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'''Hongkong''' (chinesisch ''香港'', Pinyin ''Xiānggǎng|'', Jyutping ''Hoeng<sup>1</sup>gong<sup>2</sup>'', kantonesisch ''Hêng1gong2'', Yale ''Hēunggóng'', englisch ''Hong Kong'' ‚Duftender Hafen‘), Abk.: '''HK''' (''港'') ist eine Metropole und Sonderverwaltungszone an der Südküste der [[Volksrepublik China]]. Chefadministratorin der Sonderverwaltungszone ist Carrie Lam.
'''Hongkong''' (chinesisch ''香港'', Pinyin ''Xiānggǎng|'', Jyutping ''Hoeng<sup>1</sup>gong<sup>2</sup>'', kantonesisch ''Hêng1gong2'', Yale ''Hēunggóng'', englisch ''Hong Kong'' ‚Duftender Hafen‘), Abk.: '''HK''' (''港'') ist eine Metropole und Sonderverwaltungszone an der Südküste der [[Volksrepublik China]].


== Geografie ==
== Geografie ==
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Im Jahr 1699 gelangte die Britische Ostindien-Kompanie zum ersten Mal nach China. 1711 gründeten sie einen festen Handelsstützpunkt in Guangzhou im Süden Chinas. Von 1839 bis 1842 führten Großbritannien und das Kaiserreich China der Qing-Dynastie den Ersten Opiumkrieg, was schließlich 1841 zur Besetzung Hongkongs durch die Briten führte. 1842 wurde das Gebiet mit dem Vertrag von Nanking offiziell von China an die Besatzer abgetreten, Hierdurch wurde Hongkong 1843 zur britischen Kronkolonie. 1860 wurde auch Kowloon abgetreten. 1898 wurden die New Territories sowie weitere 235 Inseln auf 99 Jahre gepachtet, um die Versorgung der Kronkolonie zu gewährleisten und das Gebiet militärisch abzusichern.
Im Jahr 1699 gelangte die Britische Ostindien-Kompanie zum ersten Mal nach China. 1711 gründeten sie einen festen Handelsstützpunkt in Guangzhou im Süden Chinas. Von 1839 bis 1842 führten Großbritannien und das Kaiserreich China der Qing-Dynastie den Ersten Opiumkrieg, was schließlich 1841 zur Besetzung Hongkongs durch die Briten führte. 1842 wurde das Gebiet mit dem Vertrag von Nanking offiziell von China an die Besatzer abgetreten, Hierdurch wurde Hongkong 1843 zur britischen Kronkolonie. 1860 wurde auch Kowloon abgetreten. 1898 wurden die New Territories sowie weitere 235 Inseln auf 99 Jahre gepachtet, um die Versorgung der Kronkolonie zu gewährleisten und das Gebiet militärisch abzusichern.


