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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Auf dem Gebiet des heutigen Bolivien bestanden verschiedene Kulturen, die wichtigste war die Zivilisation von Tiwanaku. Sie wurde im 15. Jahrhundert Teil des Inka-Reiches. Als die [[Spanien|Spanier]] im 16. Jahrhundert das Land eroberten, wurde es Teil des Vizekönigreiches Peru und später Teil des Vizekönigreiches Río de la Plata. Der Kampf um die Unabhängigkeit begann 1809. 1825 setzte internationale Unabhängigkeitsarmee unter General Antonio José de Sucre (1795–1830) im Auftrag Simón Bolívars (1783–1830) im Jahre 1825 die Unabhängigkeit von Spanien militärisch durch. Von 1829 bis 1839 war Andrés de Santa Cruz (1792–1865) der Präsident von Bolivien. Nach der Niederlage im Peruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg (1836 bis 1839) gegen Chile und Argentinien zerfiel die Administration von Santa Cruz. Im Salpeterkrieg (1879 bis 1884) verlor Bolivien große Teile des seit der Unabhängigkeit umstrittenen Territoriums mit Zugang zum Pazifik endgültig an Chile. Auch im Im Chacokrieg (1932 bis 1935) verlor Bolivien große Teile umstrittenen Gebietes im Süden an Paraguay. Nachdem später das Militär die Macht übernahm, setzte sich 1952 das Movimiento Nacionalista Revolucionario (MNR) an die Spitze einer erfolgreichen „nationalen Revolution“. Anschließend regierte das MNR das Land bis zu einem Militärputsch im Jahr 1964. Eine Militär-Junta wurde in den frühen 1980ern gestürzt, um eine Demokratie zu installieren.
Auf dem Gebiet des heutigen Bolivien bestanden verschiedene Kulturen, die wichtigste war die Zivilisation von Tiwanaku. Sie wurde im 15. Jahrhundert Teil des Inka-Reiches. Als die [[Spanien|Spanier]] im 16. Jahrhundert das Land eroberten, wurde es Teil des Vizekönigreiches Peru und später Teil des Vizekönigreiches Río de la Plata. Der Kampf um die Unabhängigkeit begann 1809. 1825 setzte eine internationale Unabhängigkeitsarmee unter General Antonio José de Sucre (1795–1830) im Auftrag Simón Bolívars (1783–1830) im Jahre 1825 die Unabhängigkeit von Spanien militärisch durch. Von 1829 bis 1839 war Andrés de Santa Cruz (1792–1865) der Präsident von Bolivien. Nach der Niederlage im Peruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg (1836 bis 1839) gegen Chile und Argentinien zerfiel die Administration von Santa Cruz. Im Salpeterkrieg (1879 bis 1884) verlor Bolivien große Teile des seit der Unabhängigkeit umstrittenen Territoriums mit Zugang zum Pazifik endgültig an Chile. Auch im Im Chacokrieg (1932 bis 1935) verlor Bolivien große Teile umstrittenen Gebietes im Süden an Paraguay. 1945 war Bolivien Gründungsmitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]]. Nachdem später das Militär die Macht übernahm, setzte sich 1952 das Movimiento Nacionalista Revolucionario (MNR) an die Spitze einer erfolgreichen „nationalen Revolution“. Anschließend regierte das MNR das Land bis zu einem Militärputsch im Jahr 1964. Eine Militär-Junta wurde in den frühen 1980ern gestürzt, um eine Demokratie zu installieren.


Vom 22. Januar 2006 bis zum 10. November 2019 war Evo Morales (* 1959) der Präsident Boliviens. Nach einer umstrittenen 4. Kandidatur und Manipulationsvorwürfen bei der Präsidentschaftswahl 2019 trat er von seinem Amt zurück und erhielt politisches Asyl in [[Mexiko]]. Am 12. November 2019 erklärte sich Jeanine Áñez (* 1967) der liberalkonservativen Partei Movimiento Demócrata Social zur bolivianischen Präsidentin pro tempore für knapp ein Jahr. Am 8. November 2020 übernahm Luis Arce (* 1963) das Amt des Präsidenten Boliviens.
Vom 22. Januar 2006 bis zum 10. November 2019 war Evo Morales (* 1959) der Präsident Boliviens. Nach einer umstrittenen 4. Kandidatur und Manipulationsvorwürfen bei der Präsidentschaftswahl 2019 trat er von seinem Amt zurück und erhielt politisches Asyl in [[Mexiko]]. Am 12. November 2019 erklärte sich Jeanine Áñez (* 1967) der liberalkonservativen Partei Movimiento Demócrata Social zur bolivianischen Präsidentin pro tempore für knapp ein Jahr. Am 8. November 2020 übernahm Luis Arce (* 1963) das Amt des Präsidenten Boliviens. Ende Juni 2024 konnte Präsident Arce einen Putschversuch des ehemaligen Armeechefs Juan José vereiteln.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/bolivien-putsch-106.html Putschversuch gegen Boliviens Präsidenten gescheitert | tagesschau.de, 27.06.2024]</ref>


== Verwaltungsgliederung ==
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Aktuelle Version vom 28. Juni 2024, 05:54 Uhr

