Marcus Lombardus

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Marcus Lombardus (italienisch Marco Lombardo, um 1520 in Verona – nach 1574) war ein italienischer Jude, der zum Christentum übertrat und polemische Schriften gegen das Judentum verfasste.[1]

Leben und Werk

Marcus Lombardus stammte aus einer angesehenen, askenasisch-jüdischen Familie. Seine religiöse Erziehung erhielt er vor 1543 im Ghetto von Venedig. Vor 1560 trat er mit Frau und Kindern zum katholischen Glauben über. Nach 1562 lebte Marcus Lombardus im deutschsprachigen Raum und ist von 1572 bis 1574 in Basel nachweisbar, wo er eventuell zum Protestantismus übertrat. Auf dem Weg nach Heidelberg verliert sich anschließend die Spur dieses Grenzgängers zwischen Judentum und Christentum im Zeitalter des deutschen Humanismus.[1]

Zwischen 1540 und 1555 schrieb Marcus Lombardus die Disputation Eine schöne kurtzweilige vnnd fast nutzliche disputation zwischen ainem Iuden vnd Christen sowie Gruendtlicher Bericht und Erklaerung von der Juden Handlungen und Ceremonien. (Basel 1572, lateinisch Basel 1775). Marcus Lombardus nutzte Disputationsliteratur als Instrument für antisemitisch-jüdische Polemik.[1]

Literatur

  • Gaby Knoch-Mund: Disputationsliteratur als Instrument antijüdischer Polemik. Leben und Werk des Marcus Lombardus, eines Grenzgängers zwischen Judentum und Christentum im Zeitalter des deutschen Humanismus. 1. Auflage Tübingen, Basel 1997, Francke-Verlag, ISBN 978-3-7720-2024-7.

Quellen

  • Gaby Knoch-Mund: Marcus Lombardus. In: Lexikon für Theologie und Kirche (LThK), Dritte Auflage (Sonderausgabe 2009), Band 11, Spalte 180
Einzelnachweise
  1. 1,0 1,1 1,2 Abschnitt nach: Gaby Knoch-Mund: Marcus Lombardus. In: LThK3.