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|NATIONALHYMNE = ''Schtsche ne wmerla Ukrajina''<br />''(Ще не вмерла України)''<br />(„Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben“)<br />[[File:Anthem-of-Ukraine_Chorus_Veryovka.ogg|noicon|120px]] | |NATIONALHYMNE = ''Schtsche ne wmerla Ukrajina''<br />''(Ще не вмерла України)''<br />(„Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben“)<br />[[File:Anthem-of-Ukraine_Chorus_Veryovka.ogg|noicon|120px]] | ||
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|BILD-LAGE = Ukraine_(claims_hatched)_in_Europe.svg | |BILD-LAGE = Ukraine_(claims_hatched)_in_Europe.svg | ||
}} | }} | ||
Die '''Ukraine''' ist ein | Die '''Ukraine''' ([{{IPA|ʔukʁaˈʔiːnə}}]/[{{IPA|ʔukʁaˈiːnə}}], auch [{{IPA|ʔuˈkʁaɪ̯nə}}]; ukrainisch Україна, [{{IPA|ukrɑˈjinɑ}}] ''Ukrajina'' russisch Украина/''Ukraina'') ist ein Staat in Ost[[europa]]. Die Ukraine verfügt nach [[Russland]] über das zweitgrößte Staatsgebiet in Europa. Vorher eine Teilrepublik der [[Sowjetunion]], wurde der Staat 1991 mit deren Auflösung unabhängig. Die Einwohnerzahl liegt bei etwa 45,6 Millionen Menschen. Die [[Hauptstadt]] ist [[Kiew]]. Die Ukraine ist Mitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
{{Hauptartikel|Chronik der Ukraine}} | |||
=== Ereignisse 2013/2014 === | === Ereignisse 2013/2014 === | ||
Seit Ende 2013/2014 war die Aussetzung des zeitweise angestrebten EU-Beitrittsprozesses des Landes durch die Nichtunterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU Auslöser für die Proteste des Euromaidan unter anderem in der Hauptstadt. Im Februar 2014 wurde die Ukraine dann von schweren Unruhen erschüttert, die in den internationalen Konflikt der [[Krimkrise 2014|Krimkrise]] mündeten. Gegner des letzten Präsidenten Wiktor Janukowytsch (* 1950) lieferten sich in vielen Landesteilen, vor allem aber in der Hauptstadt Auseinandersetzungen mit staatlichen Sicherheitskräften. Hintergrund ist ein seit Jahren andauernder Konflikt zwischen eher pro-russischen Kräften, deren Machtbasis im Osten des Landes liegt und den eher nach Europa orientierten Strömungen der westlichen Ukraine.<ref>[http://www.spiegel.de/thema/ukraine/ Ukraine | Spiegel.de]</ref> Im Anschluss daran besetzten russische Truppen die Krim. Nach einem international zumeist nicht anerkannten Referendum annektierte die Russische Föderation die Krim und löste damit eine Welle von internationaler Kritik und Sanktionen aus. | Seit Ende 2013/2014 war die Aussetzung des zeitweise angestrebten EU-Beitrittsprozesses des Landes durch die Nichtunterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU Auslöser für die Proteste des Euromaidan unter anderem in der Hauptstadt. Im Februar 2014 wurde die Ukraine dann von schweren Unruhen erschüttert, die in den internationalen Konflikt der [[Krimkrise 2014|Krimkrise]] mündeten. Gegner des letzten Präsidenten Wiktor Janukowytsch (* 1950) lieferten sich in vielen Landesteilen, vor allem aber in der Hauptstadt Auseinandersetzungen mit staatlichen Sicherheitskräften. Hintergrund ist ein seit Jahren andauernder Konflikt zwischen eher pro-russischen Kräften, deren Machtbasis im Osten des Landes liegt und den eher nach Europa orientierten Strömungen der westlichen Ukraine.<ref>[http://www.spiegel.de/thema/ukraine/ Ukraine | Spiegel.de]</ref> Im Anschluss daran besetzten russische Truppen die [[Krim]]. Nach einem international zumeist nicht anerkannten Referendum annektierte die Russische Föderation die Krim und löste damit eine Welle von internationaler Kritik und Sanktionen aus. | ||
