Friedensallee: Unterschied zwischen den Versionen

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== Lage ==
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Die Friedensallee beginnt am [[Alma-Wartenberg-Platz]], dem ehemaligen Friedenseichenplatz (bis 1997). Sie führt in nordwestliche Richtung und kreuzt den Straßenzug [[Barnerstraße]]/[[Behringstraße]]. Sodann kreuzt sie die [[Große Brunnenstraße]]/[[Daimlerstraße]], den [[Hohenzollernring]] und die Griegstraße. Am [[Bahnhof Hamburg-Bahrenfeld|Bahnhof Bahrenfeld]] führt sie unter der S-Bahn-Unterführung hindurch, von Osten mündet die Hegarstraße. Nach Kreuzungen mit Händelstraße/Sibeliusstraße und Lyserstraße/Mendelssohnstraße endet die Friedensallee am [[Bahrenfelder Marktplatz]].
Die Friedensallee beginnt am Alma-Wartenberg-Platz, dem ehemaligen Friedenseichenplatz (bis 1997). Sie führt in nordwestliche Richtung und kreuzt den Straßenzug [[Barnerstraße]]/[[Behringstraße]]. Sodann kreuzt sie die [[Große Brunnenstraße]]/Daimlerstraße, den [[Hohenzollernring]] und die Griegstraße. Am [[Bahnhof Hamburg-Bahrenfeld|Bahnhof Bahrenfeld]] führt sie unter der S-Bahn-Unterführung hindurch, von Osten mündet die Hegarstraße. Nach Kreuzungen mit Händelstraße/Sibeliusstraße und Lyserstraße/Mendelssohnstraße endet die Friedensallee am [[Bahrenfelder Marktplatz]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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Bereits 1736 ist der südliche Beginn der Straße vom späteren Friedenseichenplatz in Richtung Bahrenfeld auf dem "Geometrischen Grundriss der Stadt Altona" von [[Christian Gottfried Dilleben]] zu erkennen. Um 1860 existierte sie bereits durchgehend als eine Verbindung zwischen Ottensen und Bahrenfeld - die zweite verlief zunächst nach Norden, um Bahrenfeld dann von Osten zu erreichen (heute etwa Bahrenfelder Straße/Bahrenfelder Steindamm/[[Bahrenfelder Chaussee]]).<ref>''Hamburg in historischen Karten 1528-1920'', Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung, Hamburg 2009, S. 52, 121</ref> Die Friedensallee ist seit 1887 so benannt. Der Name erinnert an den Frieden von 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg.<ref name="ch">Christian Hanke: ''Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte'', Medien-Verlag Schubert, 5. überarb. und erw. Aufl., Hamburg 2014, S.279</ref>
Bereits 1736 ist der südliche Beginn der Straße vom späteren Friedenseichenplatz in Richtung Bahrenfeld auf dem "Geometrischen Grundriss der Stadt Altona" von [[Christian Gottfried Dilleben]] zu erkennen. Um 1860 existierte sie bereits durchgehend als eine Verbindung zwischen Ottensen und Bahrenfeld - die zweite verlief zunächst nach Norden, um Bahrenfeld dann von Osten zu erreichen (heute etwa Bahrenfelder Straße/Bahrenfelder Steindamm/[[Bahrenfelder Chaussee]]).<ref>''Hamburg in historischen Karten 1528-1920'', Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung, Hamburg 2009, S. 52, 121</ref> Die Friedensallee ist seit 1887 so benannt. Der Name erinnert an den Frieden von 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg.<ref name="ch">Christian Hanke: ''Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte'', Medien-Verlag Schubert, 5. überarb. und erw. Aufl., Hamburg 2014, S.279</ref>


Der nördliche Abschnitt hieß bis 1950 Mozartstraße und wurde dann in Pfitznerstraße umbenannt. Nachdem bekannt wurde, dass Komponist [[Hans Pfitzner]] den nationalsozialistischen Machthabern nahestand, wurde Ende 2009 die Umbenennung in Friedensallee beschlossen. Nach einer Anwohnerbefragung hatten sich 80,7 Prozent für den Namen Friedensallee ausgesprochen, nur ein geringer Teil jeweils für den alternativen Namen Felicitas-Kuckuck-Straße bzw. gegen eine Umbenennung.<ref name="ai"/>
Der nördliche Abschnitt hieß bis 1950 Mozartstraße und wurde dann in Pfitznerstraße umbenannt. Nachdem bekannt wurde, dass Komponist Hans Pfitzner (1869–1949) den nationalsozialistischen Machthabern nahestand, wurde Ende 2009 die Umbenennung in Friedensallee beschlossen. Nach einer Anwohnerbefragung hatten sich 80,7 Prozent für den Namen Friedensallee ausgesprochen, nur ein geringer Teil jeweils für den alternativen Namen Felicitas-Kuckuck-Straße bzw. gegen eine Umbenennung.<ref name="ai"/>


