Musikalbum

Aus InkluPedia
Datei:CDV2.jpg
Compact Disc als Tonträger eines Musikalbums
Schallplatte als Tonträger eines Musikalbums
Kompaktkassette als möglicher Tonträger eines Musikalbums

Als Musikalbum oder kurz Album ist eine Zusammenstellung mehrerer Musikstücke unabhängig vom Tonträger wie Compact Disc oder Schallplatte. Ein Album gilt gemäß der Definition der deutschen Media Control Charts als Album, wenn seine Spielzeit 23 Minuten übersteigt oder mehr als fünf Stücke enthalten sind, wobei Remixe ein und desselben Stücks nicht mitgerechnet werden.[1] Kürzere Veröffentlichungen werden für die Charts als Single bezeichnet und in den Singlecharts gelistet. Eine Zwischenform - die sich im System der deutschen Charts nicht direkt widerspiegelt - ist die EP.

Typen

Typ Definition
Bootleg Eine nicht legale Kopie eines Tonträgers oder eine nicht legale Aufnahme einer Live-Darbietung.[2]
Cover-Album Musikalbum von einem oder mehreren Künstlern, auf dem Stücke von einem oder mehreren Künstlern neu interpretiert worden sind. Die neuen Stücke können getreu dem Original nachgespielt oder in einer neuen Interpretation wiedergeben sein. Kommerziell erfolgreiche Beispiele für ein Cover-Album sind z. B. Garage Inc. (1998) von Metallica, Swing When You’re Winning (2001) des britischer Musikers Robbie Williams und Mit freundlichen Grüßen (2013) des deutschen Musikers Heino.
Debütalbum Als Debütalbum wird das erste Album eines Künstlers, einer Gruppe oder einer Band bezeichnet.
Demoalbum Demo ist eine Abkürzung für Demonstration/Demonstrierung. Die Künstler fertigen ein Demo(album) an, um zum Beispiel einer Plattenfirma oder einem Musikverlag eine Vorstellung ihrer Musik zu vermitteln. Es ist nicht für den Verkauf gedacht.[3]
Doppelalbum/Boxset Gemäß der Definition der deutschen Charts sind mehr zwei zusammen verkaufte Tonträger (auch Singles) ein Doppelalbum. Mehr als zwei Singles sind ein Album-Set (auch als Boxset bekannt).
Extended Play (EP) Eine Zwischenform zwischen Album und Single stellt die EP dar.
Kollaborationsalbum / Kollabo-Album Musikalbum, das von zwei oder mehr eigenständigen Künstlern zusammen aufgenommen wurde. Beispiele dafür sind das Album Lulu (2011) von dem US-amerikanischen Singer-Songwriter Lou Reed und der US-amerikanischen Heavy-Metal-Band Metallica oder auch die beiden Tame & Maffay (1977 und 1979) Alben der deutschen Künstler Johnny Tame und Peter Maffay.

Im Bereich der Hip-Hop-Musik wird dieses häufig Kollabo-Album genannt.[4] Bekannte deutsche Rapper mit Kollabo-Alben sind Bushido, Bonez MC, Gzuz, Farid Bang und Silla. Teilweise verwenden sie dafür ein anderes Pseudonym oder ein gemeinsames Pseudonym. Die weltbekannten Grammy Awards wurden in der Vergangenheit zwischen 1988 und 2016 in mehreren Kollaborations-Kategorien vergeben:

