Portugal: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 25. Juli 1139 fand die Schlacht von Ourique statt. Die Kontrahenten waren der portugiesische Graf Alfons I. (unbekannt–1185) und die Berberdynastie Almoraviden unter der Befehlsherrschaft von Ali ibn Yusuf ibn Taschfin (unbekannt–1143). Graf Alfons I. siegte und erhob sich 1143 vom Rang des Grafen zum König von Portugal. Er löste sich damit aus der Lehensabhängigkeit von König Alfons VII. (1105–1157) und begründete das Königreich Portugal, das von 1139 bis 1910 bestand.
Am 25. Juli 1139 fand die Schlacht von Ourique statt. Die Kontrahenten waren der portugiesische Graf Alfons I. (unbekannt–1185) und die Berberdynastie Almoraviden unter der Befehlsherrschaft von Ali ibn Yusuf ibn Taschfin (unbekannt–1143). Graf Alfons I. siegte und erhob sich 1143 vom Rang des Grafen zum König von Portugal. Er löste sich damit aus der Lehensabhängigkeit von König Alfons VII. (1105–1157) und begründete das Königreich Portugal, das von 1139 bis 1910 bestand.


Aníbal Cavaco Silva (* 1939) war von 2006 bis 2016 der Staatspräsident Portugals. Pedro Passos Coelho (* 1964) war von 2011 bis 2015 der Premierminister von Portugal. Sein Nachfolger im Amt des Premierministers wurde am 26. November 2015 António Costa (* 1961). Am 9. März 2016 wurde Marcelo Rebelo de Sousa (* 1948) der Staatspräsident Portugals. Bei der Parlamentswahl am 6. Oktober 2019 wurden mit 36,65 % der Stimmen erstmals seit 2009 die regierenden Sozialisten (Partido Socialista, PS) wieder stärkste Kraft. Die liberal-konservative Partido Social Democrata (PSD) erzielte mit 27,9 % ihr schlechtestes Ergebnis seit 1983. Erstmals zogen die drei Parteien rechtsextreme Chega! (CH), die rechtsliberale Iniciativa Liberal (IL) sowie die linksgrüne Partei LIVRE jeweils mit einem Mandat ins Parlament ein. Am 24. Januar 2021 wurde Präsident de Sousa bei der Präsidentenwahl im Amt bestätigt.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/portugal-praesident-wahlen-101.html Wahlen in Portugal: Präsident Rebelo de Sousa wiedergewählt | tagesschau.de, 25.01.2021]</ref> Bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 30. Januar 2022 holte die Sozialistische Partei von Regierungschef Costa die absolute Mehrheit.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/portugal-wahl-111.html Parlamentswahl in Portugal: Regierende Sozialisten holen absolute Mehrheit | tagesschau.de, 31.01.2022]</ref> Anfang November 2023 reichte Ministerpräsident Costa aufgrund von Korruptionsermittlungen in seinem Umfeld seinen Rücktritt ein.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/portugal-ruecktritt-costa-korruption-100.html Portugals Ministerpräsident Costa reicht Rücktritt ein | tagesschau.de, 07.11.2023]</ref> Wie sich noch im selben Monat herausstellte, beruhten die Ermittlungen auf eine fehlerhaften Abschrift eines abgehörten Telefongespräches. Darin ging es tatsächlich um den Wirtschaftsminister António Costa Silva, nicht um Ministerpräsident António Costa. Daher wurden eine Woche nach der Durchsuchung des Regierungssitzes, zweier Ministerien und 38 weiterer Anwesen fünf Verhaftete auf freien Fuß gesetzt.<ref>[https://www.derstandard.at/story/3000000195355/fehler-bei-transkription-fuehrte-in-portugal-zum-sturz-der-regierung Fehler bei Transkription führte in Portugal zum Sturz der Regierung - Portugal - derStandard.at › International, 15. November 2023]</ref>
Aníbal Cavaco Silva (* 1939) war von 2006 bis 2016 der Staatspräsident Portugals. Pedro Passos Coelho (* 1964) war von 2011 bis 2015 der Premierminister von Portugal. Sein Nachfolger im Amt des Premierministers wurde am 26. November 2015 António Costa (* 1961). Am 9. März 2016 wurde Marcelo Rebelo de Sousa (* 1948) der Staatspräsident Portugals. Bei der Parlamentswahl am 6. Oktober 2019 wurden mit 36,65 % der Stimmen erstmals seit 2009 die regierenden Sozialisten (Partido Socialista, PS) wieder stärkste Kraft. Die liberal-konservative Partido Social Democrata (PSD) erzielte mit 27,9 % ihr schlechtestes Ergebnis seit 1983. Erstmals zogen die drei Parteien rechtsextreme Chega! (CH), die rechtsliberale Iniciativa Liberal (IL) sowie die linksgrüne Partei LIVRE jeweils mit einem Mandat ins Parlament ein. Am 24. Januar 2021 wurde Präsident de Sousa bei der Präsidentenwahl im Amt bestätigt.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/portugal-praesident-wahlen-101.html Wahlen in Portugal: Präsident Rebelo de Sousa wiedergewählt | tagesschau.de, 25.01.2021]</ref> Bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 30. Januar 2022 holte die Sozialistische Partei von Regierungschef Costa die absolute Mehrheit.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/portugal-wahl-111.html Parlamentswahl in Portugal: Regierende Sozialisten holen absolute Mehrheit | tagesschau.de, 31.01.2022]</ref>
 
