecke-zum-Motel-One.html Wird die Heiße Ecke zum Motel One? | Abendblatt.de]</ref>
Osmani baute nicht, das Ordnungsamt klagte wegen 25.000 Euro Vertragsstrafe. Zudem kam es zu Verwicklungen des damaligen Bausenators Mario Mettbach (1952–2021/2022) der Partei Rechtsstaatlicher Offensive (Schill-Partei), der sich für eine andere Nutzung der "Heißen Ecke" einsetzte. Wegen dieser Kontakte zu Osmani wurde Mettbach ein Beratervertrag für ein städtisches Unternehmen durch den [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]-Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (1940–2017) gekündigt.<ref>[http://www.abendblatt.de/hamburg/article803843/Seit-1998-kocht-um-die-Heisse-Ecke-ein-Streit.html Seit 1998 kocht um die "Heisse Ecke" ein Streit | Abendblatt.de]</ref> Es entwickelte sich die "Osmani-Mettbach-Affäre", während deren parlamentarischer und gerichtlicher Aufarbeitung das Grundstück weiter leerstand.<ref>[http://www.abendblatt.de/hamburg/article841987/SPD-legt-Osmani-Bericht-vor-Vorwuerfe-gegen-Senat.html SPD legt Osmani-Bericht vor - Vorwürfe gegen Senat | Abendblatt.de]</ref> 2008 gab es Pläne einer Investorengruppe ("bit-Group") für ein Hotel. Im Februar 2011 wurde Osmani wegen Beihilfe zur Untreue und Betrug zu fünf Jahren Haft verurteilt. Etwa zeitgleich verkündete Bezirksamtsleiter Markus Schreiber ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) die Neubebauung des Grundstücks für acht Millionen Euro mit einem Hotel mit großer Videoleinwand und Imbiss im Erdgeschoss durch einen [[Österreich|österreichischen]] Investor. Doch der Verkauf platzte zum wiederholten Mal.<ref>[http://www.abendblatt.de/hamburg/article2070167/Hamburgs-Heisse-Ecke-in-der-Zwickmuehle.html Hamburgs "Heiße Ecke" in der Zwickmühle | Abendblatt.de]</ref> 2013 gab es Berichte, die Hotelkette ''Motel One'' plane einen Hotelneubau, der aber von der [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]]-Fraktion im Bezirk abgelehnt werde.<ref>[http://www.abendblatt.de/hamburg/article116606540/Wird-die-Heisse-Ecke-zum-Motel-One.html Wird die Heiße Ecke zum Motel One? | Abendblatt.de]</ref>


== Quellen ==
== Quellen ==
<references />
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Aktuelle Version vom 5. August 2024, 08:42 Uhr

Zur heißen Ecke war ein Imbiss an der Ecke Hein-Hoyer-Straße/Reeperbahn in Hamburg-St. Pauli. Er galt lange Zeit als "bekanntester Imbiss Hamburgs".[1] Nach ihm ist das Musical Heiße Ecke - Das St. Pauli Musical, das seit 2003 im Schmidt's Tivoli gegenüber am Spielbudenplatz gespielt wird, benannt. Zudem machte die geplante Neubebauung des Grundstücks Schlagzeilen.

Geschichte

Der Imbiss in einem einstöckigen Flachbau, ein in der durch den Krieg existierenden Baulücke errichteter Behelfsbau, der Anne und Gunter Lienau gehörte und in dem die Kunden von Serviererin Ella Mehrhoff bedient wurden, war seit 1965 eine vielfrequentierte Anlaufstelle für Besucher auf dem Hamburger Kiez. Auch der Schlagersänger Roy Black (1943–1991) zählte zu den Gästen. Das Grundstück wurde 1991 von der städtischen Sprinkenhof AG für 1,85 Millionen Mark an den Hamburger Immobilienkaufmann Norbert Blohm verkauft.[1] Dieser wollte am "teuersten Platz Hamburgs" mit einem Quadratmeterpreis von etwa 10.000 Mark ein gläsernes Bürohaus mit Filiale von Pizza Hut im Erdgeschoss und Restaurant unter dem Dach errichten lassen.[2] Ende 1992 geschlossen, wurde das alte Gebäude der "heißen Ecke" im Juli 1994 abgerissen.[3] Lienau blieb noch ein zweiter Laden, das "Expreß-Bufett" an der Großen Freiheit 21.

Zum Bau kam es nicht, Blohm ließ die Frist der Baugenehmigung verstreichen, und das 196 Quadratmeter große Grundstück stand leer und tut dies bis heute. 1997 errichtete der zwischenzeitliche Pächter Jürgen Klaffehn als "Heiße Kiste" vorübergehend einen neuen Imbiss in einem Wagen, so lange bis die Stadt eine geänderte Planung vorlegte.[4] 1998 erwarb Kiezgröße Burim Osmani (* 1964), der später wegen organisierter Kriminalität Schlagzeilen machte, das nun mit zwei Millionen Mark taxierte Grundstück und verfolgte Pläne zur Errichtung eines Geschäftshauses.[5] Baubeginn sollte 1999 sein. Osmani wollte zunächst Nachbargrundstücke dazukaufen, der Bezirk machte mit einem "Baugebot" Druck, um einen Neubau zu erreichen. Auch waren die Planungen Osmanis für den sogenannten "Osmani-Tower" dem Amt zu massiv und galten als "nicht genehmigungsfähig".[6][7]

Osmani baute nicht, das Ordnungsamt klagte wegen 25.000 Euro Vertragsstrafe. Zudem kam es zu Verwicklungen des damaligen Bausenators Mario Mettbach (1952–2021/2022) der Partei Rechtsstaatlicher Offensive (Schill-Partei), der sich für eine andere Nutzung der "Heißen Ecke" einsetzte. Wegen dieser Kontakte zu Osmani wurde Mettbach ein Beratervertrag für ein städtisches Unternehmen durch den CDU-Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (1940–2017) gekündigt.[8] Es entwickelte sich die "Osmani-Mettbach-Affäre", während deren parlamentarischer und gerichtlicher Aufarbeitung das Grundstück weiter leerstand.[9] 2008 gab es Pläne einer Investorengruppe ("bit-Group") für ein Hotel. Im Februar 2011 wurde Osmani wegen Beihilfe zur Untreue und Betrug zu fünf Jahren Haft verurteilt. Etwa zeitgleich verkündete Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) die Neubebauung des Grundstücks für acht Millionen Euro mit einem Hotel mit großer Videoleinwand und Imbiss im Erdgeschoss durch einen österreichischen Investor. Doch der Verkauf platzte zum wiederholten Mal.[10] 2013 gab es Berichte, die Hotelkette Motel One plane einen Hotelneubau, der aber von der Grünen-Fraktion im Bezirk abgelehnt werde.[11]

Quellen