In der Folgezeit, vor allem im Mai 2014, kam es in den östlichen Landesteilen, am stärksten im Donbass zu | In der Folgezeit, vor allem im Mai 2014, kam es in den östlichen Landesteilen, am stärksten im Donbass zu separatistischen Bestrebungen, in den Oblasten Donezk und Lugansk wurden eigene "Volksrepubliken" ausgerufen. Regierungstruppen versuchten, diese mittels sogenannter "Anti-Terror-Operationen" zurück zu erobern. Am 25. Mai 2014 wurden dennoch in der Ukraine Präsidentschaftswahlen abgehalten, wobei in den beiden umkämpften Oblasten aufgrund des bewaffneten Konflikts und von Einschüchterungen der Separatisten großenteils nicht gewählt werden konnte. Nach Angaben der örtlichen Behörden waren in der östlichen Donezk-Region 20 Prozent der Wahllokale offen. In der gleichnamigen Stadt Donezk blieben alle Wahllokale geschlossen.<ref>[http://www.euractiv.de/sections/ukraine-und-eu/hohe-wahlbeteiligung-der-ukraine-302355 Hohe Wahlbeteiligung in der Ukraine | EurActiv.de, 25/05/2014]</ref> Mit einem Stimmenanteil von 54,69 Prozent<ref>[http://www.cvk.gov.ua/vp2014/wp300pt001f01=702.html Zentrale Wahlkommission Ukraine | CVK.gov.ua]</ref> gewann Petro Poroschenko (* 1965) die Präsidentschaftswahlen und wurde offiziell zum Sieger erklärt.<ref>[http://www.merkur-online.de/aktuelles/politik/lawrow-russland-dialog-neuer-ukrainischer-fuehrung-bereit-zr-3587245.html Poroschenko offiziell Sieger der Präsidentenwahl | Merkur-online.de]</ref> | ||
=== nach 2014 === | === nach 2014 === | ||
Am 16. Februar 2016 überstand Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk (* 1974) ein Misstrauensvotum in der Werchowna Rada. Am 10. April 2016 verkündete er seinen Rücktritt. Am 14. April wurde Wolodymyr Hrojsman (* 1978) neuer Ministerpräsident der Ukraine. Am 27. September 2017 ist das | Am 16. Februar 2016 überstand Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk (* 1974) ein Misstrauensvotum in der Werchowna Rada. Am 10. April 2016 verkündete er seinen Rücktritt. Am 14. April 2016 wurde Wolodymyr Hrojsman (* 1978) neuer Ministerpräsident der Ukraine. Am 27. September 2017 ist das größte Munitionslager der Ukraine in Winnyzja 200 Kilometer südlich von Kiew in Brand geraten. Dadurch wurden mehrere Explosionen ausgelöst. Anwohner im Umkreis von 15 bis 20 Kilometern wurden in Sicherheit gebracht, der Luftraum im Umkreis von 50 Kilometern wurde gesperrt und eine Hauptstraße sowie die Zugstrecke nach Kiew gesperrt. Das Lager bei Winnyzja lagerte 188.000 Tonnen Munition. In den vorangegangenen Monaten waren bereits andere Munitionslager in der Ukraine explodiert, so zum Beispiel ein Waffendepot der Stadt Balaklija im Osten der Ukraine.<ref>[https://www.gmx.net/magazine/panorama/ukraine-groesstes-munitionslager-landes-geraet-brand-32550526 GMX Magazine - Ukraine: Größtes Munitionslager des Landes gerät in Brand, 27. September 2017]</ref> Die Präsidentenwahl 2019 gewann im zweiten Wahlgang [[Wolodymyr Selenskyj]] mit 73,22 % deutlich.<ref>[https://hromadske.ua/posts/cvk-oficijno-ogolosila-pro-peremogu-zelenskogo-u-viborah-prezidenta-ukrayini ЦВК офіційно оголосила про перемогу Зеленського на виборах президента України | Громадське телебачення, 30 квітня, 2019]</ref> Selenskyj machte bis dahin als Filmproduzent, Schauspieler, Synchronsprecher, Drehbuchautor und Fernsehmoderator Karriere. Am 20. Mai 2019 wurde er in sein Amt eingeführt.