Hessischer Rundfunk: Unterschied zwischen den Versionen
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*1990: ''Organisation und Finanzierung der Rundfunkanstalten.: Teil I: Die Finanzierung des Hessischen Rundfunks'', Herausgeber Walther Hadding, Uwe H. Schneider, Rainer Eichholz und Uwe Süßenbach, 210 Seiten, | *1990: ''Organisation und Finanzierung der Rundfunkanstalten.: Teil I: Die Finanzierung des Hessischen Rundfunks'', Herausgeber Walther Hadding, Uwe H. Schneider, Rainer Eichholz und Uwe Süßenbach, 210 Seiten, Duncker & Humblot, {{ISBN|978-3428069309}} <!-- 1. Januar 1990 --> | ||
*2004: ''Vom Leitmedium zum Begleitmedium. Die Radioprogramme des Hessischen Rundfunks 1960–1980'', Stefan Kursawe, 415 Seiten, Köln: Böhlau Verlag, {{ISBN|978-3412179038}} <!-- 1. September 2004 --> | *2004: ''Vom Leitmedium zum Begleitmedium. Die Radioprogramme des Hessischen Rundfunks 1960–1980'', Stefan Kursawe, 415 Seiten, Köln: Böhlau Verlag, {{ISBN|978-3412179038}} <!-- 1. September 2004 --> | ||
Version vom 11. August 2024, 05:42 Uhr
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Der Hessische Rundfunk (hr, ursprünglich HR) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts für das Bundesland Hessen mit Sitz in Frankfurt am Main. Er ist Mitglied der ARD. Studios befinden sich im Stadtteil Frankfurt-Nordend, in Kassel, in Darmstadt, in Fulda, in Gießen und in Wiesbaden.
Geschichte
Im Dezember 1923 wurde die Südwestdeutsche Rundfunkdienst AG (SÜWRAG) von fünf privaten Gesellschaftern in Frankfurt am Main gegründet. Sie startete am 1. April 1924 als vierte regionale Funkgesellschaft den Sendebetrieb. Am 15. Mai 1925 schlossen sich auf Druck des Reichspostministeriums sieben regionale Sendegesellschaften, darunter auch der Südwestdeutsche Rundfunk, in Berlin zur Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) zusammen. Nachdem sich Reich und Länder auf die "Richtlinien über die Regelung des Rundfunks" geeinigt haben, erteilt das Reichspostministerium der SÜWRAG 1926 die endgültige Sendegenehmigung. 1932 veröffentlichte die Reichsregierung die "Leitsätze zur Neuregelung des Rundfunks" mit dem Ziel der Verstaatlichung des deutschen Rundfunks. Am 30. September 1932 wurde der SÜWRAG die Konzession entzogen und die privaten Aktionäre wurden zum Verkauf ihrer Anteile gezwungen. Am 1. Februar 1933 wurde die Auflösung der SÜWRAG formell vollzogen und die SÜWRAG in eine gemeinnützige Gesellschaft umgewandelt.[1]
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verloren die Landessender ihre Selbstständigkeit und wurden gleichgeschaltet. Nach der deutschen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg stellte die US-amerikanische Militärregierung 1945 alle Rundfunkeinrichtungen in Hessen unter ihre Kontrolle. Am 1. Juni 1945 nahm Radio Frankfurt als Sender der US-amerikanischen Militärregierung den regulären Programmbetrieb auf. Am 2. Oktober 1948 verabschiedete der Hessische Landtag das "Gesetz über den Hessischen Rundfunk", das die Errichtung des hr als Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main vorsah.[2] Am 28. Januar 1949 wurde Radio Frankfurt mit der Aushändigung der US-amerikanischen Lizenzurkunde offiziell in deutsche Hände übergeben. 1950 wurde der erste UKW-Sender des hr in Betrieb genommen. Die von den deutschen Rundfunkanstalten bis dahin genutzten Mittelwellenfrequenzen waren infolge der Kopenhagener Wellenkonferenz im Juni 1948 drastisch reduziert worden, so dass die flächendeckende Rundfunkversorgung nicht mehr gewährleistet war. Im Juni 1950 wurde in Bremen die ARD gegründet. 1953 wurde der erste hessische Fernsehsender in Betrieb genommen.[3]
Am 3. Oktober 1990, dem Tag der deutschen Vereinigung, trat ein Kooperationsabkommen zwischen dem Hessischen Rundfunk und dem Thüringer Rundfunk (thr) in Kraft. Als erste deutsche Rundfunkanstalt erhielt der hr von der Bundespost die Lizenz zum Betrieb einer eigenen Sende- und Empfangsanlage für Hörfunksatellitenprogramme. 1993 eröffnete der hr nach der Teilung der Tschechoslowakei in Bratislava, der Hauptstadt der neu gegründeten Slowakei, ein neues ARD-Korrespondentenbüro. Im April 1995 lehnten Intendant Klaus Berg und die Aufsichtsgremien des hr Pläne des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) ab, die ARD-Anstalten SWF, SDR, SR und hr zu fusionieren.[4])
Programme
Der Hessische Rundfunk produziert allein oder in Zusammenarbeit mit anderen Rundfunkanstalten folgende Hörfunk- und Fernsehprogramme:
Hörfunk
- hr1: Soft-Adult-Contemporary-Programm (ehemals Information)
- hr2-kultur: Kulturprogramm
- hr3: Unterhaltungsprogramm (Popwelle) (ehemals Servicewelle)
- hr4: Leichte Unterhaltungsmusik, u. a. Schlager. Werktägliche Auseinanderschaltung für Magazine aus den Regionalstudios
- hr-iNFO: Informationsradio mit Nachrichten sowie Berichten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport
- YOU FM: Jugendwelle (früher hr XXL)[5]
Fernsehen
- hr-fernsehen
- Das Erste: Gemeinschaftsprogramm der ARD
- Phoenix: gemeinsamer Ereigniskanal von ARD und ZDF
- KiKA: Kinderkanal von ARD und ZDF
- arte: deutsch-französischer Kulturkanal
- 3sat: Kulturkanal von ARD, ZDF, ORF und SRG SSR
- tagesschau24 (ARD Digital)
- One (ARD Digital)[6]
Literatur
- 1990: Organisation und Finanzierung der Rundfunkanstalten.: Teil I: Die Finanzierung des Hessischen Rundfunks, Herausgeber Walther Hadding, Uwe H. Schneider, Rainer Eichholz und Uwe Süßenbach, 210 Seiten, Duncker & Humblot, ISBN 978-3428069309
- 2004: Vom Leitmedium zum Begleitmedium. Die Radioprogramme des Hessischen Rundfunks 1960–1980, Stefan Kursawe, 415 Seiten, Köln: Böhlau Verlag, ISBN 978-3412179038
Weblinks
Quellen
- ↑ hr-Chronik 1923 bis 1932: Anfänge und erste Live-Übertragungen | hr.de | Chronik
- ↑ hr-Chronik 1945 bis 1948: Unter amerikanischer Kontrolle | hr.de | Chronik
- ↑ hr-Chronik 1949 bis 1959: Der hr zieht ins Funkhaus am Dornbusch | hr.de | Chronik
- ↑ hr-Chronik 1990 bis 1995: Der hr bleibt eigenständig | hr.de | Chronik
- ↑ Die sechs Hörfunkwellen des hr | hr.de | Porträt
- ↑ hr-fernsehen: Programm aus Hessen für Hessen | hr.de | Porträt