Régiment de sécurité présidentielle

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Das Régiment de sécurité présidentielle (RSP) war ein Truppenteil der Streitkräfte Burkina Fasos mit der Aufgabe, den Präsidenten von Burkina Faso, die republikanischen Institutionen und jede andere durch den Präsidenten bezeichnete Person zu schützen. Es bestand von 1995 bis 2015.

Geschichte

Nach dem Putsch vom 15. Oktober 1987, der in der Ermordung von Thomas Sankara (1949–1987) und mehreren seiner Mitstreiter gipfelte, dekretierte der neue Präsident, Blaise Compaoré (* 1951) am 21. November 1995 die Aufstellung des Régiment de sécurité présidentielle auf der Basis von Teilen des 1. Bataillons des "Centre National d’Entraînement Commando" aus . Erster Kommandant war Gilbert Diendéré (* um 1960). [1][2].

Das RSP war dem Chef des Sonder-Stabes beim Präsidenten des Landes (État-major particulier du Président du Faso) unterstellt und befand sich dadurch außerhalb der Kontrolle durch die restliche Armeeführung. Als einziger mit Technik und Mannschaften vollaufgefüllter Truppenteil war es de facto ein Gegengewicht zu den anderen Truppenteilen des Heeres.

Aufgrund der offiziellen Unterstellung unter das Heer nahmen Soldaten des RSP in Einheitenstärke an Friedensmissionen der Vereinten Nationen (UN) (MINUSMA, MINUSS) teil.[3]

2011 meuterten Teile des Regiments während der Unruhen in Burkina Faso, der eigentlich durch das Regiment zu schützende Präsident floh aus seiner Residenz an einen sicheren Ort, während Angehörige des Regiments plünderten, die Zivilbevölkerung schikanierten und Zivilisten ermordeten.[4] Weiterhin wurden während der Unruhen Teile des RSP und des RPC (régiment de parachutistes commandos - Spezialkräfte-Fallschirmjäger-Regiment) sowie der Gendarmerie nach Bobo-Dioulasso kommandiert, um die Meuterei der dort stationierten Truppenteile zu unterdrücken. Dieser Einsatz kostete das Leben zahlreicher Meuterer (7, nach anderen Quellen einige Dutzend). [5][6] Während dieser Unruhen erklärte sich am 1. November 2014 der stellvertretende Kommandeur des Regiments, Oberstleutnat Yacouba Isaac Zida (* 1965) zum Staatschef. Dem konkurrierenden Brigadegeneral Honoré Nabéré Traoré versagten die Truppen die Gefolgschaft. In der folgenden Zivilregierung unter Übergangspräsident Kafando wurde Zida Premierminister. Diese Eingriffe in die Innenpolitik und weitere Meutereien - am 30. Dezember 2014 verhinderte ein Teil des Regiments, die Durchführung einer Ministerratssitzung, am Nachmittag des 16. September 2015 stürmten bewaffnete Angehörige des Regiments erneut eine Besprechung, nahmen Zida und Kafando fest und führten diese ab - führten letztendlich zur Auflösung des Truppenteils.[7]. Am 17. September 2015, Staatsstreich in Burkina Faso 2015, stürzte General Gilbert Diendéré dann mit Unterstützung der RSP die Regierung. Eine von der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) in die Wege geleitete Vermittlung war erfolglos, bis schließlich die reguläre Armee mit Hilfe von Massenprotesten der Bevölkerung unter Vemittlung des mogho naaba zum Rückzug zwang. Der Übergangspräsident wurde wieder eingesetzt, am 25. September 2015 beschließt ein Dekret des Ministerrats, das RSP aufzulösen.[8]. Die Entwaffung begann am selben Tag,[9] das Einrollen der Fahne erfolgte am 6. Oktober 2015.[10].

