Nil

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Nil
Nil mit Nebenflüssen und Anrainerstaaten
Nil mit Nebenflüssen und Anrainerstaaten

Nil mit Nebenflüssen und Anrainerstaaten
Daten
Lage Nordosten Afrikas:
Burundi
Ruanda
Tansania
Uganda
Südsudan
Sudan
Ägypten
Flusssystem Nil
Ursprung Luvironza
Quellhöhe 2700 m ü. M. (Ruandischer Quellfluss)
ca. 2050 m (Burundischer Quellfluss)
Mündung Nördlich von Kairo in das Mittelmeer
Mündungshöhe 0
Länge 6.650 km[1]
Einzugsgebiet 3.255.000 km²[2]
Einzugsgebiet 3.255.000 km²
Linke Nebenflüsse Bahr al-Ghazal
Rechte Nebenflüsse Sobat, Blauer Nil (Quellfluss), Atbara
Durchflossene Seen Victoriasee, Kyogasee, Albertsee
Durchflossene
Stauseen
Merowe-Stausee, Nassersee
Großstädte Assuan, Asyut, Atbara, Banha, Bani Suwaif, al-Chartum Bahri, Damanhur, Damietta, Gizeh, Jinja, Juba, Helwan, Kairo, Khartum, Kigali, Kusti, Luxor, al-Mahalla al-Kubra, Malakal, al-Mansura, al-Minya, Omdurman, Qina, Rabak, Sohag, Tanta
Mittelstädte Bor, Imbaba, Wadi Halfa

Der Nil ist ein Strom in Afrika. Er gilt laut Encyclopædia Britannica mit einer Gesamtlänge von rund 6650 km der längste Fluss der Erde und entwässert ein Gebiet von schätzungsweise 3.349.000 km².[1] Die Angaben zur Gesamtlänge des Nils variieren stark um mehrere hundert Kilometer weniger oder mehr. Dieses Schicksal teilt auch der Amazonas in Südamerika, so dass die Antwort auf die Frage nach dem längsten Fluss der Erde nicht endgültig geklärt ist.

Details

Der Nil entspringt in den Bergen von Ruanda und Burundi, durchfließt dann Tansania, Uganda, den Südsudan und den Sudan, bevor er in Ägypten in das Mittelmeer mündet. Dabei durchfließt er mit dem Victoriasee den größten See Afrikas und den zweitgrößten Süßwassersee der Welt. Weitere durchflossene Seen sind der Kyogasee in Uganda und der Albertsee auf der Grenze von Uganda zur Demokratischen Republik Kongo. Der Nil besitzt mit dem kürzeren, aber wasserreicheren Blauen Nil und dem wesentlich längeren Weißen Nil zwei Quellflüsse. Als einziger Fluss der Erde durchquert der Nil vollständig einen der beiden subtropischen Trockengürtel.

Durch den Nil entstand ca. 3150 v. Chr.[3] mit dem altägyptischen Pharaonenreich eine der frühesten Hochkulturen. Wālī (Gouverneur) Muhammad Ali Pascha liess in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Delta Barrages Staumauern über den Rosetta-Arm und den Damietta-Arm des Nils bauen. Damit begann die Umstellung der Bewässerungsmethoden am Nil von der seit den Pharaonen praktizierten saisonalen Bewässerung in Überschwemmungsbassins auf ganzjährige Kanalbewässerung. Die nächste große Maßnahme war der 1873 fertiggestellte Ibrahimiyya-Kanal, der über den Bahr-Yusuf-Kanal auch das Fayyum-Becken im Westen des Nils versorgt. Mit der jeweils 1902 fertiggestellten alten Assuan-Staumauer, dem Asyut-Stauwehr und dem Zifta-Stauwehr wurden Anfang des 20. Jahrhunderts eine Reihe von Stauwehren und tausende Kilometer von Kanälen gebaut. 1908 folgte noch das Esna-Stauwehr bei Esna in Ägypten. Nach einer Pause und dem Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) wurde 1925 der Sannar-Damm zur Bewässerung des Dschazira-Projekt fertiggestellt. In den folgenden Jahrzehnten mit Ausnahme der Zeit während des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945) wurden bis heute weitere Dämme, Wehre, Talsperren und Kraftwerke im und am Nil gebaut.

Fotos

Literatur

  • 2007: Der Nil: Lebensader des Alten Ägypten, Christine Strauss-Seeber, 200 Seiten, Hirmer, ISBN 978-3777437156
  • 2009: Nilfieber: Der legendäre Wettlauf zu den Quellen in Originalberichten, Georg Brunold, Übersetzer Kurt Jürgen Huch, 446 Seiten, ISBN 978-3492403696
  • 2021: Der Nil: Fluss der Geschichte, Terje Tvedt, Übersetzer Andreas Brunstermann, Gabriele Haefs und Nils Hinnerk Schulz, 592 Seiten, Ch. Links Verlag, 2. Auflage, ISBN 978-3962890988
  • 2023: Ein Geschenk des Nils: Die Macht des Wassers im Alten Ägypten, Herausgeber Bernhard Palme und Angelika Zdiarsky, 171 Seiten, Phoibos-Verlag, ISBN 978-3851612950
  • 2023: Der Fluss der Götter: Die abenteuerliche Expedition zu den Quellen des Nils, Candice Millard, Übersetzerin Irmengard Gabler, 432 Seiten, S. Fischer Verlag, ISBN 978-3103975338

Weblinks

Quellen