<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/ukraine-selenskyj-wird-als-praesident-vereidigt.1939.de.html?drn:news_id=1008876 Deutschlandfunk | Ukraine - Selenskyj wird als Präsident vereidigt, 20. Mai 2019]</ref> Am 21. Juli 2019 wurden vorgezogene Parlamentswahlen in der Ukraine durchgeführt. Dabei erreichte mit über 43 % die Partei Sluha narodu von Präsident Selenskyj die absolute Mehrheit.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-wahl-wolodymyr-selenskyjs-partei-schafft-den-durchbruch-und-nun-a-1278418.html Ukraine-Wahl: Wolodymyr Selenskyjs Partei schafft den Durchbruch - und nun? - SPIEGEL ONLINE, 22.07.2019]</ref> Am 4. März 2020 übernahm Denys Schmyhal (* 1975) das Amt des Ministerpräsidenten der Ukraine. | ||
Am 21. Februar 2022 erklärte der russische Präsident [[Wladimir Putin]], dass er keine Chancen mehr für eine Umsetzung der beiden Minsker Friedens-Abkommen aus den Jahren 2014 und 2015 für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ost-Ukraine sieht.<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/putin-haelt-minsker-friedensabkommen-fuer-gescheitert-100.html Deutschlandfunk | Konflikt in der Ost-Ukraine - Putin hält Minsker Friedensabkommen für gescheitert, 21.02.2022]</ref> Wenige Stunden später erkannte er die Unabhängigkeit der Separatistengebiete Luhansk und Donezk in der Ost-Ukraine an<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/russland-will-separatistengebiete-in-ostukraine-anerkennen Luhansk und Donezk: Russland erkennt Separatistengebiete in Ostukraine als unabhängig an | ZEIT ONLINE, 21. Februar 2022]</ref> und ordnete die Entsendung von Truppen in die Ostukraine für eine angebliche Friedensmission an.<ref>[https://www.spiegel.de/ausland/wladimir-putin-kuendigt-friedensmission-in-der-ostukraine-an-a-5d387e7c-3f91-4d68-8713-4395b7557e89 Wladimir Putin kündigt »Friedensmission« in der Ostukraine an - DER SPIEGEL, 21.02.2022]</ref> Tatsächlich befahl Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die ganze Ukraine,<ref>[https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-wo-die-russische-armee-steht-und-was-ihr-kiew-entgegensetzen-kann-a-be34e3e6-f20f-4c8a-b479-6d566e2185e5 Ukraine-Krieg: Wo die russische Armee steht – und was ihr Kiew entgegensetzen kann - DER SPIEGEL, 26.02.2022]</ref> der am 24. Februar 2022 begann. Am selben Tag verhängte Präsident Selenskyj das Kriegsrecht über die gesamte Ukraine.<ref>[https://www.stern.de/news/selenskyj-verhaengt-kriegsrecht-ueber-gesamte-ukraine-31653008.html Selenskyj verhängt Kriegsrecht über gesamte Ukraine | STERN.de, 24.02.2022]</ref> Wenige Tage später stellte die Ukraine ein offizielles Beitrittsgesuch zur [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU). Am 23. Juni 2022 wurde die Ukraine auf einem EU-Gipfel zum Beitrittskandidaten der EU erklärt. | |||
== Verwaltungsgliederung == | |||
Die Ukraine ist in 24 Oblaste (ukrainisch ''область'', Bezirke), die Autonome Republik Krim und die zwei Städte Kiew und Sewastopol mit Sonderstatus, gegliedert. Seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 hat die Regierung in Kiew keine Kontrolle mehr über die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol. | |||
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| Oblast Charkiw || Харківська область || Charkiw | |||
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| Oblast Iwano-Frankiwsk || Івано-Франківська область || Iwano-Frankiwsk | |||
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| Stadt [[Kiew]] || Київ | |||
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| Oblast Kirowohrad || Кіровоградська область || Kropywnyzkyj | |||
