Chronik des Schreibens und Druckens (Technik): Unterschied zwischen den Versionen
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*16. Jh.: Aufkommen der nach ihrem Aussehen benannten "Bleistifte", die aber aus englischem Borrowdale-Graphit und nicht aus Blei sind. | *16. Jh.: Aufkommen der nach ihrem Aussehen benannten "Bleistifte", die aber aus englischem Borrowdale-Graphit und nicht aus Blei sind. | ||
*1636: Der Deutsche ''Daniel Schwenter'' (1585–1636) beschreibt einen Füller aus zwei kombinierten Federkielen | *1636: Der Deutsche ''Daniel Schwenter'' (1585–1636) beschreibt einen Füller aus zwei kombinierten Federkielen | ||
*Dreifarbendruck ( | *1710: Dreifarbendruck des Deutschen ''Jakob Christoph Le Blon'' (1667 –1741) | ||
*1714: Henry Mill (um 1683-1771) lässt eine Schreibmaschine patentieren, über die kaum Details bekannt sind. | *1714: Der englische Wasserbauingenieur ''Henry Mill'' (um 1683-1771) lässt eine "Schreibmaschine" patentieren, über die kaum Details bekannt sind. <ref>[http://todayinsci.com/M/Mill_Henry/MillHenryPatents.htm Today]</ref> | ||
*1748: Mit der „Aachener Stahlfeder“ beginnt der Siegeszug des Schreibens mit robusterem Metall. <ref>[http://www.korrekturfeder.de/korrekturfeder/unser-firmenlogo/ Erklärung]</ref> | *1748: Mit der „Aachener Stahlfeder“ beginnt der Siegeszug des Schreibens mit robusterem Metall. <ref>[http://www.korrekturfeder.de/korrekturfeder/unser-firmenlogo/ Erklärung]</ref> | ||
*1770: Das "Radiergummi" wird unabhängig voneinander von den Briten ''Edward Nairne'' und ''Joseph Priestley'' entdeckt. | *1770: Das "Radiergummi" wird unabhängig voneinander von den Briten ''Edward Nairne'' und ''Joseph Priestley'' entdeckt. | ||
*1780: Der Verbesserer der Dampfmaschine ''James Watt'' entwickelt erste Kopierprozesse mit Negativen, um sich der Papierarbeit zu entledigen. <ref>[http://cnx.org/contents/eef9f40b-8c46-420b-b926-e7afe7022480@1/Carbon_Black:_From_Copying_to_ CNX]</ref> | |||
*1790: Der Österreicher ''Joseph Hardtmuth'' (1758-1816) erfindet aus Ton und Graphitpulver künstliche Bleistiftminen und gründet die Firma "Kohinoor". | *1790: Der Österreicher ''Joseph Hardtmuth'' (1758-1816) erfindet aus Ton und Graphitpulver künstliche Bleistiftminen und gründet die Firma "Kohinoor". | ||
*1795: Conté-Bleistifte: Der Franzose ''Nicolas-Jacques Conté'' (1755-1805) verbessert die Graphitherstellung abermals, jetzt können auch unreine Rohstoffe verwendet werden. | *1795: Conté-Bleistifte: Der Franzose ''Nicolas-Jacques Conté'' (1755-1805) verbessert die Graphitherstellung abermals, jetzt können auch unreine Rohstoffe verwendet werden. | ||
*1796: "Lithographie": ''Alois Senefelder'' erfindet den Steindruck | *1796: "Lithographie": ''Alois Senefelder'' erfindet den Steindruck | ||
===19. Jahrhundert === | ===19. Jahrhundert === | ||
*1808: Der Italiener Pellegrino Turri erfindet die erste gut funktionierende | *Anfang des 19. Jahrhunderts: Buntstifte | ||
*1808: Der Italiener ''Pellegrino Turri'' erfindet die erste gut funktionierende Schreibmaschine, vertreibt sie aber nicht kommerziell. | |||
*1823: Der Amerikaner ''Cyrus P. Dalkin'' entwickelt ein Kohlepapier, das sich kommerziell durchsetzt (Vorläufermodelle gab es u.a. von Turri) <ref>[http://www.kevinlaurence.net/essays/cc.php Kohlepapier]</ref> | |||