== Verkehr ==
== Verkehr ==
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== Bauwerke ==
== Bauwerke ==
[[File:Friedensallee 14-16 (Hamburg-Ottensen).ajb.jpg|thumb|right|Friedensallee 14-16, ehemaliges Fabrikgebäude der Schiffsschraubenfabrik Zeise.]]
[[File:Friedensallee 14-16 (Hamburg-Ottensen).ajb.jpg|thumb|right|Friedensallee 14-16, ehemaliges Fabrikgebäude der Schiffsschraubenfabrik Zeise.]]
Erwähnenswerte Gebäude sind unter anderem das [[Zeise Kino]] in den [[Zeisehallen]]. Hier befindet sich auch die Jugendbibliothek der [[Hamburger Öffentliche Bücherhallen|Hamburger Öffentlichen Bücherhallen]], "Hoeb4u". Zahlreiche Gebäude stehen wie die ehemalige Schiffschraubenfabrik Zeise (Friedensallee 7 und 14, 1882/83) auch unter Denkmalschutz. Darunter die Etagenhäuser Friedensallee 1-10, 12, 18, 20, 22, 24, 28, 30, 32, 34, 34a, 36, 38, 40, 52, 61, 63, 65, 67, 69, 71, 73, 75, 76, 78, 80, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105. All diese Gebäude datieren um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Des Weiteren steht der Backsteinbau des Friedrich-Ebert-Hofs (1928/29) unter Denkmalschutz (Hausnr. 253-261).<ref name="dl1">Seite [http://daten.hamburg.de/3820116/opendatasingle-item.html?metaDataName=denkmalliste-hamburg ''Denkmalliste Hamburg''] Open Data Portal Hamburg.</ref><ref name="dl2">[http://static.hamburg.de/fhh/opendata/kb/DenkmallisteHamburg.xml Denkmalliste der Freien und Hansestadt Hamburg, Stand 21. Oktober 2013] (XML; 13,9 MB). Kulturbehörde Hamburg, Denkmalschutzamt, 2013.</ref>
Erwähnenswerte Gebäude sind unter anderem das Zeise Kino in den Zeisehallen. Hier befindet sich auch die Jugendbibliothek der [[Hamburger Öffentliche Bücherhallen|Hamburger Öffentlichen Bücherhallen]], "Hoeb4u". Zahlreiche Gebäude stehen wie die ehemalige Schiffschraubenfabrik Zeise (Friedensallee 7 und 14, 1882/83) auch unter Denkmalschutz. Darunter die Etagenhäuser Friedensallee 1-10, 12, 18, 20, 22, 24, 28, 30, 32, 34, 34a, 36, 38, 40, 52, 61, 63, 65, 67, 69, 71, 73, 75, 76, 78, 80, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105. All diese Gebäude datieren um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Des Weiteren steht der Backsteinbau des Friedrich-Ebert-Hofs (1928/29) unter Denkmalschutz (Hausnr. 253-261).<ref name="dl1">Seite [http://daten.hamburg.de/3820116/opendatasingle-item.html?metaDataName=denkmalliste-hamburg ''Denkmalliste Hamburg''] Open Data Portal Hamburg.</ref><ref name="dl2">[http://static.hamburg.de/fhh/opendata/kb/DenkmallisteHamburg.xml Denkmalliste der Freien und Hansestadt Hamburg, Stand 21. Oktober 2013] (XML; 13,9 MB). Kulturbehörde Hamburg, Denkmalschutzamt, 2013.</ref>


