Chronik der Vitamine

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Chronik der Vitamine

  • Skorbut ist im 2. Jahrtausend v. Chr. im Alten Ägypten bekannt.
  • 100: Soranos von Ephesos beschreibt Rachitis
  • 1597: Hypervitaminose: Gerrit de Veer notiert in seinem Tagebuch, dass seine Männer von der Leber des Eisbären erkrankt wären (extrem Vitamin A haltig)
  • 1630: Der niederländische Tropenmediziner Jacob de Bondt (1592–1631) beschreibt auf Java die B1 Avitaminose Beriberi, vom Malaiischen für "Schaf". Beri-Beri ist in China seit dem 7. Jahrhundert bekannt.
  • 1735: B3-Mangel wird vom spanischen Arzt Gaspar Casal (1681-1759) als "Asturische Lepra" beschrieben, bekommt später den Namen Pellagra aus dem Italienischen für 'saure Haut'
  • 1747: Der schottische Marinearzt James Lind (1716-1794) führt zur See wissenschaftliche Versuche durch und erklärt in seinem "Treatise of the Scurvy", dass Zitrusfrüchte Skorbut verhindern; es dauert 40 Jahre, bis sich die Erkenntnis in England durchsetzt, v.a. durch James Cook (1728-1779). Menschen können es nicht selbst produzieren, weil ihnen das Enzym L-Gulonolactonoxidase fehlt.
  • 1842: Der englische Mediziner George Budd (1808-1882) vermutet, dass in der Nahrung spezielle essentielle Faktoren enthalten sind.
  • 1863: Der französische Arzt Pierre Bitôt (1822-1888) beschreibt Bitotflecken durch Vitamin A Mangel.
  • 1881: Wernicke-Enzephalopathie bei B1-Mangel
  • 1884: Der japanische Marinearzt Kanehiro Takaki (1849-1920) erkennt "Beriberi" als Mangelkrankheit, Christiaan Eijkman macht 10 Jahre später in Indonesien praktisch das gleiche und bekommt den Nobelpreis. Takakis Erkenntnisse werden 20 Jahre lang selbst in Japan ignoriert.
  • 1909: Vitamin A (Retinol) : Isolation aus Fischleberöl (Lebertran)
  • 1910: Der japanische Wissenschaftler Umetaro Suzuki (1874–1943) isoliert das Vitamin B1, wegen seines Schwefelgehaltes auch "Thiamin" genannt.
  • 1912: Der polnisch-amerikanische Biochemiker Casimir Funk (1884-1967), der Suzukis Ergebnisse nicht kennt, isoliert ebenfalls B1 und prägt den Begriff "Vitamin" in der irrigen Annahme, dass alle solche Stoffe Amine enthalten.
  • 1916: Der US-amerikanische Biochemiker Elmer McCollum (1879-1967) setzt die Großbuchstaben als Abkürzungen durch, v.a. weil man sie noch nicht völlig entschlüsselt hat.
  • 1918: Der britische Biochemiker Jack Drummond (1891-1952) benennt Vitamin C; Vitamin D3 (Ergo-/kolecalciferol) wird später in Fischleberöl vom Chemiker Hans Brockmann (1903-1988) isoliert.
  • 1920: Vitamin B2 (Riboflavin) aus Milch isoliert, eine Zeitlang Vitamin G genannt. Bei Mangel gibt es Hautprobleme, vermindertes Sehvermögen und eine Wachstumsverzögerung bei Kindern.
  • 1922: Vitamin E (Tocopherol): Weizenkeimöl
  • 1926: Vitamin B12 (Cobalamin), ein Mangel führt zu Perniziöse Anämie
  • 1928: Albert von Szent-Györgyi Nagyrápolt (1893-1986) isoliert Vitamin C
  • 1929: Vitamin K (Phyllochinon) Luzerne. K1 ist wichtig für Photosynthese
  • 1931: Vitamin B5 (Pantothensäure) und Vitamin B7 (Biotin) in der Leber
  • 1934: Vitamin B6 (Pyridoxin): Reiskleie
  • 1936: Vitamin B3 (Niacin) wird in der Leber
  • 1941: Vitamin B9 (Folsäure), es nimmt Einfluss auf die Blutbildung und Zellteilung und damit indirekt auch auf die Embryo- und Fötusentwicklung. Folsäuremangel führt auch zu Megalozytenanämie, die roten Blutkörperchen werden selten und zu gross.
  • 1948: Entdeckung von Cobalamin B12 unabhängig voneinander von einem Team um den US amerikanischer Biochemiker Karl August Folkers (1906-1997) und einem britischen Forscherteam um den britischen Chemiker Ernest Lester Smith (1904-1992).

Weblinks

Quellen