Google Books: Unterschied zwischen den Versionen
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Googles Idee alle Bücher der Welt zu scannen begann 2002 unter dem Codenamen ''Project Ocean''.<ref>[https://www.theatlantic.com/technology/archive/2017/04/the-tragedy-of-google-books/523320/ Torching the Modern-Day Library of Alexandria - The Atlantic, April 20, 2017]</ref> Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin stellten dann das Projekt unter den damaligen Namen '''Google Print''' 2004 auf der [[Frankfurt am Main|Frankfurter]] Buchmesse vor.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-Gruender-stellen-in-Frankfurt-Google-Print-vor-107663.html Google-Gründer stellen in Frankfurt Google Print vor | heise online, 08.10.2004]</ref> 2005 verklagte die US-amerikanische Autorenvereinigung Authors Guild und einige einzelne Autoren Google wegen "massiver Copyright-Verletzungen".<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-wegen-massiver-Copyright-Verletzungen-verklagt-131561.html Google wegen "massiver Copyright-Verletzungen" verklagt | heise online, 21.09.2005]</ref> Ende 2005 wurde Google Print nach '''Google Book Search''' umbenannt.<ref>[https://www.it-times.de/news/google-books-was-hinter-der-suchmaschine-steckt-130202/ Google Books - was hinter der Suchmaschine steckt - IT-Times]</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20171108032448/https://googleblog.blogspot.com/2005/11/judging-book-search-by-its-cover.html Official Google Blog: Judging Book Search by its cover, November 17, 2005]</ref> 2006 begann die Zusammenarbeit mit Publikatinen wie ''New York Times'' und ''Washington Post'', um deren digitalen Archive zu indexieren und via Google News öffentlich durchsuchbar zu machen. Am 8. September 2008 gab Google bekannt, dass sie nun mit Partnern wie ProQuest und Heritage zusammenarbeiten, um weitere Zeitungen zu digitalisieren.<ref>[https://googleblog.blogspot.com/2008/09/bringing-history-online-one-newspaper.html Official Google Blog: Bringing history online, one newspaper at a time, September 8, 2008]</ref> | Googles Idee alle Bücher der Welt zu scannen begann 2002 unter dem Codenamen ''Project Ocean''.<ref>[https://www.theatlantic.com/technology/archive/2017/04/the-tragedy-of-google-books/523320/ Torching the Modern-Day Library of Alexandria - The Atlantic, April 20, 2017]</ref> Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin stellten dann das Projekt unter den damaligen Namen '''Google Print''' 2004 auf der [[Frankfurt am Main|Frankfurter]] Buchmesse vor.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-Gruender-stellen-in-Frankfurt-Google-Print-vor-107663.html Google-Gründer stellen in Frankfurt Google Print vor | heise online, 08.10.2004]</ref> 2005 verklagte die US-amerikanische Autorenvereinigung Authors Guild und einige einzelne Autoren Google wegen "massiver Copyright-Verletzungen".<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-wegen-massiver-Copyright-Verletzungen-verklagt-131561.html Google wegen "massiver Copyright-Verletzungen" verklagt | heise online, 21.09.2005]</ref> Ende 2005 wurde Google Print nach '''Google Book Search''' umbenannt.