Chronik der Ukraine
Chronik der Ukraine
1991
- August: Das Einkammerparlament "Werchowna Rada" beschließt Unabhängigkeit
- Dezember: Referendum: 90% stimmen für Unabhängigkeit.
- Leonid Krawtschuk (* 1934) ist von 1991 bis 1994 der erste Präsident der Ukraine nach der Unabhängigkeit von der UdSSR
1994
- Ministerpräsident Leonid Kutschma (* 1938) ist von Juli 1994 bis Januar 2005 Präsident der Ukraine.
1995
- Die 1991 gegründete rechtsextreme Partei (Allukrainische Vereinigung) „Swoboda“ wird offiziell registriert, das Parteilogo bis 2004 ist die Wolfsangel. Sie sind russenfeindlich und verehren den Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera (1909-1959).
1996
- September: Die neue Währung heißt "Hrywnja" (Griwna)
1999
- 9. Juli: Partei (Allukrainische Vereinigung) „Vaterland“ mit Yulia Tymoshenko (* 1960) wird gegründet.
2000
- Der georgisch-ukrainische Journalist Heorhij Gongadse (1969-2000) wird ermordet. Ein Leibwächter Kutschmas veröffentlicht daraufhin Aufnahmen, auf denen Kutschma darüber spricht (Tapegate).
2004
- November: Nachdem der russlandfreundliche Viktor Yanukowitsch zum Sieger erklärt wird, kommt es zur "Orangenen Revolution"
- Dezember: Viktor Yushchenko (* 1954) gewinnt die Präsidentschaftswahl, enttäuscht aber das in ihn gesetzte Vertrauen (vgl. Wahlergebnis 2010)
- Oleh Tjahnybok (* 1968) wird Swoboda-Chef
2005
- Leonid Kutschmas Amtszeit als Präsident endet, eine dritte Amtsperiode ist gesetzlich nicht möglich.
- Russisch-ukrainischer Gasstreit - Gazprom gegen Naftohas.
2010
- Februar: Viktor Yanukovych gewinnt die Stichwahl zur Präsidentschaftswahl mit 48,95% gegen Yulia Tymoshenko mit 45,47 %. Yushchenko bekommt im ersten Wahlgang nur 5,45 %.
- April: Der Politiker und ehemalige Profiboxer Vitali Klitschko (* 1971) wird Vorsitzender der Ukrainischen demokratischen Allianz für Reformen (UDAR)
2011
- Die ukrainische Politikerin (Allukrainische Vereinigung „Vaterland“) Yulia Tymoshenko wird verhaftet.
2012
- Yuriy Bilonoh (* 1974), zunächst als Kugelstoßolympiasieger 2004 geehrt, wird nach 8 Jahren wegen Dopings disqualifiziert.[1]
- Oktober: UDAR bekommt 13,9 % der Stimmen und ist drittstärkste Parlamentsfraktion.
2013
- November: "Euromaidan": Proteste beginnen auf dem Maidan-Platz, dem zentralen Platz der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Dreierbündnis der rechtsextremen Swoboda, UDAR und "Vaterland".
- Dezember: 800.000 Bürger demonstrieren. Russlands Präsident Vladimir Putin (* 1952) kündigt an, 15 Mrd. US-Dollar ukrainischer Anleihen zu kaufen und den Gaspreis um ein Drittel zu senken. Das Rathaus von Kiev wird von Bürgern besetzt.
2014
- Januar: Gesetze gegen die Demonstrationen
- 22. Januar: Erste 5 Tote, insbesondere die Einheit Berkut ( „Steinadler“) wird mit der Gewalt in Verbindung gebracht.
- 28. Januar: Ministerpräsident Mykola Azarov (* 1947) tritt zurück.
- Februar: Die US-amerikanische Diplomatin Victoria Nuland (* 1961) wird im Gespräch mit dem Botschafter Geoffrey R. Pyatt (* 1963) abgehört, in dem sie die EU beschimpft.
- 20. Februar: 88 Tote.
- 22. Februar: Yanukowitsch taucht ab
- 23.-26. Februar: Parlament nominiert Oleksandr Turchynov (* 1964) als Interimspräsidenten
- 27. Februar: Arsenij Jazenjuk (* 1974) wird Ministerpräsident der Ukraine
- 27.-28. Februar: Pro-Russen besetzen Simferopol, die Hauptstadt der Autonomen Republik Krim
- März: Russland annektiert die Krim
- 24. März: Paramilitär Olexandr Musytschko, Gruppe UNA-UNSO wird in Riwne bei einer Polizeiaktion erschossen
- April: Unruhen im Osten, insbesondere in Slovjansk, das bis Juli von prorussischen Milizen gehalten wird und Kramatorsk. Luhansk und Donezk bleiben besetzt.
- Mai: 39 Menschen sterben bei Brand in Odessa, als Nationalisten ein mit Prorussen besetztes Gebäude anzünden.
- Mai: Petro Poroshenko (* 1965), ein mit Süßwaren zum Milliardär gewordener Unternehmer, gewinnt die Präsidentschaftswahl im ersten Wahlgang mit 54,7%. Timoshenko erhält 12,8%, der rechtsextreme Oleh Ljaschko bekommt 8,3%. [2]
- 17.Juli: Malaysia-Airlines-Flug 17 wird von prorussischen milizen abgeschossen, es gibt über 300 Tote.
- September: Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk tritt bei Vaterland aus und gründet "Volksfront"
- Oktober: Bei Parlamentswahlen (Werkowna Rada) wird der Poroshenko-Block mit Vitali Klitschko knapp stärkste Partei, Jazeniuks Volksfront kommt kurz dahinter mit deutlich mehr Stimmen als prognostiziert, Tomoschenkos "Vaterland"spartei ist mit nur gut 5% der große Verlierer. Die rechte "Svoboda" kommt auf gut 10%,