Anfang November 2023 reichte Ministerpräsident Costa aufgrund von Korruptionsermittlungen in seinem Umfeld seinen Rücktritt ein.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/portugal-ruecktritt-costa-korruption-100.html Portugals Ministerpräsident Costa reicht Rücktritt ein | tagesschau.de, 07.11.2023]</ref> Wie sich noch im selben Monat herausstellte, beruhten die Ermittlungen auf eine fehlerhaften Abschrift eines abgehörten Telefongespräches. Darin ging es tatsächlich um den Wirtschaftsminister António Costa Silva, nicht um Ministerpräsident António Costa. Daher wurden eine Woche nach der Durchsuchung des Regierungssitzes, zweier Ministerien und 38 weiterer Anwesen fünf Verhaftete auf freien Fuß gesetzt.<ref>[https://www.derstandard.at/story/3000000195355/fehler-bei-transkription-fuehrte-in-portugal-zum-sturz-der-regierung Fehler bei Transkription führte in Portugal zum Sturz der Regierung - Portugal - derStandard.at › International, 15. November 2023]</ref> Die aufgrund des Rücktritts von Costa vorgezogene Parlamentswahl am 10. März 2024 gewann das Bündnis Aliança Democrática (AD) aus PPD/PSD – CDS-PP – PPM mit PSD-Parteichef Luís Montenegro mit 29,50 %. Darauf folgten die Partido Socialista (PS) mit 28,66 % und die CH mit 18,06 %.<ref>[https://www.legislativas2024.mai.gov.pt/resultados/globais Legislativas 2024]</ref> Dadurch verloren die regierenden Sozialisten ihre absolute Mehrheit und Portugal rückte nach rechts. Die rechtspopulistische CH konnte ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-03/portugal-parlamentswahl-chega-ergebnisse Rechtspopulismus: Portugal rückt bei Parlamentswahl nach rechts | ZEIT ONLINE, 11. März 2024]</ref> Eine große Koalition der beiden Hauptparteien gilt als ausgeschlossen.<ref>[https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/546255/10-maerz-2024-parlamentswahl-in-portugal/ 10. März 2024: Parlamentswahl in Portugal | Hintergrund aktuell | bpb.de, 11.03.2024]</ref>


== Verwaltungsgliederung ==
== Verwaltungsgliederung ==

Aktuelle Version vom 16. März 2024, 09:53 Uhr

Portugiesische Republik
República Portuguesa
Amtssprache(n) Portugiesisch
Hauptstadt Lissabon
Staats- und
Regierungsform
semipräsidentielle Republik
Währung 1 Euro (EUR) = 100 Cent
Unabhängigkeit 868: Erste Grafschaft Portucale

1095: Zweite Grafschaft Portucale


1128: Schlacht von São Mamede


1139: Königreich Portugal


1143: Alfons I. nimmt Königstitel an

Nationalhymne A Portuguesa
(„Die Portugiesische“)
noicon
Zeitzone UTC±0
UTC+1 (März bis Oktober)

Azoren:
UTC-1
UTC±0 (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen P
ISO 3166 PT, PRT, 620
Top-Level-Domain .pt
Telefonvorwahl +351

Portugal (amtlich República Portuguesa) ist ein Staat in Europa, der nicht nur im Westen der Iberischen Halbinsel gelegen ist, sondern auch den westlichsten Punkten Kontinentaleuropas bildet. Östlich und nördlich wird das Land von Spanien umschlossen, wohingegen im Süden und Westen der Atlantische Ozean liegt. Die Inselgruppen der Azoren und Madeira gehören ebenfalls zu Portugal. Das Land, das als Königreich Portugal seit dem 12. Jahrhundert besteht und im 15. Jahrhundert zur Großmacht aufstieg, ist Gründungsmitglied der NATO und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). 1955 trat Portugal den Vereinten Nationen und 1986 der Europäischen Union bei. Die Hauptstadt Portugals ist Lissabon. Beim Zensus 2011 lag die Bevölkerungszahl bei etwa 10,56 Millionen Menschen.[1]

Geschichte

Am 25. Juli 1139 fand die Schlacht von Ourique statt. Die Kontrahenten waren der portugiesische Graf Alfons I. (unbekannt–1185) und die Berberdynastie Almoraviden unter der Befehlsherrschaft von Ali ibn Yusuf ibn Taschfin (unbekannt–1143). Graf Alfons I. siegte und erhob sich 1143 vom Rang des Grafen zum König von Portugal. Er löste sich damit aus der Lehensabhängigkeit von König Alfons VII. (1105–1157) und begründete das Königreich Portugal, das von 1139 bis 1910 bestand.