<ref>[https://www.it-times.de/news/google-books-was-hinter-der-suchmaschine-steckt-130202/ Google Books - was hinter der Suchmaschine steckt - IT-Times]</ref><ref>[https://web.archive.org/web/20171108032448/https://googleblog.blogspot.com/2005/11/judging-book-search-by-its-cover.html Official Google Blog: Judging Book Search by its cover, November 17, 2005]</ref> 2006 begann die Zusammenarbeit mit Publikatinen wie ''New York Times'' und ''Washington Post'', um deren digitalen Archive zu indexieren und via Google News öffentlich durchsuchbar zu machen. Am 8. September 2008 gab Google bekannt, dass sie nun mit Partnern wie ProQuest und Heritage zusammenarbeiten, um weitere Zeitungen zu digitalisieren.<ref>[https://googleblog.blogspot.com/2008/09/bringing-history-online-one-newspaper.html Official Google Blog: Bringing history online, one newspaper at a time, September 8, 2008]</ref> | ||
2008 scheiterte ein Vergleich zwischen der Authors Guild und Google.<ref name="heise2046814">[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-Books-nach-acht-Jahren-vor-Gericht-fuer-legal-erklaert-2046814.html Google Books nach acht Jahren vor Gericht für legal erklärt | heise online, 15.11.2013]</ref> 2009 schaltete sich die [[Deutschland|deutsche]] Bundesregierung in den Rechtsstreit um die Pläne Googles ein, Bücher in großem Stil zu digitalisieren. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) äußerte Bedenken der Bundesregierung in einem insgesamt 25 Seiten umfassenden Brief an das zuständige Gericht in New York.<ref>[https://www.spiegel.de/netzwelt/web/google-buchsuche-bundesregierung-erhebt-einspruch-a-646397.html Google-Buchsuche: Bundesregierung erhebt Einspruch - DER SPIEGEL, 01.09.2009]</ref> Auch 2009 scheiterte ein Vergleich zwischen der Authors Guild und Google.<ref name="heise2046814"/> Im November 2013 erklärte ein US-Bezirksgericht nach acht Jahren Verfahrensdauer der Sammelklage der Authors Guild den Dienst Google Books für zulässig. Google Books sei hier durch die Doktrin des Fair Use geschützt. Damit darf Google Books in den USA weiter angeboten werden. Ob die Entscheidung auch außerhalb des Landes erschienene Bücher umfasst, geht aus der Begründung nicht hervor.<ref name="heise2046814"/> Die [[Bern]]er Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst entbindete das Gericht von der Nachprüfung, ob der Vergleich ausländische Urheberrechte beeinträchtigt.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/themen/google-book-settlement-es-wird-zeit-dass-die-bundesregierung-eingreift-1799387-p3.html Seite 3 - Google Book Settlement: Es wird Zeit, dass die Bundesregierung eingreift - Themen - FAZ, 09.05.2009]</ref> Zum 15-jährigen Jubiläum gab das Projekt im Oktober 2019 an, bereits über 40 Millionen Bücher in über 400 Sprachen gesammelt zu haben.<ref>[https://www.blog.google/products/search/15-years-google-books/ 15 years of Google Books, Oct 17, 2019]</ref> | 2008 scheiterte ein Vergleich zwischen der Authors Guild und Google.<ref name="heise2046814">[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-Books-nach-acht-Jahren-vor-Gericht-fuer-legal-erklaert-2046814.html Google Books nach acht Jahren vor Gericht für legal erklärt | heise online, 15.11.2013]</ref> 2009 schaltete sich die [[Deutschland|deutsche]] Bundesregierung in den Rechtsstreit um die Pläne Googles ein, Bücher in großem Stil zu digitalisieren. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) äußerte Bedenken der Bundesregierung in einem insgesamt 25 Seiten umfassenden Brief an das zuständige Gericht in New York.<ref>[https://www.spiegel.de/netzwelt/web/google-buchsuche-bundesregierung-erhebt-einspruch-a-646397.html Google-Buchsuche: Bundesregierung erhebt Einspruch - DER SPIEGEL, 01.09.2009]</ref> Auch 2009 scheiterte ein Vergleich zwischen der Authors Guild und Google.