Um den ehemaligen Parkplatz der Zeise-Fabriken gab es eine intensive Diskussion. Hier erteilte das Bezirksamt trotz des Widerstands der Anwohner - es wurden mehr als die für ein Bürgerbegehren nötigen 6.000 Unterschriften gesammelt - im Mai 2015 eine Baugenehmigung für einen Neubau eines Bürogebäudes einer Werbefirma. Bürgermeister Olaf Scholz setzte sich für den Neubau ein. Die Investoren hatten das Grundstück ursprünglich von der Stadt bekommen, weil sie 80 neue Wohnungen, davon 50 Prozent Sozialwohnungen, versprochen hatten. Gerichtliche Schritte seitens der Bürgerinitiative wurden angekündigt.<ref>[http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Zeise-Parkplatz-Baugenehmigung-erteilt,altona412.html Zeise-Parkplatz: Baugenehmigung erteilt | Ndr.de]</ref>
Um den ehemaligen Parkplatz der Zeise-Fabriken gab es eine intensive Diskussion. Hier erteilte das Bezirksamt trotz des Widerstands der Anwohner - es wurden mehr als die für ein Bürgerbegehren nötigen 6.000 Unterschriften gesammelt - im Mai 2015 eine Baugenehmigung für einen Neubau eines Bürogebäudes einer Werbefirma. Bürgermeister [[Olaf Scholz]] setzte sich für den Neubau ein. Die Investoren hatten das Grundstück ursprünglich von der Stadt bekommen, weil sie 80 neue Wohnungen, davon 50 Prozent Sozialwohnungen, versprochen hatten. Gerichtliche Schritte seitens der Bürgerinitiative wurden angekündigt.<ref>[http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Zeise-Parkplatz-Baugenehmigung-erteilt,altona412.html Zeise-Parkplatz: Baugenehmigung erteilt | Ndr.de]</ref>


Markant ist das [[Euler-Hermes-Gebäude]] der gleichnamigen Versicherung an der Friedensallee 254, Ecke Bahrenfelder Kirchenweg (früher Glashüttenstraße), dessen Abriss geplant ist. Stattdessen ist Wohnungsbau vorgesehen. An der Stelle des Hochhauses befanden sich früher die Gätcke-Glasfabriken. Aber auch für das benachbarte ehemalige Gelände der Firma Kolbenschmidt (ehemals eine Waggonfabrik) wird eine neue Nutzung diskutiert. Hier sollen ab etwa 2017 Wohnungen entstehen.<ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Kolbenschmidt-Gelaende-600-Wohnungen-geplant,altona394.html Kolbenschmidt-Gelände: 600 Wohnungen geplant | Ndr.de]</ref>  
Markant ist das [[Euler-Hermes-Gebäude]] der gleichnamigen Versicherung an der Friedensallee 254, Ecke Bahrenfelder Kirchenweg (früher Glashüttenstraße), dessen Abriss geplant ist. Stattdessen ist Wohnungsbau vorgesehen. An der Stelle des Hochhauses befanden sich früher die Gätcke-Glasfabriken. Aber auch für das benachbarte ehemalige Gelände der Firma Kolbenschmidt (ehemals eine Waggonfabrik) wird eine neue Nutzung diskutiert. Hier sollen ab etwa 2017 Wohnungen entstehen.<ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Kolbenschmidt-Gelaende-600-Wohnungen-geplant,altona394.html Kolbenschmidt-Gelände: 600 Wohnungen geplant | Ndr.de]</ref>


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 10. Juli 2021, 08:50 Uhr

Das Eckgebäude Friedensallee 1.

Die Friedensallee ist eine Straße in Hamburg-Bahrenfeld und -Ottensen. Ihr nördlicher Teil hieß bis Ende 2009 Pfitznerstraße.[1][2]

Lage

Die Friedensallee beginnt am Alma-Wartenberg-Platz, dem ehemaligen Friedenseichenplatz (bis 1997). Sie führt in nordwestliche Richtung und kreuzt den Straßenzug Barnerstraße/Behringstraße. Sodann kreuzt sie die Große Brunnenstraße/Daimlerstraße, den Hohenzollernring und die Griegstraße. Am Bahnhof Bahrenfeld führt sie unter der S-Bahn-Unterführung hindurch, von Osten mündet die Hegarstraße. Nach Kreuzungen mit Händelstraße/Sibeliusstraße und Lyserstraße/Mendelssohnstraße endet die Friedensallee am Bahrenfelder Marktplatz.