Nach dem Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] in Ostasien wurde Hongkong von der [[japan]]ischen Armee angegriffen und besetzt. Die japanische Besetzung endete mit der Kapitulation Japans 1945 und die britische Souveränität über Hongkong wiederhergestellt. Mao Zedong (1893–1976) löste die chinesische Kulturrevolution auf. Zwischen 1966 und 1976 kam es dabei zu massiven Menschenrechtsverletzungen und politischen Morden. Nach dem Tode Mao Zedongs begann sein Nachfolger Deng Xiaoping (1904–1997) mit der wirtschaftliche Öffnung Chinas gegenüber dem Ausland. Er gründete Sonderwirtschaftszonen wie in der nördlich an Hongkong anschließenden Unterprovinzstadt Shenzhen. In den 1980er Jahren begann dadurch die Abwanderung vieler Produktionsbetriebe aus Hongkong nach China. 1982 begannen die Gespräche zwischen dem Vereinigten Königreich und der Volksrepublik China über die Zukunft Hongkongs. China verlangte die Rückgabe des für 99 Jahre gepachteten Gebietes sowie die Rückgabe der im Vertrag von Nanking abgetretenen Territorien. Deng Xiaoping entwickelte die Politikstrategie "Ein Land, zwei Systeme", nachder innerhalb der Volksrepublik China der Sozialismus aufrechterhalten werde, aber das kapitalistische System in Hongkong, Macau und die Republik China (Taiwan) ihr kapitalistisches System beibehalten durften. Das öffnete den Weg zur ''Sino-British Joint Declaration'', die am 19. Dezember 1984 in [[Peking]] unterzeichnet wurde inn 1985 in Kraft trat. Darin wurde festgelegt, das am 1. Juli 1997 Hongkong an die Volksrepublik China übergeben wird. Somit wurde Hongkong am 1. Juli 1997 zur Sonderverwaltungszone für die nächsten 50 Jahre.
Nach dem Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] in Ostasien wurde Hongkong von der [[japan]]ischen Armee angegriffen und besetzt. Die japanische Besetzung endete mit der Kapitulation Japans 1945 und die britische Souveränität über Hongkong wiederhergestellt. Mao Zedong (1893–1976) löste die chinesische Kulturrevolution auf. Zwischen 1966 und 1976 kam es dabei zu massiven Menschenrechtsverletzungen und politischen Morden. Nach dem Tode Mao Zedongs begann sein Nachfolger Deng Xiaoping (1904–1997) mit der wirtschaftliche Öffnung Chinas gegenüber dem Ausland. Er gründete Sonderwirtschaftszonen wie in der nördlich an Hongkong anschließenden Unterprovinzstadt Shenzhen. In den 1980er Jahren begann dadurch die Abwanderung vieler Produktionsbetriebe aus Hongkong nach China. 1982 begannen die Gespräche zwischen dem Vereinigten Königreich und der Volksrepublik China über die Zukunft Hongkongs. China verlangte die Rückgabe des für 99 Jahre gepachteten Gebietes sowie die Rückgabe der im Vertrag von Nanking abgetretenen Territorien. Deng Xiaoping entwickelte die Politikstrategie "Ein Land, zwei Systeme", nachder innerhalb der Volksrepublik China der Sozialismus aufrechterhalten werde, aber das kapitalistische System in Hongkong, Macau und die [[Republik China (Taiwan)]] ihr kapitalistisches System beibehalten durften. Das öffnete den Weg zur ''Sino-British Joint Declaration'', die am 19. Dezember 1984 in [[Peking]] unterzeichnet wurde inn 1985 in Kraft trat. Darin wurde festgelegt, das am 1. Juli 1997 Hongkong an die Volksrepublik China übergeben wird. Somit wurde Hongkong am 1. Juli 1997 zur Sonderverwaltungszone für die nächsten 50 Jahre.


