Republik Moldau: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Republik Moldau''' (DE/AT) / '''Republik Moldova''' (CH), umgangssprachlich '''Moldawien''', ist ein Binnenstaat in Südost[[europa]]. Er grenzt im Westen an [[Rumänien]] und ist im Norden, Osten und Süden von der [[Ukraine]] umschlossen. So besteht kein direkter Zugang zum zwei Kilometer entfernten Schwarzen Meer. Die [[Hauptstadt]]der Republik Moldau ist Chișinău.
Die '''Republik Moldau''' (DE/AT) / '''Republik Moldova''' (CH), umgangssprachlich '''Moldawien''', ist ein Binnenstaat in Südost[[europa]]. Er grenzt im Westen an [[Rumänien]] und ist im Norden, Osten und Süden von der [[Ukraine]] umschlossen. So besteht kein direkter Zugang zum zwei Kilometer entfernten Schwarzen Meer. Die [[Hauptstadt]]der Republik Moldau ist Chișinău. Die höchste Erhebung der Republik Moldau ist der Dealul Bălănești mit einer Höhe von 430 m. Der [[Donau]]-Nebenfluss Pruth (953 km) mündet nahe der Südgrenze der Republik Moldau in die Donau. Die größeren Nebenflüsse (Bîc, Răut und Botna) verlaufen großteils parallel und entwässern zum Dnister.


Als eigenständiger Staat existiert die Republik Moldau erst seit 1991, historisch gehört das Territorium seit der Gründung des Fürstentums Moldau zu diesem Staat, ab 1812 zum Russischen Kaiserreich, nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] großteils zu Rumänien, nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zur [[Sowjetunion]], die sich 1991 aufgelöst hat. Der Donau-Nebenfluss Pruth (953 km) mündet nahe der Südgrenze der Republik Moldau in die Donau. Die größeren Nebenflüsse (Bîc, Răut und Botna) verlaufen großteils parallel und entwässern zum Dnister. Die höchste Erhebung der Republik Moldau ist der Dealul Bălănești mit einer Höhe von 430 m.
== Geschichte ==
Als eigenständiger Staat existiert die Republik Moldau erst seit 1991, historisch gehört das Territorium seit der Gründung des Fürstentums Moldau zu diesem Staat, ab 1812 zum Russischen Kaiserreich, nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] großteils zu Rumänien, nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zur [[Sowjetunion]], die sich 1991 aufgelöst hat. 1992 wurde Moldau Mitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]].
 
Im Dezember 2016 wurde Igor Dodon (* 1975) der Partei der Sozialisten der Republik Moldau (PSRM) der Präsident der Republik Moldau. Am 8. Juni 2019 wurde die pro-europäische Ökonomin und Politikerin Maia Sandu (* 1972) gegen den Willen des Verfassungsgerichts und gegen den Widerstand des Oligarchen und Politikers Vladimir Plahotniuc zur neuen Regierungschefin gewählt. Sie gehörte dem rechten pro-europäischen Bündnis ACUM Platforma DA și PAS an. Vladimir Plahotniucs bis dahin regierende Partei der Demokraten erkannte die Legitimität des Parlaments und der Regierung nicht an.<ref>[https://www.dw.com/de/etappensieg-f%C3%BCr-pro-europ%C3%A4er-in-moldau/a-49114996 Etappensieg für Pro-Europäer in Moldau – DW – 08.06.2019]</ref> In Reaktion darauf suspendierte das Verfassungsgericht am 9. Juni 2019 Igor Dodon von seinem Amt und setzte den bisherigen Regierungschef Pavel Filip als Interim-Staatspräsidenten ein.<ref>[https://www.dw.com/de/moldaus-pr%C3%A4sident-dodon-entmachtet/a-49118179 Moldaus Präsident Dodon entmachtet – DW – 09.06.2019]</ref> Filip erklärte die Auflösung des Parlaments und kündigte vorgezogene Neuwahlen an. Das Parlament hatte allerdings zuvor in einer Nachtsitzung die Oppositionspolitikerin Maia Sandu zur Premierministerin gewählt - um Filip abzulösen.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/republik-moldau-staatskrise-spitzt-sich-nach-abberufung-des-praesidenten-zu-a-1271632.html Republik Moldau: Staatskrise spitzt sich nach Abberufung des Präsidenten zu - DER SPIEGEL, 09.06.2019]</ref>
 
