Deutsche ReGas

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Deutsche ReGas
Name Deutsche ReGas GmbH & Co. KGaA
Rechtsform GmbH & Co. KGaA
Gründung April 2022
Sitz Lubmin, MV, Deutschland
Branche Erdgaswirtschaft
Homepage deutsche-regas.de

Die Deutsche ReGas GmbH & Co. KGaA ist ein deutsches Unternehmen für Erdgaswirtschaft mit Sitz im Hafen Lubmin im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns. Das Unternehmen wurde im April 2022 gegründet. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist der Gründer und Gesellschafter Stephan Knabe, Geschäftsführer ist der Gründer und Gesellschafter Ingo Wagner. Die Deutsche ReGas ist Mitglied im Wasserstoffenergiecluster MV.[1]

Geschichte

Das Unternehmen wurde im April 2022 von Stephan Knabe und Ingo Wagner gegründet.[1] Die Deutsche ReGas übernahm die von der WCP Deutschland GmbH seit Mitte 2014 laufenden Aktivitäten im Wasserstoff- und Flüssiggas-Bereich (LNG-Bereich).[2]

Am 13. Juli 2022 unterzeichneten die Deutsche ReGas und das französische Mineralölunternehmen TotalEnergies eine gemeinsame Vereinbarung über die Installation und den Betrieb des Flüssigerdgasterminals (Floating Storage and Regasification Unit, FSRU) „Deutsche Ostsee“ im Industriehafen Lubmin. Hierfür stationiert die Deutsche ReGas ein Regasifizierungsschiff im Industriehafen Lubmin, wo LNG in Erdgas umgewandelt (regasifiziert) wird. Von der FSRU wird das Erdgas in das deutsche Ferngasleitungsnetz (EUGAL/NEL) eingespeist. Wegen der geringen Tiefe des vor Lubmin gelegenen Greifswalder Boddens wird außerhalb des Boddens ein Tanker (Floating Storage Unit, FSU) in der Ostsee stationiert, an den LNG-Tanker andocken und ihr LNG übertragen können. Mittels Shuttle-Schiffen wird das LNG zur FSRU im Industriehafen Lubmin transportiert.[1]

Die Deutsche ReGas plante für Ende 2022, als erstes in Deutschland Flüssigerdgas (LNG) anzulanden. Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine 2022 setzt Deutschland auch auf LNG-Terminals, um unabhängiger von russischem Pipeline-Gas zu werden.[3][4] Am 19. November 2022 teilte das Unternehmen mit, dass sie durch die Bundesnetzagentur für 20 Jahre und eine jährliche Einspeisung von bis zu 13,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas von der Tarif- und Netzzugangsregulierung befreit worden sind. Damit darf die Deutsche ReGas Tarife und Zugangsregeln für ihre Terminals frei festlegen.[5] Am 17. Dezember 2022 wurde jedoch in Wilhelmshaven das erste Terminal in Deutschland eröffnet.[6] Am 21. Dezember 2022 wurde der Betrieb von Deutschlands erstem Flüssigerdgas-Terminals in Wilhelmshaven aufgenommen und das erste Mal Gas aus Flüssiggas in das deutsche Gasnetz eingespeist. Das Terminal in Wilhelmshaven wird von Uniper mit Unterstützung der Bundesregierung betrieben. Fast zeitgleich traf der LNG-Tanker „Seapeak Hispania“ mit knapp 140.000 Kubikmeter Flüssiggas aus Ägypten vor Mukran auf Rügen ein. Die Ladung war die erste Lieferung für das LNG-Terminal in Lubmin, dem bis dahin noch die Genehmigung für die Inbetriebnahme fehlte, der Probebetrieb wurde von der Deutschen ReGas bereits beantragt.[7][8]

Am 30. Dezember 2022 legte mit der „Coral Furcata“ erstmals ein LNG-Tanker an das schwimmende LNG-Terminal in Lubmin an. Die „Coral Furcata“ übernahm Tags zuvor als eines von drei geplanten Schiffen das LNG von dem vor der Küste Rügens liegenden Tanker „Seapeak Hispania“. Da lief die Anlage noch im Testbetrieb, die Betriebsgenehmigung lag noch nicht vor.[9] Am 5. Januar 2023 wurde die Betriebsgenehmigung angekündigt. Für ein zweites LNG-Terminal ist der Bau einer Pipeline durch den Greifswalder Bodden geplant, möglich wäre auch die Nutzung der bereits bestehenden Gas-Pipeline Nord Stream 2.[10] Am 14. Januar 2023 nahm in Lubmin das erste erste privat finanzierte Flüssiggas-Terminal in Deutschland den Betrieb auf. Bei der Eröffnung waren u. a. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD)[11] vor Ort.[12] Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) fehlte erkrankt und wurde durch seinen Parlamentarischen Staatssekretär Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen) vertreten.[13]

Am 3. April 2024 wurde der LNG-Transport mittels kleinerer Tanker durch den Greifswalder Bodden nach Lubmin eingestellt. Das Ende 2022 im Industriehafen Lubmin angelegte Spezialschiff „Neptune“ wurde später nach Mukran verlegt um das dort liegende Regasifizierungsschiff „Energos Power“ zu ergänzen.[14]

Weblinks

Quellen