Organisation

Das RSP bestand aus drei Abteilungen mit ungefähr 1.300 Soldatenː

  • Abteilung der Einsatzeinheiten (Groupement des Unités d’Intervention) mit drei Kompanien
  • Stabs- und Dienstabteilung (Groupement de Commandement et des Services) mit einer Stabs- und einer Nachschubkompanie
  • Spezialkräfteabteilung (Groupement des Unités Spéciales) mit einer Personenschutzgruppe, einer SEK-Gruppe (Groupe d’Intervention Anti-terroriste) und einer Kampfmittelbeseitigungsgruppe (Groupe de Recherche Identification et Neutralisation des Explosifs)[11].

Kommandeure (ab 1996)

  • 1996–1997 : Oberstleutnant Ousséni Ouédraogo
  • 1997–1999 : Major Yaya Seré
  • 1999–2007 : Major Atogodan Adinaly
  • 2007–2011 : Oberstleutnant Omer Bationo
  • 2011–2014 : Oberst Boureima Kéré[12]
  • 2014–2015 : Oberstleutnant Moussa Celeste Coulibaly
  • 2015–2015 : Major Abdoul Aziz Korogo

Verwicklungen in Straftaten

Im Januar 1998 prügelten Angehörige des Regiments David Ouedraogo, den Fahrer des jüngeren Bruders von Präsident Compaoré, François Compaoré zu Tode. Ouedraogo war beschuldigt worden, die Ehefrau von François Compaoré bestohlen zu haben.[13] Zur Vertuschung der Ermittlungen in diesem Fall wurde der investigative Journalist Norbert Zongo und dessen drei Begleitpersonen am 13. Dezember 1998 erst erschossen und dann in Zongos Auto verbrannt.[14].

Quellen

  1. Forces armées nationales : Le mémoire en défense du Régiment de sécurité présidentielle (RSP). , 11. Februar 2015, abgerufen am 2020-08-01.
  2. La garde présidentielle réprime une mutinerie à Bobo-Dioulasso. , abgerufen am 2020-08-01.
  3. Forces armées nationales : Le mémoire en défense du Régiment de sécurité présidentielle (RSP). , 11. Februar 2015, abgerufen am 2020-08-01.
  4. Burkina Faso : mutinerie au sein du régiment présidentiel de Blaise Compaoré. , abgerufen am 2020-08-01.
  5. AFP: La garde présidentielle réprime une mutinerie à Bobo-Dioulasso. , abgerufen am 2020-08-01.
  6. RSP ou gendarmerie : Il faut remettre chacun dans son rôle. , abgerufen am 2020-08-01.
  7. RSP : Les raisons de la colère. Qui sont les nouveaux hommes forts. , abgerufen am 2020-08-01.
  8. Compte rendu du Conseil des ministres du 25 septembre 2015. , 25. September 2015, abgerufen am 2020-08-01.
  9. Burkina : Le gouvernement prononce la dissolution du Régiment de sécurité présidentielle (RSP). , 25 September 2015, abgerufen am 2020-08-01.
  10. Frédéric Couteau: A la Une: le RSP désarmé. , abgerufen am 2020-08-01. .
  11. Jean-Jacques Wondo: Le Burkina Faso et son armée mis au pas par le Régiment de sécurité présidentielle?. Groupe de recherche et d’information sur la paix et la sécurité (https://grip.org/), 22. September 2015, abgerufen am 2020-08-01.
  12. Jean-Jacques Wondo: Le Burkina Faso et son armée mis au pas par le Régiment de sécurité présidentielle?. Groupe de recherche et d’information sur la paix et la sécurité (https://grip.org/), 22. September 2015, abgerufen am 2020-08-01.
  13. Rémi Carayol: Burkina Faso : François, l'autre Compaoré. In: Jeune Afrique. , 18. Juli 2012, abgerufen am 2021-02-14.
  14. Un membre de la garde présidentielle inculpé d'assassinat dans l'affaire Norbert Zongo. , 5. Februar 2001, abgerufen am 2021-02-14.