Im Dezember 2020 wurde Maia Sandu die Präsidentin der Republik Moldau. Sie setzte sich gegen den Amtsinhaber Igor Dodon durch und wurde die erste Frau in diesem Amt der Republik Moldau. Am 23. Juni 2022 wurde Moldau zum Beitrittskandidaten der [[Europäische Union|Europäischen Union]] erklärt. Die Präsidentschaftswahl am 20. Oktober und die Stichwahl am 3. November 2024 gewann Amtsinhaberin Maia Sandu. Parallel zur Präsidentschaftswahl wurde über eine Verfassungsänderung abgestimmt, für die sich eine knappe Mehrheit aussprach. Die Verfassung soll den Wunsch der Republik Moldau zu einem EU-Beitritt enthalten.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/moldau-wahl-referendum-106.html Hauchdünne Mehrheit für EU-Kurs in Verfassung von Moldau | tagesschau.de, 21.10.2024]</ref>


== Verwaltungsgliederung ==
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== Quellen ==
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Aktuelle Version vom 6. November 2024, 07:38 Uhr

Republik Moldau (DE/AT)
Republik Moldova (CH)
Republica Moldova
Amtssprache(n) Rumänisch,
regional auch Gagausisch, Russisch, Ukrainisch
Hauptstadt Chișinău
Staats- und
Regierungsform
parlamentarische Republik
Währung 1 Moldauischer Leu (MDL)
= 100 Bani
Unabhängigkeit 27. August 1991
(von der Sowjetunion)
Nationalhymne Limba Noastră („Unsere Sprache“)
Zeitzone UTC+2 OEZ
UTC+3 OESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen MD
ISO 3166 MD, MDA, 498
Top-Level-Domain .md
Telefonvorwahl +373

Die Republik Moldau (DE/AT) / Republik Moldova (CH), umgangssprachlich Moldawien, ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Er grenzt im Westen an Rumänien und ist im Norden, Osten und Süden von der Ukraine umschlossen. So besteht kein direkter Zugang zum zwei Kilometer entfernten Schwarzen Meer. Die Hauptstadtder Republik Moldau ist Chișinău. Die höchste Erhebung der Republik Moldau ist der Dealul Bălănești mit einer Höhe von 430 m. Der Donau-Nebenfluss Pruth (953 km) mündet nahe der Südgrenze der Republik Moldau in die Donau. Die größeren Nebenflüsse (Bîc, Răut und Botna) verlaufen großteils parallel und entwässern zum Dnister.

Geschichte

Als eigenständiger Staat existiert die Republik Moldau erst seit 1991, historisch gehört das Territorium seit der Gründung des Fürstentums Moldau zu diesem Staat, ab 1812 zum Russischen Kaiserreich, nach dem Ersten Weltkrieg großteils zu Rumänien, nach dem Zweiten Weltkrieg zur Sowjetunion, die sich 1991 aufgelöst hat. 1992 wurde Moldau Mitglied der Vereinten Nationen.

Im Dezember 2016 wurde Igor Dodon (* 1975) der Partei der Sozialisten der Republik Moldau (PSRM) der Präsident der Republik Moldau. Am 8. Juni 2019 wurde die pro-europäische Ökonomin und Politikerin Maia Sandu (* 1972) gegen den Willen des Verfassungsgerichts und gegen den Widerstand des Oligarchen und Politikers Vladimir Plahotniuc zur neuen Regierungschefin gewählt. Sie gehörte dem rechten pro-europäischen Bündnis ACUM Platforma DA și PAS an. Vladimir Plahotniucs bis dahin regierende Partei der Demokraten erkannte die Legitimität des Parlaments und der Regierung nicht an.[1] In Reaktion darauf suspendierte das Verfassungsgericht am 9. Juni 2019 Igor Dodon von seinem Amt und setzte den bisherigen Regierungschef Pavel Filip als Interim-Staatspräsidenten ein.[2] Filip erklärte die Auflösung des Parlaments und kündigte vorgezogene Neuwahlen an. Das Parlament hatte allerdings zuvor in einer Nachtsitzung die Oppositionspolitikerin Maia Sandu zur Premierministerin gewählt - um Filip abzulösen.[3]