*1828: Erstes Modell eines Anspitzers des Franzosen Bernard Lassimone; 1908 entwickelt der Franke ''Theodor Möbius'' (1868–1953) den heute gebräuchlichen kegelförmigen Anspitzer. | *1828: Erstes Modell eines Anspitzers des Franzosen Bernard Lassimone; 1908 entwickelt der Franke ''Theodor Möbius'' (1868–1953) den heute gebräuchlichen kegelförmigen Anspitzer. | ||
*1870 | *1860er: Überall werden Schreibmaschinen entwickelt. 1870--Erste verkaufte Schreibmaschine (ca. 1865 entwickelt) des Dänen ''Rasmus Malling-Hansen'' (1835–1890) ; etwa zu dieser Zeit kommen in den USA auch Modelle anderer Co-Erfinder auf. Auch der Österreicher ''Peter Mitterhofer'' (1822-1893) baut zu dieser Zeit eine Maschine. <ref>[http://www.biographien.ac.at/oebl_6/326.pdf Mitterhofer-Biographie]</ref> | ||
*frühe 1870er: Der Amerikaner ''Christopher Sholes'' (1819 –1890) erfindet die QWERTY-Tastaturbelegung, damit ist die Schreibmaschine nicht mehr zu stoppen. Er verkauft 1873 sein Patent an Remington. | |||
*1884: ''Ottmar Mergenthaler'' erfindet mit Linotype eine Zeilensetzmaschine | *1884: ''Ottmar Mergenthaler'' erfindet mit Linotype eine Zeilensetzmaschine | ||
*1884: Füller: Der Amerikaner ''Lewis Waterman'' (1837 –1901) konstruiert ein Schreibgerät mit regelmäßigem Tintenfluss. Ähnliche Geräte gab es aber schon in den 1850ern. | *1884: Füller: Der Amerikaner ''Lewis Waterman'' (1837 –1901) konstruiert ein Schreibgerät mit regelmäßigem Tintenfluss. Ähnliche Geräte gab es aber schon in den 1850ern. |
Version vom 8. Oktober 2014, 06:16 Uhr
Chronik des Schreibens und Druckens
Antike und Mittelalter
- ca. 3.200 v. Chr.: Papyrus als Beschreibstoff; die Schreibgeräte sind aus Blei, später entsteht der "Kalamos" aus Schilfrohr.
- ca. 3.000 v. Chr.: Erste Schriften
- ca. 250 v. Chr.: Pergament: Griechen entwickeln in Pergamon auf Lederbearbeitungstechniken der Ägypter aufbauend ein teures aber im Vergleich zum Papyrus robustes Schreibmaterial.
- 105 n. Chr.: T'sai Lun stellt in China Papier her
- 4. Jahrhundert n. Chr.: Der Federkiel von Gänsen kommt als Schreibgerät auf.
- ca. 650: Blockdruck (China)
- 868: Die buddhistische Diamant-Sutra ist das älteste erhaltene gedruckte Buch (China, 1907 entdeckt).
- ca. 1045: Der Chinese Bi Sheng erfindet den Druck mit beweglichen Tonlettern,
- Im 12.Jh. wird in China mit Bronze gedruckt.
- ca. 1240: Choe Yun-ui druckt in Korea die Chronik "Sangjeong yemun" mit beweglichen Metallettern
- ca. 1445: Johannes Gutenberg (um 1400-1468) druckt in Mitteleuropa mit Metalllettern
Neuzeit
- 16. Jh.: Aufkommen der nach ihrem Aussehen benannten "Bleistifte", die aber aus englischem Borrowdale-Graphit und nicht aus Blei sind.
- 1636: Der Deutsche Daniel Schwenter (1585–1636) beschreibt einen Füller aus zwei kombinierten Federkielen
- 1710: Dreifarbendruck des Deutschen Jakob Christoph Le Blon (1667 –1741)
- 1714: Der englische Wasserbauingenieur Henry Mill (um 1683-1771) lässt eine "Schreibmaschine" patentieren, über die kaum Details bekannt sind. [1]
- 1748: Mit der „Aachener Stahlfeder“ beginnt der Siegeszug des Schreibens mit robusterem Metall. [2]
- 1770: Das "Radiergummi" wird unabhängig voneinander von den Briten Edward Nairne und Joseph Priestley entdeckt.