Geschichte

Gebäude Friedensallee Nr. 61

Bereits 1736 ist der südliche Beginn der Straße vom späteren Friedenseichenplatz in Richtung Bahrenfeld auf dem "Geometrischen Grundriss der Stadt Altona" von Christian Gottfried Dilleben zu erkennen. Um 1860 existierte sie bereits durchgehend als eine Verbindung zwischen Ottensen und Bahrenfeld - die zweite verlief zunächst nach Norden, um Bahrenfeld dann von Osten zu erreichen (heute etwa Bahrenfelder Straße/Bahrenfelder Steindamm/Bahrenfelder Chaussee).[3] Die Friedensallee ist seit 1887 so benannt. Der Name erinnert an den Frieden von 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg.[4]

Der nördliche Abschnitt hieß bis 1950 Mozartstraße und wurde dann in Pfitznerstraße umbenannt. Nachdem bekannt wurde, dass Komponist Hans Pfitzner (1869–1949) den nationalsozialistischen Machthabern nahestand, wurde Ende 2009 die Umbenennung in Friedensallee beschlossen. Nach einer Anwohnerbefragung hatten sich 80,7 Prozent für den Namen Friedensallee ausgesprochen, nur ein geringer Teil jeweils für den alternativen Namen Felicitas-Kuckuck-Straße bzw. gegen eine Umbenennung.[2]

Verkehr

Einen Busverkehr gibt es mit der Linie 283 sowie mit der Schnellbuslinie 37.

Bauwerke

Friedensallee 14-16, ehemaliges Fabrikgebäude der Schiffsschraubenfabrik Zeise.

Erwähnenswerte Gebäude sind unter anderem das Zeise Kino in den Zeisehallen. Hier befindet sich auch die Jugendbibliothek der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen, "Hoeb4u". Zahlreiche Gebäude stehen wie die ehemalige Schiffschraubenfabrik Zeise (Friedensallee 7 und 14, 1882/83) auch unter Denkmalschutz. Darunter die Etagenhäuser Friedensallee 1-10, 12, 18, 20, 22, 24, 28, 30, 32, 34, 34a, 36, 38, 40, 52, 61, 63, 65, 67, 69, 71, 73, 75, 76, 78, 80, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105. All diese Gebäude datieren um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert. Des Weiteren steht der Backsteinbau des Friedrich-Ebert-Hofs (1928/29) unter Denkmalschutz (Hausnr. 253-261).[5][6]

Um den ehemaligen Parkplatz der Zeise-Fabriken gab es eine intensive Diskussion. Hier erteilte das Bezirksamt trotz des Widerstands der Anwohner - es wurden mehr als die für ein Bürgerbegehren nötigen 6.000 Unterschriften gesammelt - im Mai 2015 eine Baugenehmigung für einen Neubau eines Bürogebäudes einer Werbefirma. Bürgermeister Olaf Scholz setzte sich für den Neubau ein. Die Investoren hatten das Grundstück ursprünglich von der Stadt bekommen, weil sie 80 neue Wohnungen, davon 50 Prozent Sozialwohnungen, versprochen hatten. Gerichtliche Schritte seitens der Bürgerinitiative wurden angekündigt.[7]

Markant ist das Euler-Hermes-Gebäude der gleichnamigen Versicherung an der Friedensallee 254, Ecke Bahrenfelder Kirchenweg (früher Glashüttenstraße), dessen Abriss geplant ist. Stattdessen ist Wohnungsbau vorgesehen. An der Stelle des Hochhauses befanden sich früher die Gätcke-Glasfabriken. Aber auch für das benachbarte ehemalige Gelände der Firma Kolbenschmidt (ehemals eine Waggonfabrik) wird eine neue Nutzung diskutiert. Hier sollen ab etwa 2017 Wohnungen entstehen.[8]

Quellen

  1. Bahrenfeld: Pfitznerstraße soll zur Friedensallee werden | Abendblatt.de
  2. 2,0 2,1 Pfitznerstraße heißt jetzt Friedensallee | Altona.info
  3. Hamburg in historischen Karten 1528-1920, Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung, Hamburg 2009, S. 52, 121
  4. Christian Hanke: Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte, Medien-Verlag Schubert, 5. überarb. und erw. Aufl., Hamburg 2014, S.279
  5. Seite Denkmalliste Hamburg Open Data Portal Hamburg.
  6. Denkmalliste der Freien und Hansestadt Hamburg, Stand 21. Oktober 2013 (XML; 13,9 MB). Kulturbehörde Hamburg, Denkmalschutzamt, 2013.
  7. Zeise-Parkplatz: Baugenehmigung erteilt | Ndr.de
  8. Kolbenschmidt-Gelände: 600 Wohnungen geplant | Ndr.de