  • Grammy Award for Best Country Collaboration with Vocals (1988–2011)
  • Grammy Award for Best Pop Collaboration with Vocals (1995–2011)
  • Grammy Award for Best Rap/Sung Collaboration (2002–2016)
Kompilation Eine Kompilation ist eine Zusammenstellung von Musikstücken einzelner Künstler oder Musikgruppen (z. B. Greatest Hits, Best of) oder verschiedener Künstler oder Gruppen zu einem bestimmten Thema.
Konzeptalbum Konzeptalben weisen eine inhaltliche Beziehung der einzelnen Musikstücke als Gesamtwerk auf.
Live-Album Konzertaufnahmen werden auch als Live-Album bezeichnet. Zunehmend finden stattdessen oder in Kombination damit DVDs oder Blu-rays Verbreitung.
Promo-Album Promo ist die Kurzform von Promotional, also zu Werbezwecken. Ein Tonträger wird zu Werbezwecken vorab - ggf. unfertig - z. B. für die Presse als Promotional veröffentlicht. Die gesamte Promotion des Album "Random Access Memories" (2013) des französischen Electronic-Duos Daft Punk war so erfolgreich, dass es auf Platz 1 in 23 Ländern landete.[5] Das Promo-Album der britischen Rockband Pink Floyd, das 1969 zur Bewerbung von "Ummagumma" vereinzelt an japanische Radiostationen und Medienvertretern ausgegeben wurde, erzielte im August 2018 bei einer Auktion im Discogs Marketplace den Rekordpreis von 13.953 US-Dollar.[6][7]
Remixalbum Ein Remixalbum ist ein Musikalbum, das vollständig oder hauptsächlich aus Remixen (neue Versionen von Musiktiteln von zuvor bereits veröffentlichten Titeln) besteht. Die erfolgreichsten Remixalben sind You Can Dance (1987, über 5 Millionen Kopien) von Madonna (* 1958),[8] Blood on the Dance Floor – HIStory in the Mix (1997, über 6 Millionen Kopien) von Michael Jackson (1958–2009)[9] und [Reanimation] (2002, über 1,9 Millionen Kopien) von Linkin Park.[10]
Sampler Zusammenstellung bereits bestehender, bekannter und besonders beliebter Musikstücke[11]
Soloalbum Album unter dem Namen eines einzelnen Musikers und/oder Sängers.[12]
Soundtrack Die bei einem Werk wie einem Film oder Computerspiel unterlegte Musik. Soundtracks werden oft losgelöst von dem Werk auch auf Datenspeichern wie Compact Disc oder in digitaler Form veröffentlicht. OST / O.S.T. steht für Original Soundtrack und bezeichnet die Musik von der originalen Tonspur des Filmes im Unterschied zu einer Neueinspielung. Filmmusik (englisch Score) bezeichnet im weiteren Sinne alle akustischen Ereignisse, von denen der Filmrezipient annimmt, dass sie auch von den Figuren des Films wahrgenommen werden. Filmmusik im engeren Sinne umfasst alle akustischen Ereignisse, die nicht zur filmischen Realität gehören und von denen der Filmzuschauer annimmt, dass sie von den Protagonisten der Handlung nicht wahrgenommen werden.[13]
Split-Album Ein Split-Album ist ein Musikalbum in der Regel von zwei verschiedenen Interpreten. Gründe für Split-Alben sind unter anderem die geteilten Produktionskosten und der Werbeeffekt für den einzelnen Interpreten durch die Zusammenarbeit und Veröffentlichung mit dem anderen Interpreten. Es könnten auch drei oder vier Interpreten auf einem Split-Album vertreten sein, aber im Unterschied zur Kompilation mit mehreren oder die Spieldauer betreffend längeren Musiktiteln. Im Jahr 1985 war das Split-Album Death Metal mit den Bands Hellhammer, Running Wild, Helloween und Dark Avenger über Noise Records einer der Wegbereiter für Death Metal. Aufgrund von jeweils zwei Titeln pro Band kann das Album auch als Sampler durchgehen.[14] Von 1999 bis 2004 brachte das Label BYO Records aus Los Angeles eine Serie mit fünf Split-Alben ihrer Künstler heraus.[15][16]
Studioalbum Bei in einem Tonstudio aufgenommenem Album spricht man auch oft von einem Studioalbum. Dabei sind die Übergänge fließend. Es gibt Kombinationen von Live- und Studioaufnahmen. Darüber hinaus sind Studios heutzutage dank der fortgeschrittenen Aufnahmetechniken nicht mehr notwendigerweise Gewerbebetriebe mit größeren Räumlichkeiten. Aufnahmen finden immer öfter bei Musikern oder Produzenten zu Hause statt (Homerecording). Insofern entstehen auch professionelle Studioalben nicht mehr zwangsläufig in Tonstudios und der Begriff dient nur noch der Abgrenzung zu (überwiegenden) Live-Alben, Kompilationen etc.
Theme Ein Theme ist die Titelmusik zum Beispiel eines Films oder einer Fernsehserie.[17] Bekannt ist zum Beispiel der James Bond Theme, die Titelmelodie des James-Bond-Films James Bond – 007 jagt Dr. No (1962). Auf Wunsch des Filmproduzenten United Artists wurde das Stück des britischen Komponisten Monty Norman auch zur Grundlage und zum Leitmotiv aller Bond-Filme.[18][19]
Tributealbum‎ Ein Musikalbum, das aus Coverversionen von Titeln eines Musikers oder einer Band, oder aus neuen Songs über den Musiker oder der Band besteht. Als erstes Tributealbum gilt das Album Amarcord Nino Rota aus dem Jahr 1981, welches der Musikproduzent Hal Willner (* 1957) nach dem Tod der Filmmusik-Komponisten Nino Rota (1911–1979) konzipierte.[20]

Weblinks

Quellen