Marius Müller-Westernhagen
Marius Müller-Westernhagen (* 6. Dezember 1948 in Düsseldorf) ist ein deutscher Musiker und Schauspieler. Oft einfach Westernhagen genannt, gilt er mit über 15 Millionen verkauften Tonträgern als einer der erfolgreichsten deutschen Rock-Musiker.[1]
Werdegang
Jugend
Westernhagen wuchs im Düsseldorfer Stadtteil Heerdt auf. Sein Vater Hans Müller-Westernhagen war am Düsseldorfer Schauspielhaus tätig. Mit 14 Jahren bekam Westernhagen seine erste Filmrolle. Kurz vor dem frühen Tod des Vaters 1963 spielte Westernhagen 1962 im Film Die höhere Schule mit. Mit seiner Band Harakiri Wroom brachte er es in Düsseldorf zu lokaler Popularität.
Umzug nach Hamburg
1972 zog Westernhagen mit seiner Freundin nach Hamburg in das noble Stadtviertel Pöseldorf um.[2] In der Künstler-WG Villa Kunterbunt lernt er Schauspielkollegen und Musiker kennen. Nachdem er beim Film Supermarkt sowohl als Synchronsprecher wirkte wie auch das Stück Celebration zum Soundtrack beisteuerte, konnte er einen Plattenvertrag bei Warner Music unterzeichnen. 1974 erschien sein Debütalbum Das erste Mal, das nur wenig erfolgreich war.
Größere Bekanntheit erlangte Westernhagen durch die Filme Aufforderung zum Tanz und Theo gegen den Rest der Welt. 1978 wird das vierte Album Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz zum Erfolg. Es verkauft sich 1,5 Millionen Mal und bringt Westernhagen die erste Goldene Schallplatte.[2] Auch die gleichnamige Single wird über die Jahre zum Hit und erreicht Gold und Platin.[3]
Die 1980er-Jahre
1981 stieg die Single Hier in der Kneipe fühl ich mich frei, ein Titelsong für eine Tatort-Folge mit Götz George alias Schimanski in die Charts ein. Auch die nächsten Alben Sekt oder Selters, Stinker und Das Herz eines Boxers waren erfolgreich, obwohl sie nicht die Verkaufszahlen von Mit Pfefferminz... erzielen konnten. Die folgenden Alben in den 1980er-Jahren erwiesen sich hingegen als weniger verkaufsträchtig. 1985 wird Westernhagens Tochter Mimi geboren, die ebenfalls Musikerin wurde. 1988 heiratete er das Fotomodell Romney Williams.
Einen neuen Karriereschub brachte Westernhagen 1989 das Album Halleluja. Insbesondere Hits wie Sexy und Weil ich dich liebe steigerten seine Popularität, die sich Anfang der 1990er-Jahre in ausverkauften Tourneen widerspiegelte.[3]
Diskografie
Studioalben
- 1975: Das erste Mal
- 1976: Bittersüß
- 1977: Ganz allein krieg ich's nicht hin
- 1978: Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz
- 1980: Sekt oder Selters
- 1981: Stinker
- 1982: Das Herz eines Boxers
- 1983: Geiler is' schon
- 1984: Die Sonne so rot
- 1986: Lausige Zeiten
- 1987: Westernhagen
- 1989: Halleluja
- 1992: Jaja
- 1994: Affentheater
- 1998: Radio Maria
- 2002: In den Wahnsinn
- 2005: Nahaufnahme
- 2009: Williamsburg
Livealben
- 1990: Live
- 1996: Keine Zeit (Soundtrack zum Film Keine Zeit)
- 2007: Wenn das Licht auf dich fällt (EarBook, 2 CDs, 2 DVDs, Fotobuch)
Kompilationen
- 1985: Laß uns leben – 13 Balladen
- 2000: So weit … – Best of
Video/DVD
- 1983: In Concert (VHS)
- 1990: Live (VHS)
- 1992: 7+1 – Die sieben Jaja-Videos plus 1 (VHS)
- 1996: Keine Zeit (VHS und Laser Disc)
- 2006: Wenn das Licht auf dich fällt (DVD)
- 2006: Live (DVD, Wiederveröffentlichung von 1990)
Filmografie
- 1962: Die höhere Schule (nach Scholem Alejchem, Regie: Wilhelm Semmelroth)
- 1964: Sechs Personen suchen einen Autor (nach Luigi Pirandello, Regie: Eberhard Itzenplitz)
- 1967: Ostern (nach August Srindberg, Regie: Wilm ten Haaf)
- 1968: Harakiri Whoom (Regie: Gerhard Schmidt)
- 1968: Der Unfall (Regie: Peter Beauvais)
- 1970: no prizes-no wagering (Produzent: Klaus Möller)
- 1973: Veränderung in Milden (gemeint ist die Stadt Holzminden, Regie: Eberhard Itzenplitz)
- 1974: Ein deutsches Attentat (Regie: Günther Gräwert)
- 1975: Verlorenes Leben (Regie: Ottokar Runze)
- 1976: Sladek oder die schwarze Armee (nach Ödön von Horvath, Regie: Oswald Döpke)
- 1976: Tatort: „Transit ins Jenseits“ (Regie: Günther Gräwert)
- 1976: Aufforderung zum Tanz (Regie: Peter F. Bringmann)
- 1977: Das zweite Erwachen der Christa Klages (Regie: Margarethe von Trotta)
- 1977: Klaras Mutter (Regie: Tankred Dorst)
- 1978: Der Gehilfe (nach Bernard Malamud, Regie: Ludwig Cremer)
- 1979: Der Tote bin ich (Regie: Alexander von Eschwege)
- 1979: Der Mörder (nach Georges Simenon, Regie: Ottokar Runze)
- 1980: Theo gegen den Rest der Welt (Regie: Peter F. Bringmann)
- 1980: Geteilte Freude (Regie: Gabi Kubach)
- 1980: Mosch (Regie: Tankred Dorst)
- 1982: Der Mann auf der Mauer (nach Peter Schneider, Regie: Reinhard Hauff)
- 1984: Der Schneemann (nach Jörg Fauser, Regie: Peter F. Bringmann)
- 1987: Deshima (nach Adolf Muschg, Regie: Beat Kuert)
- 1987: Der Madonna-Mann (Regie: Hans-Christoph Blumenberg)