Am 1. Juli 2012 wurde Leung Chun-ying (* 1954) der Regierungschef (Chief Executive) der Sonderverwaltungszone Hongkong. 2014 kam es zu Protesten in Hongkong, die bis Mitte Dezember 2014 andauerten. Sie wendeten sich gegen einen Ende August 2014 vom Nationalen Volkskongress in Peking gefassten Beschluss, nach dem zukünftig ein vom chinesischen Staat gebildetes Komitee die Kandidaten zur Wahl des Hongkonger Verwaltungschefs festlegt, bevor die Bevölkerung von Hongkong über die Personen abstimmen kann. Die Protestwelle wurde in den Medien oft als „Regenschirm-Revolution“ bezeichnet. Am 1. Juli 2017 folgte Carrie Lam (* 1957) im Amt der Regierungschefin. Im Sommer 2019 brachen Massenproteste gegen die Peking-nahe Administration unter Carrie Lam aus. Anlass war ein im Februar 2019 vorgeschlagenes ''Gesetz über flüchtige Straftäter und Rechtshilfe in Strafsachen'', welches u. a. Auslieferungen von Häftlingen an die Volksrepublik China ermöglichen sollte. Am 23. Oktober 2019 wurde der Gesetzentwurf offiziell zurückgezogen.<ref>[https://www.dw.com/de/carrie-lam-vor-dem-aus/a-50942391 Carrie Lam vor dem Aus? | Aktuell Asien | DW | 23.10.2019]</ref> Bei den Kommunalwahlen am 24. November 2019 kam es zu einer Rekordbeteiligung von knapp 71,2 Prozent.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/hongkong-rekordbeteiligung-bei-bezirkswahlen-a-1298031.html Hongkong: Rekordbeteiligung bei Bezirkswahlen - SPIEGEL ONLINE, 24.11.2019]</ref> Dabei konnte das Pro-Demokratie-Lager einen Erdrutschsieg gegenüber den Peking-nahen Parteien verzeichnen. Mitte 2020 verabschiedete der Nationale Volkskongress Chinas ein umstrittenes Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/china-hongkong-sicherheitsgesetz-105.html Streit um Hongkong: China verabschiedet "Sicherheitsgesetz" | tagesschau.de, 30.06.2020]</ref> Im November 2020 wurden auf Druck Chinas von der pekingnahen Hongkonger Regierung vier Abgeordnete aus Hongkongs Parlament geworfen. Daraufhin kündigen alle prodemokratischen Abgeordneten ihren Rückzug aus dem Hongkonger Parlament an.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/china-weitet-macht-in-hongkong-aus-opposition-tritt-nach-rauswurf-von-demokratischen-abgeordneten-zurueck/26614568.html China weitet Macht in Hongkong aus: Opposition tritt nach Rauswurf von demokratischen Abgeordneten zurück - Tagesspiegel, 11.11.2020]</ref>
Am 1. Juli 2012 wurde Leung Chun-ying (* 1954) der Regierungschef (Chief Executive) der Sonderverwaltungszone Hongkong. 2014 kam es zu Protesten in Hongkong, die bis Mitte Dezember 2014 andauerten. Sie wendeten sich gegen einen Ende August 2014 vom Nationalen Volkskongress in Peking gefassten Beschluss, nach dem zukünftig ein vom chinesischen Staat gebildetes Komitee die Kandidaten zur Wahl des Hongkonger Verwaltungschefs festlegt, bevor die Bevölkerung von Hongkong über die Personen abstimmen kann. Die Protestwelle wurde in den Medien oft als „Regenschirm-Revolution“ bezeichnet. Am 1. Juli 2017 folgte Carrie Lam (* 1957) im Amt der Regierungschefin. Im Sommer 2019 brachen Massenproteste gegen die Peking-nahe Administration unter Carrie Lam aus. Anlass war ein im Februar 2019 vorgeschlagenes ''Gesetz über flüchtige Straftäter und Rechtshilfe in Strafsachen'', welches u. a. Auslieferungen von Häftlingen an die Volksrepublik China ermöglichen sollte. Am 23. Oktober 2019 wurde der Gesetzentwurf offiziell zurückgezogen.<ref>[https://www.dw.com/de/carrie-lam-vor-dem-aus/a-50942391 Carrie Lam vor dem Aus? | Aktuell Asien | DW | 23.10.2019]</ref> Bei den Kommunalwahlen am 24. November 2019 kam es zu einer Rekordbeteiligung von knapp 71,2 Prozent.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/hongkong-rekordbeteiligung-bei-bezirkswahlen-a-1298031.html Hongkong: Rekordbeteiligung bei Bezirkswahlen - SPIEGEL ONLINE, 24.11.2019]</ref> Dabei konnte das Pro-Demokratie-Lager einen Erdrutschsieg gegenüber den Peking-nahen Parteien verzeichnen.


