Indiana Philosophy Ontology Project: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Indiana '''Philosophy Ontology Project''' (InPhO) ist ein Projekt des Cognitive Science Program der Indiana University Bloomington. Das Projekt stellt einen Versuch dar, die Philosophie als Online-Ressource strukturiert in Form einer informationswissenschaftlichen Ontologie darzustellen. Die Webseite ermöglicht gemäß dem Schlagwort „from encyclopedia to ontology“ über Beziehungen hinweg das Suchen und Erkunden von philosophischen Ideen, Wissenschaftlern und Werken. Das Projekt wurde durch die US-amerikanische Stiftung National Endowment for the Humanities anfangsfinanziert und laut Aussagen des ehemaligen Projektleiters Colin Allen<ref>Colin Allen: Curriculum vitae. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).</ref> in der Folge auch durch das britische Joint Information Systems Committee (JISC) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.<ref>Abschnitt nach: InPhO Einstiegsseite: Indiana Philosophy Ontology Project.</ref>
Das Indiana '''Philosophy Ontology Project''' (InPhO) ist ein Projekt des Cognitive Science Program der Indiana University Bloomington. Das Projekt stellt einen Versuch dar, die Philosophie als Online-Ressource strukturiert in Form einer informationswissenschaftlichen Ontologie darzustellen. Die Webseite ermöglicht gemäß dem Schlagwort „from encyclopedia to ontology“ über Beziehungen hinweg das Suchen und Erkunden von philosophischen Ideen, Wissenschaftlern und Werken. Das Projekt wurde durch die US-amerikanische Stiftung National Endowment for the Humanities anfangsfinanziert und laut Aussagen des ehemaligen Projektleiters Colin Allen<ref name=":1" />Colin Allen: Curriculum vitae. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).</ref> in der Folge auch durch das britische Joint Information Systems Committee (JISC) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.<ref name=":2" />Abschnitt nach: InPhO Einstiegsseite: Indiana Philosophy Ontology Project.</ref>


Das InPhO ist als halbautomatischer, dreistufiger Prozess implementiert, der als dynamische Ontologie bezeichnet wird:[2]
Das InPhO ist als halbautomatischer, dreistufiger Prozess implementiert, der als dynamische Ontologie bezeichnet wird:[2]
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# Machine Reasoning (Maschinelles Denken): Das implementierte Programm verwendet die unter Punkt (1) generierten Beziehungen und das Experten-Feedback aus Punkt (2), um die Ontologie aufzubauen und inhaltlich zu füllen.
# Machine Reasoning (Maschinelles Denken): Das implementierte Programm verwendet die unter Punkt (1) generierten Beziehungen und das Experten-Feedback aus Punkt (2), um die Ontologie aufzubauen und inhaltlich zu füllen.


Für die Erstellung dieser informationswissenschaftlichen Ontologie mit philosophischem Inhalt analysiert das Indiana Philosophy Ontology Project 37 Millionen Wörter aus folgenden philosophischen Fachquellen:[2]
Für die Erstellung dieser informationswissenschaftlichen Ontologie mit philosophischem Inhalt analysiert das Indiana Philosophy Ontology Project 37 Millionen Wörter aus folgenden philosophischen Fachquellen:


# Stanford Encyclopèdia of Philosophy. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).
# Stanford Encyclopèdia of Philosophy. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).
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# HathiTrust Digital Library. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).
# HathiTrust Digital Library. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).


Die Inhalte werden als XML-Files im OWL-Format (Web Ontology Language) bereitgestellt. Die menschenlesbare HTTP- und die maschinenlesbare JSON-Schnittstelle werden in dem Dokument „InPhO API Docs“ beschrieben. Das System und seine Inhalte stehen als „Open Acces Produkt“ zur Verfügung. Die gelieferten Daten stehen unter der Creative Commons BY-NC-SA 3.0 Lizenz.[2]
Die Inhalte werden als XML-Files im OWL-Format (Web Ontology Language) bereitgestellt. Die menschenlesbare HTTP- und die maschinenlesbare JSON-Schnittstelle werden in dem Dokument „InPhO API Docs“ beschrieben. Das System und seine Inhalte stehen als „Open Acces Produkt“ zur Verfügung. Die gelieferten Daten stehen unter der Creative Commons BY-NC-SA 3.0 Lizenz.