Plurinationaler Staat Bolivien
Estado Plurinacional de Bolivia
Wahlspruch: La unión es la fuerza
(spanisch für „Die Einheit ist die Stärke“)
Amtssprache(n) Spanisch, Quechua, Aimara, Guaraní
Hauptstadt Sucre
Regierungssitz La Paz
Staats- und
Regierungsform
präsidentielle Republik
Währung 1 Boliviano (BOB) = 100 Centavos
Unabhängigkeit 6. August 1825 (von Spanien)
Nationalhymne Bolivianos, el hado propicio („Bolivianer, ein günstiges Schicksal“)
Nationalfeiertag 6. August
Zeitzone UTC−4
Kfz-Kennzeichen BOL
ISO 3166 BO, BOL, 068
Top-Level-Domain .bo
Telefonvorwahl +591

Bolivien (spanisch Bolivia [boˈliβi̯a]) (offiziell Plurinationaler Staat Bolivien; spanisch Estado Plurinacional de Bolivia) ist ein Binnenstaat in Südamerika. Er grenzt im Westen an Peru und Chile, im Süden an Argentinien und Paraguay sowie im Osten und Norden an Brasilien. Die Hauptstadt Boliviens ist Sucre im Departamento Chuquisaca im zentralen Südteil des Landes.

Geschichte

Auf dem Gebiet des heutigen Bolivien bestanden verschiedene Kulturen, die wichtigste war die Zivilisation von Tiwanaku. Sie wurde im 15. Jahrhundert Teil des Inka-Reiches. Als die Spanier im 16. Jahrhundert das Land eroberten, wurde es Teil des Vizekönigreiches Peru und später Teil des Vizekönigreiches Río de la Plata. Der Kampf um die Unabhängigkeit begann 1809. 1825 setzte eine internationale Unabhängigkeitsarmee unter General Antonio José de Sucre (1795–1830) im Auftrag Simón Bolívars (1783–1830) im Jahre 1825 die Unabhängigkeit von Spanien militärisch durch. Von 1829 bis 1839 war Andrés de Santa Cruz (1792–1865) der Präsident von Bolivien. Nach der Niederlage im Peruanisch-Bolivianischen Konföderationskrieg (1836 bis 1839) gegen Chile und Argentinien zerfiel die Administration von Santa Cruz. Im Salpeterkrieg (1879 bis 1884) verlor Bolivien große Teile des seit der Unabhängigkeit umstrittenen Territoriums mit Zugang zum Pazifik endgültig an Chile. Auch im Im Chacokrieg (1932 bis 1935) verlor Bolivien große Teile umstrittenen Gebietes im Süden an Paraguay. 1945 war Bolivien Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Nachdem später das Militär die Macht übernahm, setzte sich 1952 das Movimiento Nacionalista Revolucionario (MNR) an die Spitze einer erfolgreichen „nationalen Revolution“. Anschließend regierte das MNR das Land bis zu einem Militärputsch im Jahr 1964. Eine Militär-Junta wurde in den frühen 1980ern gestürzt, um eine Demokratie zu installieren.

Vom 22. Januar 2006 bis zum 10. November 2019 war Evo Morales (* 1959) der Präsident Boliviens. Nach einer umstrittenen 4. Kandidatur und Manipulationsvorwürfen bei der Präsidentschaftswahl 2019 trat er von seinem Amt zurück und erhielt politisches Asyl in Mexiko. Am 12. November 2019 erklärte sich Jeanine Áñez (* 1967) der liberalkonservativen Partei Movimiento Demócrata Social zur bolivianischen Präsidentin pro tempore für knapp ein Jahr. Am 8. November 2020 übernahm Luis Arce (* 1963) das Amt des Präsidenten Boliviens. Ende Juni 2024 konnte Präsident Arce einen Putschversuch des ehemaligen Armeechefs Juan José vereiteln.[1]

Verwaltungsgliederung

Bolivien ist in neun Departamentos aufgeteilt:

Bolivien und die Departamentos


Departamento Hauptstadt
La Paz La Paz
Santa Cruz Santa Cruz de la Sierra
Cochabamba Cochabamba
Potosí Potosí
Chuquisaca Sucre
Tarija Tarija
Oruro Oruro
Beni Trinidad
Pando Cobija

Literatur

  • 2010: Bolivien im Umbruch: Der schwierige Weg der Neugründung, Herausgeber Peter Gärtner, Monika Grabow, Muruchi Poma, Florian Quitzsch, Sven Schaller und Gabriele Töpferwein, 720 Seiten, GNN Schkeuditz, ISBN 978-3898193528
  • 2011: A Concise History of Bolivia - Second Edition, Herbert S. Klein, 378 Seiten, Cambridge University Press, 2. Auflage, ISBN 978-0521183727 (Englisch)
  • 2018: The Bolivia Reader: History, Culture, Politics, Herausgeber Sinclair Thomson, Rossana Barragan und Xavier Albo, 744 Seiten, Duke University Press, ISBN 978-0822371526 (Englisch)
  • 2019: Bolivien: Ein Länderporträt, Katharina Nickoleit, 192 Seiten, Ch. Links Verlag, ISBN 978-3962890421

Weblinks

Quellen