Internationale Standard-Buchnummer

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Bereich Information und Dokumentation
Titel Internationale Standard-Buchnummer (ISBN)
Kurzbeschreibung Nummernsystem für Bücher
Letzte Ausgabe 1.2007
ISO 2108
EAN-13-Barcode einer ISBN-13 Nummer

Die Internationale Standard-Buchnummer (englisch International Standard Book Number, ISBN) ist eine standardisierte Nummer zur international eindeutigen Kennzeichnung von verlegten oder selbstveröffentlichten Produkten wie gedruckte Bücher, E-Books, Bildkalender und Landkarten.[1]

Beschreibung

Die ISBN ist in der Form des 13-stelligen EAN.UCC Strichcodes maschinenlesbar und damit die Grundvoraussetzung für den Einsatz von elektronischen Point Of Sale-Systemen (POS).[2] Für Non-Books wie Malbücher ohne Text, Tage- oder Notizbücher, Gutscheinbücher oder Kartenspiele gibt es die Global Trade Item Number (GTIN).[3] Für die Kennzeichnung von Musiknotationen wird die International Standard Music Number (ISMN) verwendet.

Eine 13-stellige ISBN besteht aus fünf durch Bindestriche oder Zwischenräume getrennten Teilen (Präfix, Gruppennummer, Verlagsnummer, Titelnummer, Prüfziffer) mit insgesamt 13 Stellen. Die Stellenzahl der Gruppennummer, Verlagsnummer und Titelnummer ist variabel. Die Verlagsnummer wird in der Bundesrepublik Deutschland durch die ISBN-Agentur der MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH in Frankfurt am Main zugeteilt.[1] Die ISBN-13 ist mit der zum Buch gehörenden EAN-13 (EAN = European Article Number) bis auf die Bindestriche identisch.

Beispiel

ISBN 978-3-7657-1111-4
↳ Präfix. 3-stellige Zahl, die von der GS1-Gruppe (Global Standards One) vorgegeben wird.
↳ Gruppennummer. Beispielsweise 3 für den Buchhandel der Bundesrepublik Deutschland, Österreichs und der deutschsprachigen Schweiz
↳ Verlagsnummer. Bezeichnet den Verleger eines Buches.
↳ Titelnummer. Bezeichnung des Titels des Verlages.
↳ Prüfziffer.

Entstehungsgeschichte

Der Bedarf und die Möglichkeit der Verwendung eines internationalen Nummerierungssystems für Bücher wurde erstmals bei der „Dritten Internationalen Konferenz über Marktforschung und Rationalisierung im Buchhandel“ im November 1966 in Berlin diskutiert. 1967 wurde im Vereinigten Königreich von J. Whitaker & Sons, Ltd. und 1968 in den Vereinigten Staaten von R. R. Bowke ein Buchnummerierungssystem eingeführt. Das Technische Komitee 46 für Information und Dokumentation der Internationalen Organisation für Normung (ISO – International Organization for Standardization) prüfte daraufhin, ob das in Großbritannien verwendete System für den internationalen Gebrauch adaptiert werden könnte. In den Jahren 1968 und 1969 fanden dazu mehrere Treffen zwischen den Vertretern verschiedener europäischer Staaten und den Vereinigten Staaten statt. Das britische System wurde weiterentwickelt und 1970 verabschiedete man die Internationale Standard-Buchnummer (ISBN) als ISO-Norm 2108.[4]

Über die Jahre war die zehnstellige ISBN bei der weltweit wachsenden Anzahl von Verlegern und Veröffentlichungen absehbar nicht mehr ausreichend. Die erste Änderung der ISBN-Struktur wurde daher Anfang 2005 als revidierter ISO-Standard mit dreizehnstelliger ISBN veröffentlicht. Alle Systeme mussten ab dem 1. Januar 2007 die neue ISBN verarbeiten können.[5] Die alte ISBN im zehnstelligen Format werden nun als ISBN-10 bezeichnet. Die neue ISBN-13 ist von der Ziffernfolge identisch mit der zugehörigen EAN-13-Artikelnummer. Mittlerweile hat sich die ISBN weltweit durchgesetzt.[4]

Berechnung der Prüfziffer

Jede der ersten 12 Stellen einer ISBN wird abwechselnd mit 1 und 3 multipliziert. Die Prüfziffer ist 10 minus dem Rest, der sich durch die Division der Summe der gewichteten Produkte der ersten 12 Stellen durch 10 ergibt. Ist das Endergebnis der Berechnung 10, so ist die Prüfziffer 0.[4]

Weblinks

Quellen