Aníbal Cavaco Silva (* 1939) war von 2006 bis 2016 der Staatspräsident Portugals. Pedro Passos Coelho (* 1964) war von 2011 bis 2015 der Premierminister von Portugal. Sein Nachfolger im Amt des Premierministers wurde am 26. November 2015 António Costa (* 1961). Am 9. März 2016 wurde Marcelo Rebelo de Sousa (* 1948) der Staatspräsident Portugals. Bei der Parlamentswahl am 6. Oktober 2019 wurden mit 36,65 % der Stimmen erstmals seit 2009 die regierenden Sozialisten (Partido Socialista, PS) wieder stärkste Kraft. Die liberal-konservative Partido Social Democrata (PSD) erzielte mit 27,9 % ihr schlechtestes Ergebnis seit 1983. Erstmals zogen die drei Parteien rechtsextreme Chega! (CH), die rechtsliberale Iniciativa Liberal (IL) sowie die linksgrüne Partei LIVRE jeweils mit einem Mandat ins Parlament ein. Am 24. Januar 2021 wurde Präsident de Sousa bei der Präsidentenwahl im Amt bestätigt.[2] Bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 30. Januar 2022 holte die Sozialistische Partei von Regierungschef Costa die absolute Mehrheit.[3]

Anfang November 2023 reichte Ministerpräsident Costa aufgrund von Korruptionsermittlungen in seinem Umfeld seinen Rücktritt ein.[4] Wie sich noch im selben Monat herausstellte, beruhten die Ermittlungen auf eine fehlerhaften Abschrift eines abgehörten Telefongespräches. Darin ging es tatsächlich um den Wirtschaftsminister António Costa Silva, nicht um Ministerpräsident António Costa. Daher wurden eine Woche nach der Durchsuchung des Regierungssitzes, zweier Ministerien und 38 weiterer Anwesen fünf Verhaftete auf freien Fuß gesetzt.[5] Die aufgrund des Rücktritts von Costa vorgezogene Parlamentswahl am 10. März 2024 gewann das Bündnis Aliança Democrática (AD) aus PPD/PSD – CDS-PP – PPM mit PSD-Parteichef Luís Montenegro mit 29,50 %. Darauf folgten die Partido Socialista (PS) mit 28,66 % und die CH mit 18,06 %.[6] Dadurch verloren die regierenden Sozialisten ihre absolute Mehrheit und Portugal rückte nach rechts. Die rechtspopulistische CH konnte ihren Stimmenanteil mehr als verdoppeln.[7] Eine große Koalition der beiden Hauptparteien gilt als ausgeschlossen.[8]

Verwaltungsgliederung

Portugal gliedert sich in fünf Regionen, 18 Distrikte und zwei autonome Regionen. Zu statistischen Zwecken ist Portugal zudem in 28 statistische Unterregionen eingerichtet. Eine Ebene darunter folgt die Kommunale Selbstverwaltung in Portugal mit 308 Kreisen (Concelhos) und 3091 Gemeinden (Freguesias).

Distrikt Hauptstadt Anzahl
Kreise
Anzahl
Gemeinden
LAU-
Code
Aveiro Aveiro 19 147 01
Beja Beja 14 75 02
Braga Braga 14 347 03
Bragança Bragança 12 226 04
Castelo Branco Évora 11 120 05
Coimbra Coimbra 17 155 06
Évora Évora 14 69 07
Faro Faro 16 67 08
Guarda Guarda 14 242 09
Leiria Leiria 16 110 10
Lissabon Lissabon 16 134 11
Portalegre Portalegre 15 69 12
Porto Porto 18 243 13
Santarém Santarém 21 141 14
Setúbal Setúbal 13 55 15
Viana do Castelo Viana do Castelo 10 208 16
Vila Real Vila Real 14 197 17
Viseu Viseu 24 277 18
Portugal Lissabon 278 2882 1
Distrikte, Kreise und Gemeinden von Portugal

Literatur

  • Dietrich Briesemeister, Axel Schönberger (Hrsg.): Portugal heute. Politik, Wirtschaft, Kultur. Vervuert, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-89354-564-6
  • Eckhart Nickel: Gebrauchsanweisung für Portugal. Piper, München 2001, ISBN 3-492-27520-6
  • António Henrique R. de Oliveira Marques: Geschichte Portugals und des portugiesischen Weltreichs. Kröner, Stuttgart 2001, ISBN 3-520-38501-5

Weblinks

Quellen