== Verwaltung ==
Mitte 2020 verabschiedete der Nationale Volkskongress Chinas ein umstrittenes Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/china-hongkong-sicherheitsgesetz-105.html Streit um Hongkong: China verabschiedet "Sicherheitsgesetz" | tagesschau.de, 30.06.2020]</ref> Im November 2020 wurden auf Druck Chinas von der pekingnahen Hongkonger Regierung vier Abgeordnete aus Hongkongs Parlament geworfen. Daraufhin kündigen alle prodemokratischen Abgeordneten ihren Rückzug aus dem Hongkonger Parlament an.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/china-weitet-macht-in-hongkong-aus-opposition-tritt-nach-rauswurf-von-demokratischen-abgeordneten-zurueck/26614568.html China weitet Macht in Hongkong aus: Opposition tritt nach Rauswurf von demokratischen Abgeordneten zurück - Tagesspiegel, 11.11.2020]</ref> Ende März 2021 beschloss China ein neues Wahlrecht für Hongkong, welches die Einflussmöglichkeit der Bevölkerung reduziert und den Einfluss der Wahlleute, die der kommunistischen Führung in China treu sind, erhöht.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/asien/china-hongkong-wahlgesetz-101.html Chinas Sonderverwaltungszone: China verschärft Hongkong-Wahlgesetz | tagesschau.de, 30.03.2021]</ref> Die für den 6. September 2021 geplante Parlamentswahl wurde auf den 19. Dezember 2021 verschoben.<ref>[https://www.dw.com/de/parlamentswahl-in-hongkong-auf-2021-verschoben/a-54394662 Parlamentswahl in Hongkong auf 2021 verschoben | DW | 31.07.2020]</ref> Dabei reduzierte China im Zuge des neuen Wahlgesetzes die Zahl der direkt gewählten Abgeordneten im Legislativrat deutlich und verschärfte die Kandidatenauswahl. Kandidieren durften nur noch "echte Patrioten". Alle 153 Kandidaten wurden im Vorfeld auf ihre Loyalität gegenüber Peking überprüft. Die Democratic Party, die größte Oppositionspartei, stellte keine Kandidaten auf. Nur 20 Abgeordnete werden durch allgemeine Wahlen bestimmt. Die anderen 70 werden von Berufsverbänden und von einer Peking-freundlichen Wahlkommission ausgewählt. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 30,2 Prozent ein historisches Tief. Das neue Wahlgesetz sieht für Aufrufe zum Wahlboykott und die Abgabe ungültiger Stimmen bis zu drei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 200.000 Hongkong-Dollar vor.<ref>[https://www.zdf.de/nachrichten/politik/hongkong-wahl-china-100.html ZDF | Parlamentswahl in Hongkong: Wenige geben Stimme ab, 19.12.2021]</ref><ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/asien/hongkong-parlament-109.html Hongkong: Parlamentswahl nur für "Patrioten" | tagesschau.de, 19.12.2021]</ref><ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/asien/hongkong-parlament-111.html Chinesische Sonderverwaltungszone: Niedrige Beteiligung bei Hongkong-Wahl | tagesschau.de, 20.12.2021]</ref> Anfang April 2022 wurde bekannt, dass Regierungschefin Carrie Lam am 30. Juni 2022 in den Ruhestand geht.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/asien/hongkong-lam-119.html Hongkong: Regierungschefin Lam zieht sich zurück | tagesschau.de, 04.04.2022]</ref> Am 1. Juli 2022 übernahm John Lee Ka-chiu (* 1957) als Chief Executive of Hong Kong den Posten des Regierungschefs der Sonderverwaltungszone von Hongkong. An den ersten Bezirksratswahlen seit der von Peking durchgesetzten Wahlrechtsänderung beteiligten sich am 10. Dezember 2023 nur etwa 27,5 Prozent der etwa 4,3 Millionen Wahlberechtigten. 2019 lag die Wahlbeteiligung auf dem Höhepunkt der regierungskritischen Proteste in der Stadt noch bei 71,2 Prozent. Alle Kandidaten prodemokratischer Parteien wurden bereits von der Wahl ausgeschlossen. Die Democratic Party war erstmals seit ihrer Gründung 1994 bei den Bezirksratswahlen nicht vertreten.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/asien/hongkong-wahlen-104.html Hongkong: Wahlbeteiligung wegen "Sicherheitsgesetz" auf Rekordtief | tagesschau.de, 11.12.2023]</ref>
 
== Verwaltungsgliederung ==
Hongkong besitzt eine Einheitsverwaltung und gliedert sich in 18 Distrikte:
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[[Kategorie:Ort als Namensgeber für einen Asteroiden]]

Aktuelle Version vom 4. Juni 2024, 05:20 Uhr

Sonderverwaltungszone Hongkong
der Volksrepublik China
中華人民共和國香港特別行政區 (Chinesisch)
Hong Kong Special Administrative Region of the People’s Republic of China (Englisch)
Amtssprache(n) Chinesisch (Kantonesisch), Englisch[1]
Regierungssystem Sonderverwaltungszone
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Xi Jinping
Währung 1 Hongkong-Dollar (HKD) = 100 Cents
Nationalhymne 义勇军进行曲 („Marsch der Freiwilligen“)
Nationalfeiertag 1. Oktober (Gründung der Volksrepublik China)
1. Juli (Hong Kong Special Administrative Region Establishment Day)[1]
Zeitzone UTC+8
Kfz-Kennzeichen HK
ISO 3166 HK, HKG, 344
Top-Level-Domain .hk und .香港
Telefonvorwahl +852

Hongkong (chinesisch 香港, Pinyin Xiānggǎng|, Jyutping Hoeng1gong2, kantonesisch Hêng1gong2, Yale Hēunggóng, englisch Hong Kong ‚Duftender Hafen‘), Abk.: HK () ist eine Metropole und Sonderverwaltungszone an der Südküste der Volksrepublik China.

Geografie

Hongkong liegt an der Mündung des 177 Kilometer langen Perlflusses in das südchinesische Meer. Das Gebiet Hongkongs erstreckt sich über die Inseln Hong Kong Island, Lantau Island, die Halbinsel Kowloon und die sogenannten New Territories sowie 262 entlegene kleine Inseln.[1] Die größte Insel ist Lantau Island mit einer Fläche von gut 146 km², die zweitgrößte Insel ist Hong Kong Island mit gut 80 km². Das Territorium unterteilt sich in Hong Kong Island, Kowloon, New Territories und vorgelagerte Inseln. Die höchste Erhebung ist der Tai Mo Shan mit 957 m Höhe.