Das Projekt ist in gewisser Hinsicht ein Anknüpfen und Weiterführen der mittelalterlichen Wissensrepräsentation in Porphyrianischen Bäumen.
Das Projekt ist in gewisser Hinsicht ein Anknüpfen und Weiterführen der mittelalterlichen Wissensrepräsentation in Porphyrianischen Bäumen.

Version vom 10. Dezember 2020, 16:16 Uhr

Das Indiana Philosophy Ontology Project (InPhO) ist ein Projekt des Cognitive Science Program der Indiana University Bloomington. Das Projekt stellt einen Versuch dar, die Philosophie als Online-Ressource strukturiert in Form einer informationswissenschaftlichen Ontologie darzustellen. Die Webseite ermöglicht gemäß dem Schlagwort „from encyclopedia to ontology“ über Beziehungen hinweg das Suchen und Erkunden von philosophischen Ideen, Wissenschaftlern und Werken. Das Projekt wurde durch die US-amerikanische Stiftung National Endowment for the Humanities anfangsfinanziert und laut Aussagen des ehemaligen Projektleiters Colin Allen[1]Colin Allen: Curriculum vitae. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).</ref> in der Folge auch durch das britische Joint Information Systems Committee (JISC) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.[2]Abschnitt nach: InPhO Einstiegsseite: Indiana Philosophy Ontology Project.</ref>

Das InPhO ist als halbautomatischer, dreistufiger Prozess implementiert, der als dynamische Ontologie bezeichnet wird:[2]

  1. Data Mining: Über Natural language processing (NLP) werden statistische Beziehungen zwischen philosophisch bedeutenden Themen generiert.
  2. Expert Feedback: Diese generierten Beziehungen werden von Fachexperten über Online-Schnittstellen in einem Experten-Feedback bewertet.
  3. Machine Reasoning (Maschinelles Denken): Das implementierte Programm verwendet die unter Punkt (1) generierten Beziehungen und das Experten-Feedback aus Punkt (2), um die Ontologie aufzubauen und inhaltlich zu füllen.

Für die Erstellung dieser informationswissenschaftlichen Ontologie mit philosophischem Inhalt analysiert das Indiana Philosophy Ontology Project 37 Millionen Wörter aus folgenden philosophischen Fachquellen:

  1. Stanford Encyclopèdia of Philosophy. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).
  2. Internet Encyclopèdia of Philosophy. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).
  3. PhilPapers. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).
  4. HathiTrust Digital Library. Abgerufen am 11. September 2020 (englisch).

Die Inhalte werden als XML-Files im OWL-Format (Web Ontology Language) bereitgestellt. Die menschenlesbare HTTP- und die maschinenlesbare JSON-Schnittstelle werden in dem Dokument „InPhO API Docs“ beschrieben. Das System und seine Inhalte stehen als „Open Acces Produkt“ zur Verfügung. Die gelieferten Daten stehen unter der Creative Commons BY-NC-SA 3.0 Lizenz.

Das Projekt ist in gewisser Hinsicht ein Anknüpfen und Weiterführen der mittelalterlichen Wissensrepräsentation in Porphyrianischen Bäumen.

Literatur

  • Cameron Buckner, Mathias Niepert, Colin Allen: From encyclopedia to ontology: toward dynamic representation of the discipline of philosophy. In: Synthese. Nr. 182, 2011, S. 205–233, doi:10.1007/s11229-009-9659-9, JSTOR:41477629.

Einzelnachweise

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