<ref name="heise2046814"/> Im November 2013 erklärte ein US-Bezirksgericht nach acht Jahren Verfahrensdauer der Sammelklage der Authors Guild den Dienst Google Books für zulässig. Google Books sei hier durch die Doktrin des Fair Use geschützt. Damit darf Google Books in den USA weiter angeboten werden. Ob die Entscheidung auch außerhalb des Landes erschienene Bücher umfasst, geht aus der Begründung nicht hervor.<ref name="heise2046814"/> Die [[Bern]]er Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst entbindete das Gericht von der Nachprüfung, ob der Vergleich ausländische Urheberrechte beeinträchtigt.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/themen/google-book-settlement-es-wird-zeit-dass-die-bundesregierung-eingreift-1799387-p3.html Seite 3 - Google Book Settlement: Es wird Zeit, dass die Bundesregierung eingreift - Themen - FAZ, 09.05.2009]</ref> Zum 15-jährigen Jubiläum gab das Projekt im Oktober 2019 an, bereits über 40 Millionen Bücher in über 400 Sprachen gesammelt zu haben.<ref>[https://www.blog.google/products/search/15-years-google-books/ 15 years of Google Books, Oct 17, 2019]</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 11. August 2024, 05:40 Uhr
Google Books ist ein Onlinedienst des US-amerikanischen Unternehmens Google LLC. Darin werden seit 2005 retrodigitalisierte Bücher, Zeitschriften, Zeitungen und Comics gesammelt und zur Verfügung gestellt.[1] Bereits 2019 wurden in Google Books über 40 Millionen Bücher in über 400 Sprachen gesammelt.[2] Die Sammlung ist in Auszügen öffentlich einsehbar.[1] Mit dem Google Ngram Viewer kann der Korpus von Büchern nach Ausdrucken durchsucht und die Häufigkeit grafisch dargestellt werden.[3]
Geplant ist die vollständige Digitalisierung sämtlicher Bücher dieser Welt, in allen Sprachen und aus allen Zeiten. Um das Ziel zu erreichen arbeitet Google Books mit mehreren nationalen und internationalen Bibliotheken zusammen, darunter die US-amerikanischen Universitätsbibliotheken von Michigan, Harvard, Stanford, Virginia, Wisconsin-Madison, Princeton, Kalifornien und Texas. Weiterhin mit der New York Public Library in New York City, der Bodleian Library der Oxford University in England, die Bibliothek der Universität Complutense Madrid sowie die Biblioteca de Catalunya in Barcelona, die Bayerische Staatsbibliothek in München, die Stadtbibliothek Lyon in Frankreich, die Österreichische Nationalbibliothek in Wien und die Universiteitsbibliotheek Gent in Belgien.[1]
Geschichte
Googles Idee alle Bücher der Welt zu scannen begann 2002 unter dem Codenamen Project Ocean.[4] Die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin stellten dann das Projekt unter den damaligen Namen Google Print 2004 auf der Frankfurter Buchmesse vor.[5] 2005 verklagte die US-amerikanische Autorenvereinigung Authors Guild und einige einzelne Autoren Google wegen "massiver Copyright-Verletzungen".[6] Ende 2005 wurde Google Print nach Google Book Search umbenannt.[7][8] 2006 begann die Zusammenarbeit mit Publikatinen wie New York Times und Washington Post, um deren digitalen Archive zu indexieren und via Google News öffentlich durchsuchbar zu machen. Am 8. September 2008 gab Google bekannt, dass sie nun mit Partnern wie ProQuest und Heritage zusammenarbeiten, um weitere Zeitungen zu digitalisieren.[9]