- 1780: Der Verbesserer der Dampfmaschine James Watt entwickelt erste Kopierprozesse mit Negativen, um sich der Papierarbeit zu entledigen. [3]
- 1790: Der Österreicher Joseph Hardtmuth (1758-1816) erfindet aus Ton und Graphitpulver künstliche Bleistiftminen und gründet die Firma "Kohinoor".
- 1795: Conté-Bleistifte: Der Franzose Nicolas-Jacques Conté (1755-1805) verbessert die Graphitherstellung abermals, jetzt können auch unreine Rohstoffe verwendet werden.
- 1796: "Lithographie": Alois Senefelder erfindet den Steindruck
19. Jahrhundert
- Anfang des 19. Jahrhunderts: Buntstifte
- 1808: Der Italiener Pellegrino Turri erfindet die erste gut funktionierende Schreibmaschine, vertreibt sie aber nicht kommerziell.
- 1823: Der Amerikaner Cyrus P. Dalkin entwickelt ein Kohlepapier, das sich kommerziell durchsetzt (Vorläufermodelle gab es u.a. von Turri) [4]
- 1828: Erstes Modell eines Anspitzers des Franzosen Bernard Lassimone; 1908 entwickelt der Franke Theodor Möbius (1868–1953) den heute gebräuchlichen kegelförmigen Anspitzer.
- 1860er: Überall werden Schreibmaschinen entwickelt. 1870--Erste verkaufte Schreibmaschine (ca. 1865 entwickelt) des Dänen Rasmus Malling-Hansen (1835–1890) ; etwa zu dieser Zeit kommen in den USA auch Modelle anderer Co-Erfinder auf. Auch der Österreicher Peter Mitterhofer (1822-1893) baut zu dieser Zeit eine Maschine. [5]
- frühe 1870er: Der Amerikaner Christopher Sholes (1819 –1890) erfindet die QWERTY-Tastaturbelegung, damit ist die Schreibmaschine nicht mehr zu stoppen. Er verkauft 1873 sein Patent an Remington.
- 1884: Ottmar Mergenthaler erfindet mit Linotype eine Zeilensetzmaschine
- 1884: Füller: Der Amerikaner Lewis Waterman (1837 –1901) konstruiert ein Schreibgerät mit regelmäßigem Tintenfluss. Ähnliche Geräte gab es aber schon in den 1850ern.
- 1885: Monotype
- 1888: Proto-Kugelschreiber: Der Amerikaner John Jacob Loud (1844–1916) bekommt ein Patent auf ein kugelschreiberähnliches Gerät, das sich aber nicht durchsetzt, das Patent verfällt.
20. Jahrhundert
- ab etwa 1900: Substanzen zur Tintenentfernung, 1930 vermarktet Pelikan ein "Radierwasser"[6]; erst 1972 gibt es einenn Tintenkiller-Stift
- 1906: "Füllbleistift" (eine Art Proto-Kugelschreiber) von Eduard Penkala (1871–1922), einem Kroaten polnischer Herkunft,
- 1904: Offsetdruck, eine Weiterentwicklung der Lithographie, wird unabhängig voneinander von Ira W. Rubel und Caspar Hermann erfunden.
- 1938: "Kugelschreiber": Der Jude László József Bíró (1899-1985) erfindet in Ungarn den Kugelschreiber und muss sofort emigrieren.
- 1950er: Korrekturflüssigkeit. Die Texanerin Bette Graham (1924–1980) erfindet 1956 das "Liquid Paper", der Deutsche Wolfgang Dabisch das ähnliche "Tipp-Ex".
- 1963: Die japanische Firma "Ohto" erfindet den Tintenroller.
- 1974: Klebezettel: 3M-Mitarbeiter Art Fry erkennt das Potenzial eines 1968 von seinem Kollegen Spencer Silver (* 1941) erfundenen sehr schwachen Klebstoffs und erfindet "Post-it".