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| Oblast Luhansk || Луганська область || Luhansk | |||
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| Stadt Sewastopol || город Севастополь | |||
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| Oblast Tscherkassy || Черкаська область || Tscherkassy | |||
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*[ | *[https://www.kmu.gov.ua/en Web-Portal of Ukrainian Government] (englisch, ukrainisch, russisch) | ||
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*[ | *[https://kiew.diplo.de/Vertretung/kiew/de/Startseite.html/ Deutsche Botschaft Kiew] | ||
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[[Kategorie:Verwaltungseinheit als Namensgeber für einen Asteroiden]] | |||
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Version vom 24. September 2022, 09:22 Uhr
Karte: 50_N 31_E |
Ukraine | |||||
Україна | |||||
Ukrajina | |||||
| |||||
Amtssprache(n) | Ukrainisch regional: Krimtatarisch, Rumänisch, Russisch, Ungarisch | ||||
Hauptstadt | Kiew | ||||
Staats- und Regierungsform |
semipräsidentielle Republik | ||||
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef | Präsident Wolodymyr Selenskyj | ||||
Währung | 1 Hrywnja (UAH) = 100 Kopijok | ||||
Gründung | 7. November 1917: Ukrainische Volksrepublik 29. April 1918: Ukrainischer Staat 1. November 1918: Westukrainische Volksrepublik 10. März 1919: Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik 24. August 1991: Unabhängigkeit von der Sowjetunion | ||||
Unabhängigkeit | 24. August 1991 (von der Sowjetunion) | ||||
Nationalhymne | Schtsche ne wmerla Ukrajina (Ще не вмерла України) („Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben“) noicon | ||||
Nationalfeiertag | 24. August (Unabhängigkeitstag) | ||||
Zeitzone | UTC+2 UTC+3 (März-Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | UA | ||||
ISO 3166 | UA, UKR, 804 | ||||
Top-Level-Domain | .ua | ||||
Telefonvorwahl | +380 | ||||
Die Ukraine ([ʔukʁaˈʔiːnə]/[ʔukʁaˈiːnə], auch [ʔuˈkʁaɪ̯nə]; ukrainisch Україна, [ukrɑˈjinɑ] Ukrajina russisch Украина/Ukraina) ist ein Staat in Osteuropa. Die Ukraine verfügt nach Russland über das zweitgrößte Staatsgebiet in Europa. Vorher eine Teilrepublik der Sowjetunion, wurde der Staat 1991 mit deren Auflösung unabhängig. Die Einwohnerzahl liegt bei etwa 45,6 Millionen Menschen. Die Hauptstadt ist Kiew. Die Ukraine ist Mitglied der Vereinten Nationen.
Geschichte
→ Hauptartikel: Chronik der Ukraine
Ereignisse 2013/2014
Seit Ende 2013/2014 war die Aussetzung des zeitweise angestrebten EU-Beitrittsprozesses des Landes durch die Nichtunterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU Auslöser für die Proteste des Euromaidan unter anderem in der Hauptstadt. Im Februar 2014 wurde die Ukraine dann von schweren Unruhen erschüttert, die in den internationalen Konflikt der Krimkrise mündeten. Gegner des letzten Präsidenten Wiktor Janukowytsch (* 1950) lieferten sich in vielen Landesteilen, vor allem aber in der Hauptstadt Auseinandersetzungen mit staatlichen Sicherheitskräften. Hintergrund ist ein seit Jahren andauernder Konflikt zwischen eher pro-russischen Kräften, deren Machtbasis im Osten des Landes liegt und den eher nach Europa orientierten Strömungen der westlichen Ukraine.[1] Im Anschluss daran besetzten russische Truppen die Krim. Nach einem international zumeist nicht anerkannten Referendum annektierte die Russische Föderation die Krim und löste damit eine Welle von internationaler Kritik und Sanktionen aus.