2008 scheiterte ein Vergleich zwischen der Authors Guild und Google.[10] 2009 schaltete sich die deutsche Bundesregierung in den Rechtsstreit um die Pläne Googles ein, Bücher in großem Stil zu digitalisieren. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) äußerte Bedenken der Bundesregierung in einem insgesamt 25 Seiten umfassenden Brief an das zuständige Gericht in New York.[11] Auch 2009 scheiterte ein Vergleich zwischen der Authors Guild und Google.[10] Im November 2013 erklärte ein US-Bezirksgericht nach acht Jahren Verfahrensdauer der Sammelklage der Authors Guild den Dienst Google Books für zulässig. Google Books sei hier durch die Doktrin des Fair Use geschützt. Damit darf Google Books in den USA weiter angeboten werden. Ob die Entscheidung auch außerhalb des Landes erschienene Bücher umfasst, geht aus der Begründung nicht hervor.[10] Die Berner Übereinkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst entbindete das Gericht von der Nachprüfung, ob der Vergleich ausländische Urheberrechte beeinträchtigt.[12] Zum 15-jährigen Jubiläum gab das Projekt im Oktober 2019 an, bereits über 40 Millionen Bücher in über 400 Sprachen gesammelt zu haben.[13]
Zugangsebenen
Im Library Project prüft Google Books die Bücher auf das Urheberrecht. Stellt das Library Project fest, dass das Buch frei vom Urheberrecht ist, wird das Buch der Öffentlichkeit vollständig zur Verfügung gestellt. Ansonsten wird der Zugang auf eine von mehreren Zugangsebenen eingeschränkt:[14]
- Vollansicht
- Eingeschränkte Vorschau
- Auszugsansicht
- Keine Vorschau verfügbar
Literatur
- 2006: Googles Herausforderung: Für eine europäische Bibliothek, Jean-Noel Jeanneney, 120 Seiten, Wagenbach, ISBN 978-3803125347
- 2010: Google Books: Google Book Search and its Critics, Peter Batke, 310 Seiten, lulu.com, ISBN 978-0557325283 (Englisch)
- 2012: Google Book Search - zur rechtlichen Situation, Volker Kiesel, 44 Seiten, GRIN Verlag, 2. Auflage, ISBN 978-3656306900
- 2015: Google Book Search: Untergang des Abendlandes oder Aufbruch der Wissensgesellschaft?, K. Werth, 20 Seiten, GBI-Genios Verlag, ISBN 978-3737952330
- 2020: Urheberrechtliche Schrankenproblematik im Zeitalter von E-Books und Google Book Search in Deutschland und den USA, Pia Christine Greve, 364 Seiten, Peter Lang, ISBN 978-3631821954
- 2021: Along Came Google: A History of Library Digitization, Deanna Marcum und Roger C. Schonfeld, 214 Seiten, Princeton University Press, ISBN 978-0691172712 (Englisch)
Weblinks
- https://books.google.com/
- Google Books bei X/Twitter
- Die Google Buchsuche aus dem Blickwinkel des Lexikographen (PDF)
- Google Books bei Wikimedia Commons
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Die Google Buchsuche aus dem Blickwinkel des Lexikographen, Dr. Dominik Brückner (PDF)
- ↑ 15 years of Google Books, Oct 17, 2019
- ↑ Google Ngram Viewer - What does the Ngram Viewer do?
- ↑ Torching the Modern-Day Library of Alexandria - The Atlantic, April 20, 2017
- ↑ Google-Gründer stellen in Frankfurt Google Print vor | heise online, 08.10.2004
- ↑ Google wegen "massiver Copyright-Verletzungen" verklagt | heise online, 21.09.2005
- ↑ Google Books - was hinter der Suchmaschine steckt - IT-Times
- ↑ Official Google Blog: Judging Book Search by its cover, November 17, 2005
- ↑ Official Google Blog: Bringing history online, one newspaper at a time, September 8, 2008
- ↑ 10,0 10,1 10,2 Google Books nach acht Jahren vor Gericht für legal erklärt | heise online, 15.11.2013
- ↑ Google-Buchsuche: Bundesregierung erhebt Einspruch - DER SPIEGEL, 01.09.2009
- ↑ Seite 3 - Google Book Settlement: Es wird Zeit, dass die Bundesregierung eingreift - Themen - FAZ, 09.05.2009
- ↑ 15 years of Google Books, Oct 17, 2019
- ↑ Das Library Project - Google Suche-Hilfe