Geschichte

Im Jahr 1699 gelangte die Britische Ostindien-Kompanie zum ersten Mal nach China. 1711 gründeten sie einen festen Handelsstützpunkt in Guangzhou im Süden Chinas. Von 1839 bis 1842 führten Großbritannien und das Kaiserreich China der Qing-Dynastie den Ersten Opiumkrieg, was schließlich 1841 zur Besetzung Hongkongs durch die Briten führte. 1842 wurde das Gebiet mit dem Vertrag von Nanking offiziell von China an die Besatzer abgetreten, Hierdurch wurde Hongkong 1843 zur britischen Kronkolonie. 1860 wurde auch Kowloon abgetreten. 1898 wurden die New Territories sowie weitere 235 Inseln auf 99 Jahre gepachtet, um die Versorgung der Kronkolonie zu gewährleisten und das Gebiet militärisch abzusichern.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Ostasien wurde Hongkong von der japanischen Armee angegriffen und besetzt. Die japanische Besetzung endete mit der Kapitulation Japans 1945 und die britische Souveränität über Hongkong wiederhergestellt. Mao Zedong (1893–1976) löste die chinesische Kulturrevolution auf. Zwischen 1966 und 1976 kam es dabei zu massiven Menschenrechtsverletzungen und politischen Morden. Nach dem Tode Mao Zedongs begann sein Nachfolger Deng Xiaoping (1904–1997) mit der wirtschaftliche Öffnung Chinas gegenüber dem Ausland. Er gründete Sonderwirtschaftszonen wie in der nördlich an Hongkong anschließenden Unterprovinzstadt Shenzhen. In den 1980er Jahren begann dadurch die Abwanderung vieler Produktionsbetriebe aus Hongkong nach China. 1982 begannen die Gespräche zwischen dem Vereinigten Königreich und der Volksrepublik China über die Zukunft Hongkongs. China verlangte die Rückgabe des für 99 Jahre gepachteten Gebietes sowie die Rückgabe der im Vertrag von Nanking abgetretenen Territorien. Deng Xiaoping entwickelte die Politikstrategie "Ein Land, zwei Systeme", nachder innerhalb der Volksrepublik China der Sozialismus aufrechterhalten werde, aber das kapitalistische System in Hongkong, Macau und die Republik China (Taiwan) ihr kapitalistisches System beibehalten durften. Das öffnete den Weg zur Sino-British Joint Declaration, die am 19. Dezember 1984 in Peking unterzeichnet wurde inn 1985 in Kraft trat. Darin wurde festgelegt, das am 1. Juli 1997 Hongkong an die Volksrepublik China übergeben wird. Somit wurde Hongkong am 1. Juli 1997 zur Sonderverwaltungszone für die nächsten 50 Jahre.

Am 1. Juli 2012 wurde Leung Chun-ying (* 1954) der Regierungschef (Chief Executive) der Sonderverwaltungszone Hongkong. 2014 kam es zu Protesten in Hongkong, die bis Mitte Dezember 2014 andauerten. Sie wendeten sich gegen einen Ende August 2014 vom Nationalen Volkskongress in Peking gefassten Beschluss, nach dem zukünftig ein vom chinesischen Staat gebildetes Komitee die Kandidaten zur Wahl des Hongkonger Verwaltungschefs festlegt, bevor die Bevölkerung von Hongkong über die Personen abstimmen kann. Die Protestwelle wurde in den Medien oft als „Regenschirm-Revolution“ bezeichnet. Am 1. Juli 2017 folgte Carrie Lam (* 1957) im Amt der Regierungschefin. Im Sommer 2019 brachen Massenproteste gegen die Peking-nahe Administration unter Carrie Lam aus. Anlass war ein im Februar 2019 vorgeschlagenes Gesetz über flüchtige Straftäter und Rechtshilfe in Strafsachen, welches u. a. Auslieferungen von Häftlingen an die Volksrepublik China ermöglichen sollte. Am 23. Oktober 2019 wurde der Gesetzentwurf offiziell zurückgezogen.[2] Bei den Kommunalwahlen am 24. November 2019 kam es zu einer Rekordbeteiligung von knapp 71,2 Prozent.[3] Dabei konnte das Pro-Demokratie-Lager einen Erdrutschsieg gegenüber den Peking-nahen Parteien verzeichnen.

