Gesundheitspraktiker
Gesundheitspraktiker sind nichtheilkundlich tätige medizinische Berater, die ihren Patienten dabei helfen, gesund zu bleiben. Anders als dies bei praktizierenden Ärzten und Heilpraktikern der Fall ist, beschäftigt sich ein Gesundheitspraktiker nicht mit der Feststellung, Linderung oder Heilung von Erkrankungen, sondern bietet Hilfe bei Prävention und Selbstertüchtigung von Patienten durch Aufklärung und Unterweisung.
Ausbildung und Tätigkeit
In Deutschland existiert keine staatlich organisierte Ausbildung zum Gesundheitspraktiker. Zahlreiche private Institute bieten Ausbildungsgänge an, oft beruht das Fachwissen der Gesundheitspraktiker allerdings auf in anderen medizinischen Bereichen Erlerntem. Gesundheitspraktiker finden sich vor allem im alternativmedizinischen Bereich, aber auch in Beratungsstellen und ähnlichen Einrichtungen. Auch mancher betagte Mediziner berät nach Aufgabe der heilkundlichen Tätigkeit weiterhin Patienten begleitend und beratend, ohne jedoch selbst therapeutische Entscheidungen zu treffen. In der Auswahl und Anwendung ihrer Methoden sind Gesundheitspraktiker frei, solange nicht die Grenze zur Heilkunde überschritten wird.[1][2]
Berufsbild
Der Beruf des Gesundheitspraktikers gehört in Deutschland zu den staatlich nicht geregelten Berufen. Manche Fachverbände haben “Berufsbilder” veröffentlicht, die jedoch keinerlei amtliche Bindungskraft haben. Auch an privaten Schulen und Instituten verliehen Zertifikate sind lediglich ein privatrechtlicher Nachweis über den Besuch einer derartigen Veranstaltung. Es bleibt somit den Patienten überlassen, sich vom Gesundheitspraktiker ihrer Wahl entsprechende Kompetenzen nachweisen zu lassen.[3]
Rechtliches
Der medizinische Bereich ist in Deutschland klar geregelt. Jede berufsmäßig oder regelmäßig ausgeübte Tätigkeit zur Feststellung, Linderung und Heilung von Leiden mit Krankheitswert gilt als “Heilkunde” und darf nur von Ärzten, Heilpraktikern und - in Teilbereichen - auch von psychologischen Psychotherapeuten erbracht werden. Nicht zur Heilkunde gehören dagegen bspw. Unterweisungen in Präventionstechniken, allgemeine Informationsweitergabe in medizinischen Belangen, Ertüchtigung von Patienten (Stichwort: “mündiger Patient”) durch das Lehren von heilkundlichen Sachverhalten und die Weitergabe allgemeines medizinisches Wissens.