In der Folgezeit, vor allem im Mai 2014, kam es in den östlichen Landesteilen, am stärksten im Donbass zu separatistischen Bestrebungen, in den Oblasten Donezk und Lugansk wurden eigene "Volksrepubliken" ausgerufen. Regierungstruppen versuchten, diese mittels sogenannter "Anti-Terror-Operationen" zurück zu erobern. Am 25. Mai 2014 wurden dennoch in der Ukraine Präsidentschaftswahlen abgehalten, wobei in den beiden umkämpften Oblasten aufgrund des bewaffneten Konflikts und von Einschüchterungen der Separatisten großenteils nicht gewählt werden konnte. Nach Angaben der örtlichen Behörden waren in der östlichen Donezk-Region 20 Prozent der Wahllokale offen. In der gleichnamigen Stadt Donezk blieben alle Wahllokale geschlossen.[2] Mit einem Stimmenanteil von 54,69 Prozent[3] gewann Petro Poroschenko (* 1965) die Präsidentschaftswahlen und wurde offiziell zum Sieger erklärt.[4]
nach 2014
Am 16. Februar 2016 überstand Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk (* 1974) ein Misstrauensvotum in der Werchowna Rada. Am 10. April 2016 verkündete er seinen Rücktritt. Am 14. April 2016 wurde Wolodymyr Hrojsman (* 1978) neuer Ministerpräsident der Ukraine. Am 27. September 2017 ist das größte Munitionslager der Ukraine in Winnyzja 200 Kilometer südlich von Kiew in Brand geraten. Dadurch wurden mehrere Explosionen ausgelöst. Anwohner im Umkreis von 15 bis 20 Kilometern wurden in Sicherheit gebracht, der Luftraum im Umkreis von 50 Kilometern wurde gesperrt und eine Hauptstraße sowie die Zugstrecke nach Kiew gesperrt. Das Lager bei Winnyzja lagerte 188.000 Tonnen Munition. In den vorangegangenen Monaten waren bereits andere Munitionslager in der Ukraine explodiert, so zum Beispiel ein Waffendepot der Stadt Balaklija im Osten der Ukraine.[5] Die Präsidentenwahl 2019 gewann im zweiten Wahlgang Wolodymyr Selenskyj mit 73,22 % deutlich.[6] Selenskyj machte bis dahin als Filmproduzent, Schauspieler, Synchronsprecher, Drehbuchautor und Fernsehmoderator Karriere. Am 20. Mai 2019 wurde er in sein Amt eingeführt.[7] Am 21. Juli 2019 wurden vorgezogene Parlamentswahlen in der Ukraine durchgeführt. Dabei erreichte mit über 43 % die Partei Sluha narodu von Präsident Selenskyj die absolute Mehrheit.[8] Am 4. März 2020 übernahm Denys Schmyhal (* 1975) das Amt des Ministerpräsidenten der Ukraine.
Am 21. Februar 2022 erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass er keine Chancen mehr für eine Umsetzung der beiden Minsker Friedens-Abkommen aus den Jahren 2014 und 2015 für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ost-Ukraine sieht.[9] Wenige Stunden später erkannte er die Unabhängigkeit der Separatistengebiete Luhansk und Donezk in der Ost-Ukraine an[10] und ordnete die Entsendung von Truppen in die Ostukraine für eine angebliche Friedensmission an.[11] Tatsächlich befahl Putin einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die ganze Ukraine,[12] der am 24. Februar 2022 begann. Am selben Tag verhängte Präsident Selenskyj das Kriegsrecht über die gesamte Ukraine.[13] Wenige Tage später stellte die Ukraine ein offizielles Beitrittsgesuch zur Europäischen Union (EU). Am 23. Juni 2022 wurde die Ukraine auf einem EU-Gipfel zum Beitrittskandidaten der EU erklärt.
Verwaltungsgliederung
Die Ukraine ist in 24 Oblaste (ukrainisch область, Bezirke), die Autonome Republik Krim und die zwei Städte Kiew und Sewastopol mit Sonderstatus, gegliedert. Seit der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 hat die Regierung in Kiew keine Kontrolle mehr über die Autonome Republik Krim und die Stadt Sewastopol.