Mitte 2020 verabschiedete der Nationale Volkskongress Chinas ein umstrittenes Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong.[4] Im November 2020 wurden auf Druck Chinas von der pekingnahen Hongkonger Regierung vier Abgeordnete aus Hongkongs Parlament geworfen. Daraufhin kündigen alle prodemokratischen Abgeordneten ihren Rückzug aus dem Hongkonger Parlament an.[5] Ende März 2021 beschloss China ein neues Wahlrecht für Hongkong, welches die Einflussmöglichkeit der Bevölkerung reduziert und den Einfluss der Wahlleute, die der kommunistischen Führung in China treu sind, erhöht.[6] Die für den 6. September 2021 geplante Parlamentswahl wurde auf den 19. Dezember 2021 verschoben.[7] Dabei reduzierte China im Zuge des neuen Wahlgesetzes die Zahl der direkt gewählten Abgeordneten im Legislativrat deutlich und verschärfte die Kandidatenauswahl. Kandidieren durften nur noch "echte Patrioten". Alle 153 Kandidaten wurden im Vorfeld auf ihre Loyalität gegenüber Peking überprüft. Die Democratic Party, die größte Oppositionspartei, stellte keine Kandidaten auf. Nur 20 Abgeordnete werden durch allgemeine Wahlen bestimmt. Die anderen 70 werden von Berufsverbänden und von einer Peking-freundlichen Wahlkommission ausgewählt. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 30,2 Prozent ein historisches Tief. Das neue Wahlgesetz sieht für Aufrufe zum Wahlboykott und die Abgabe ungültiger Stimmen bis zu drei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 200.000 Hongkong-Dollar vor.[8][9][10] Anfang April 2022 wurde bekannt, dass Regierungschefin Carrie Lam am 30. Juni 2022 in den Ruhestand geht.[11] Am 1. Juli 2022 übernahm John Lee Ka-chiu (* 1957) als Chief Executive of Hong Kong den Posten des Regierungschefs der Sonderverwaltungszone von Hongkong. An den ersten Bezirksratswahlen seit der von Peking durchgesetzten Wahlrechtsänderung beteiligten sich am 10. Dezember 2023 nur etwa 27,5 Prozent der etwa 4,3 Millionen Wahlberechtigten. 2019 lag die Wahlbeteiligung auf dem Höhepunkt der regierungskritischen Proteste in der Stadt noch bei 71,2 Prozent. Alle Kandidaten prodemokratischer Parteien wurden bereits von der Wahl ausgeschlossen. Die Democratic Party war erstmals seit ihrer Gründung 1994 bei den Bezirksratswahlen nicht vertreten.[12]

Verwaltungsgliederung

Hongkong besitzt eine Einheitsverwaltung und gliedert sich in 18 Distrikte:

Die Distrikte von Hongkong
  • New Territories (新界區):
Islands (離島區)
Kwai Tsing (葵青區)
North (北區)
Sai Kung (西貢區)
Sha Tin (沙田區)
Tai Po (大埔區)
Tsuen Wan (荃灣區)
Tuen Mun (屯門區)
Yuen Long (元朗區)
  • Kowloon (九龍區):
Kowloon City (九龍城區)
Kwun Tong (觀塘區)
Sham Shui Po (深水埗區)
Wong Tai Sin (黃大仙區)
Yau Tsim Mong (油尖旺區)
  • Hong Kong Island (港島區):
Central and Western (中西區)
Eastern (東區)
Southern (南區)
Wan Chai (灣仔區)

Panorama

Aussicht vom Victoria Peak über Central, den Victoria Harbour nach Kowloon

Literatur

  • 1974: A History of Hong Kong, G.B. Endacott, 352 Seiten, Oxford University Press China, Revised Edition, ISBN 978-0196382647
  • 1996: Hongkong - Von der Kronkolonie zum Wirtschaftswunder, Hans W. Vahlefeld, 269 Seiten, Heyne, ISBN 978-3453115651
  • 2008: Hongkong und Macau, Paul Groth, 128 Seiten, TRAVEL HOUSE MEDIA GmbH, ISBN 978-3834203199
  • 2011: National Geographic Traveler: Hongkong, Autoren Phil Mcdonald und Rory Boland, Übersetzer Matthias Eickhoff, Martin Goch, Waltraud Horbas, Jutta Ressel und Annegret Pago, 271 Seiten, National Geographic Deutschland, ISBN 978-3866902572

Weblinks

Quellen