Im Dezember 2020 wurde Maia Sandu die Präsidentin der Republik Moldau. Sie setzte sich gegen den Amtsinhaber Igor Dodon durch und wurde die erste Frau in diesem Amt der Republik Moldau. Am 23. Juni 2022 wurde Moldau zum Beitrittskandidaten der Europäischen Union erklärt. Die Präsidentschaftswahl am 20. Oktober und die Stichwahl am 3. November 2024 gewann Amtsinhaberin Maia Sandu. Parallel zur Präsidentschaftswahl wurde über eine Verfassungsänderung abgestimmt, für die sich eine knappe Mehrheit aussprach. Die Verfassung soll den Wunsch der Republik Moldau zu einem EU-Beitritt enthalten.[4]

Verwaltungsgliederung

Die Republik Moldau ist in fünf Munizipien (Municipii) und 32 Rajons (Raioane) unterteilt. Daneben gibt es mit Gagausien und Transnistrien zwei autonome territoriale Einheiten.

Karte der Verwaltungsgliederung der Republik Moldau


Munizipien

Municipiu Russisch Gegründet
Bălți Бельцы 1412
Bender Бендеры 1408
Chișinău Кишинёв
Comrat Комрат 1789
Tiraspol Тирасполь 1792

Rajons

Rajon Hauptstadt ISO 3166-2-Code
Anenii Noi Anenii Noi MD-AN
Basarabeasca Basarabeasca MD-BS
Briceni Briceni MD-BR
Cahul Cahul MD-CA
Cantemir Cantemir MD-CT
Călărași Călărași MD-CL
Căușeni Căușeni MD-CS
Cimișlia Cimișlia MD-CM
Criuleni Criuleni MD-CR
Dondușeni Dondușeni MD-DO
Drochia Drochia MD-DR
Dubăsari Cocieri MD-DU
Edineț Edineț MD-ED
Fălești Fălești MD-FA
Florești Florești MD-FL
Glodeni Glodeni MD-GL
Hîncești Hîncești MD-HI
Ialoveni Ialoveni MD-IA
Leova Leova MD-LE
Nisporeni Nisporeni MD-NI
Ocnița Ocnița MD-OC
Orhei Orhei MD-OR
Rezina Rezina MD-RE
Rîșcani Rîșcani MD-RI
Sîngerei Sîngerei MD-SI
Soroca Soroca MD-SO
Strășeni Strășeni MD-ST
Șoldănești Șoldănești MD-SD
Ștefan Vodă Ștefan Vodă MD-SV
Taraclia Taraclia MD-TA
Telenești Telenești MD-TE
Ungheni Ungheni MD-UN

Literatur

  • 1996: Die Republik Moldau. Nations und Staatsbildung in Osteuropa, Claus Neukirch, Lit, ISBN 978-3825827304
  • 1998: Bukowina, Bessarabien, Moldawien - Vergessenes Land zwischen Westeuropa, Rußland und der Türkei, Hannes Hofbauer und Viorel Roman, Promedia, 2. Bearbeitete und ergänzte Auflage, ISBN 978-3853711262
  • 2009: Das politische System Moldovas, Klemens Büscher, Seiten 515–552 in: Die politischen Systeme Osteuropas, Herausgeber Wolfgang Ismayr, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage, ISBN ‎978-3531162010
  • 2012: Konstruktion von Nation und Staat in Osteuropa: Transnistrien und die Republik Moldau, Andreas Menn, 112 Seiten, AV Akademikerverlag, ISBN ‎978-3639435054
  • 2017: Europa Erlesen: Moldau / Moldova, Herausgeber Markus Bauer, ‎300 Seiten, Wieser Verlag, ISBN ‎978-3990292785
  • 2018: Moldau, Land der Verbannten: Unterwegs zwischen Dnjestr und Pruth, Kai Althoetmar, 44 Seiten, CreateSpace Independent Publishing Platform, 2. Auflage, ISBN 978-1721840892
  • 2020: Wer zuletzt geht, macht das Licht aus!: Die Republik Moldau, ein vergessenes Land am Rande Europas., Janna Marie, ‎245 Seiten, Independently published, ISBN 979-8571802987

Weblinks

Quellen