Verwaltungseinheit | Ukrainisch | Oblastzentrum |
---|---|---|
Oblast Charkiw | Харківська область | Charkiw |
Oblast Cherson | Херсонська область | Cherson |
Oblast Chmelnyzkyj | Хмельницька область | Chmelnyzkyj |
Oblast Dnipropetrowsk | Дніпропетровська область | Dnipro |
Oblast Donezk | Донецька область | Donezk |
Oblast Iwano-Frankiwsk | Івано-Франківська область | Iwano-Frankiwsk |
Oblast Kiew | Київська область | Kiew |
Stadt Kiew | Київ | |
Oblast Kirowohrad | Кіровоградська область | Kropywnyzkyj |
Autonome Republik Krim | Автономна Республіка Крим | |
Oblast Luhansk | Луганська область | Luhansk |
Oblast Lwiw | Львівська область | Lwiw |
Oblast Mykolajiw | Миколаївська область | Mykolajiw |
Oblast Odessa | Одеська область | Odessa |
Oblast Poltawa | Полтавська область | Poltawa |
Oblast Riwne | Рівненська область | Riwne |
Oblast Saporischschja | Запорізька область | Saporischschja |
Stadt Sewastopol | город Севастополь | |
Oblast Schytomyr | Житомирська область | Schytomyr |
Oblast Sumy | Сумська область | Sumy |
Oblast Ternopil | Тернопільська область | Ternopil |
Oblast Transkarpatien | Закарпатська область | Uschhorod |
Oblast Tscherkassy | Черкаська область | Tscherkassy |
Oblast Tschernihiw | Чернігівська область | Tschernihiw |
Oblast Tscherniwzi | Чернівецька область | Czernowitz |
Oblast Winnyzja | Вінницька область | Winnyzja |
Oblast Wolyn | Волинська область | Luzk |
Literatur
- Winfried Schneider-Deters (2012): Die Ukraine: Machtvakuum zwischen Russland und der Europäischen Union. Berliner Wissenschafts-Verlag, ISBN 978-3830531166
- Adolph Stiller (Hrsg.): Ukraine: Städte Regionen Spuren. Architektur im Ringturm XXVIII. Müry Salzmann Verlag, Salzburg 2012, ISBN 978-3-99014-060-4
- Kerstin S. Jobst: Geschichte der Ukraine. Reclam, Ditzingen 2010, ISBN 3-15-018729-X
Weblinks
- Official website of the President of Ukraine (englisch, ukrainisch, russisch)
- Web-Portal of Ukrainian Government (englisch, ukrainisch, russisch)
- Verkhovna Rada of Ukraine (Ukrainisches Parlament) (englisch, ukrainisch, russisch)
- Deutsche Botschaft Kiew
- Ukraine beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland
- Ukraine beim Statistischen Bundesamt (Destatis)
- Monika Bankowski-Züllig: Ukraine im Historischen Lexikon der Schweiz
- Ukraine im The World Factbook der CIA
- Iten-Online - Klimadiagramm Ukraine
- Ukraine bei City Population
- Ukraine bei Wikimedia Commons
- Ukraine in Wikivoyage
Quellen
- ↑ Ukraine | Spiegel.de
- ↑ Hohe Wahlbeteiligung in der Ukraine | EurActiv.de, 25/05/2014
- ↑ Zentrale Wahlkommission Ukraine | CVK.gov.ua
- ↑ Poroschenko offiziell Sieger der Präsidentenwahl | Merkur-online.de
- ↑ GMX Magazine - Ukraine: Größtes Munitionslager des Landes gerät in Brand, 27. September 2017
- ↑ ЦВК офіційно оголосила про перемогу Зеленського на виборах президента України | Громадське телебачення, 30 квітня, 2019
- ↑ Deutschlandfunk | Ukraine - Selenskyj wird als Präsident vereidigt, 20. Mai 2019
- ↑ Ukraine-Wahl: Wolodymyr Selenskyjs Partei schafft den Durchbruch - und nun? - SPIEGEL ONLINE, 22.07.2019
- ↑ Deutschlandfunk | Konflikt in der Ost-Ukraine - Putin hält Minsker Friedensabkommen für gescheitert, 21.02.2022
- ↑ Luhansk und Donezk: Russland erkennt Separatistengebiete in Ostukraine als unabhängig an | ZEIT ONLINE, 21. Februar 2022
- ↑ Wladimir Putin kündigt »Friedensmission« in der Ostukraine an - DER SPIEGEL, 21.02.2022
- ↑ Ukraine-Krieg: Wo die russische Armee steht – und was ihr Kiew entgegensetzen kann - DER SPIEGEL, 26.02.2022
- ↑ Selenskyj verhängt Kriegsrecht über gesamte Ukraine | STERN.de, 24.02.2022