Iran

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Islamische Republik Iran
جمهوری اسلامی ايران

Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Īrān
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Wahlspruch: استقلال آزادی جمهوری اسلامی
Esteqlāl, Āzādī, Dschomhūrī-ye Eslāmī
(persisch für „Unabhängigkeit, Freiheit, Islamische Republik“)
Amtssprache(n) Persisch
Hauptstadt Teheran
Staatsform Islamische Republik
Regierungssystem präsidentielle Theokratie
Staatsoberhaupt Oberster Führer Ali Chamene’i
Regierungschef Staatspräsident Hassan Rohani
Währung Iranischer Rial (IRR)
Nationalhymne de facto: Ey Iran noicon
de jure: Sorud-e Melli-ye Dschomhuri-ye Eslami-e Iran („Nationalhymne der Islamischen Republik Iran“)
Zeitzone UTC+3:30
UTC+4:30 (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen IR
ISO 3166 IR, IRN, 364
Top-Level-Domain .ir
Telefonvorwahl +98

Iran (offiziell Islamische Republik Iran) ist ein Staat in Vorderasien.

Geografie

Der Iran grenzt im Uhrzeigersinn an die Türkei, Armenien, Aserbaidschan, das Kaspische Meer, Turkmenistan, Afghanistan, Pakistan, dem Golf von Oman, dem Persischen Golf und dem Irak. Der Karun im Südwesten ist der längste und einzige schiffbare Fluss des Iran, gefolgt vom Sefid Rud im Nordwesten. Iran liegt auf dem Alpidischen Gebirgsgürtel mit dem Zāgros-Gebirge als das größte Gebirge des heutigen Iran.

Verwaltungsgliederung

→ Hauptartikel: Verwaltungsgliederung des Iran

Der Iran ist in 31 Provinzen (Ostans) unterteilt. Jeder Provinzverwaltung steht ein Gouverneur (Ostandar) vor. Die Provinzen unterteilen sich wiederum in Verwaltungsbezirke (Schahrestän).

Verwaltungsgliederung des Irans


Geschichte

Zwischen 3000 und 640 v. Chr. lag das Reich Elam östlich des Tigris in einem Gebiet, das heute Chusistan (auch Arabistan) im heutigen Iran genannt wird. Der Assyrerkönig Aššur-bāni-apli vernichtete das elamische Reich, es ging im 6. Jahrhundert v. Chr. in das persische Weltreich auf. Die iranischen Meder vereinigten das Gebiet um 625 erstmals zu einem Staat, das die Führerschaft in der Region übernahm. Das von König Kyros II. begründete Achämenidenreich regierte vom heutigen Südiran aus das bis dato größte Reich der Geschichte. Es wurde 330 durch die Truppen Alexanders des Großen (365 v. Chr. – 323 v. Chr.) zerstört. Es folgte mit dem Sassanidenreich das zweite persische Großreich des Altertums, das zwischen dem 3. und 7. Jahrhundert zu den mächtigsten Staaten der Welt zählte. Im Mittelalter unterwarfen die Mongolen weite Gebiete in Nord- und Mittelasien. Die Fürstendynastie der Safawiden regierten von 1501 bis 1722. Sie etablierten den schiitischen Islam als Staatsreligion. Nach der Ermordung Nadir Schahs (1688–1747) brachen erneut Machtkämpfe in Persien aus. In diesen setzte sich Karim Khan (um 1750–1779) in Südpersien durch. Er gründete die Dynastie der Zand-Prinzen, die von 1750 bis 1794 regierte. Unter seiner Herrschaft kam es zu einem bedeutenden wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung in Persien. Nach seinem Tod wurde die Dynastie durch interne Machtkämpfe und den Abfall der turkmenischen Stämme im nördlichen Persien erheblich geschwächt. Es folgte die Dynastie der Kadscharen, die ab 1794 alleine im Iran herrschte. Unter der Kadscharen-Dynastie schrumpfte der Einfluss Persiens. Angesichts eines Staatsbankrottes wollte der Schah 1905 weitere Zugeständnisse an Russland machen, was zu monatelangen Unruhen führte, in deren Folge der Iran sein erstes Parlament (Madschles) erhielt. Das Parlament verabschiedete am 5. August 1906 die erste Verfassung des Iran. Diese wurde 1907 umfassend erweitert.

Im Jahr 1907 unterzeichneten der britische Botschafter Sir Arthur Nicolson und Graf Alexander Petrowitsch Iswolski des Russischen Kaiserreiches den Vertrag von Sankt Petersburg. In dem einigten sich die beiden Mächte auf die Abgrenzung ihrer Interessensphären in Zentralasien. Die Vertragsverhandlungen fanden ohne Vertreter der betroffenen Staaten statt. Im Vertrag von Sankt Petersburg wurde unter anderem Persien in eine russische, eine britische und eine neutrale Zone aufgeteilt. Das Bekanntwerden des Abkommens führte im September 1907 im Iran zu Demonstrationen und Aufruhr im ganzen Land. Während des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1919) wurden auf iranischem Territorium trotz Erklärung der Neutralität heftige Kämpfe zwischen Russland, Großbritannien und dem osmanischen Reich ausgetragen. Zwischen 1917 und 1921 starben im Iran zwei Millionen Menschen, ein Viertel der Landbevölkerung.[1] In der Nacht auf den 21. Februar 1921 kam es zu einem erfolgreichen Putsch gegen Regierung von Premierminister Fathollah Akbar Sepahdar (1878–1947). Der Putsch wurde von Seyyed Zia al Din Tabatabai (1888–1969) und Reza Schah Pahlavi (1878–1944) angeführt. Der Putsch führte zur Absetzung Sepahdars und zur Einsetzung einer neuen Regierung durch Ahmad Schah Kadschar (1897–1930) mit Premierminister Seyyed Zia al Din Tabatabai an der Spitze. Reza Schah Pahlavi wurde Oberbefehlshaber der Kosakenbrigade. Seyyed Zia al Din Tabatabai nur 100 Tage im Amt halten und wurde von Ahmad Qavām (1875–1955) als Premierminister abgelöst. Er gestaltete maßgeblich den Iran von einer absolutistischen Monarchie zu einer konstitutionellen Monarchie um.

Im Jahr 1945 war Iran eines der 51 Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen. Seit der Islamischen Revolution im Jahr 1979 ist der Iran ein Gottesstaat, der sich als islamische Republik bezeichnet. Von September 1980 bis August 1988 befand sich Iran im Ersten Golfkrieg zwischen dem Irak und dem Iran. Dieser endete nach hohen Verlusten auf beiden Seiten ohne Sieger durch einen Waffenstillstand. Von 1997 bis August 2005 war Mohammad Chātami (* 1943) der 5. Staatspräsident des Iran. Er durfte für eine dritte Amtszeit nicht erneut kandidieren. Sein Nachfolger wurde von August 2005 bis August 2013 Mahmud Ahmadinedschad (* 1956). Ali Chamene’i (* 1939) ist seit 1989 der politische und religiöse Führer des schiitischen Iran. Hassan Rohani (* 1948) ist seit dem 3. August 2013 Präsident der Islamischen Republik Iran. Nach 13 Jahren Verhandlungen wurde im Juli 2015 in Wien ein Atomabkommen von fünf UNO-Vetomächten sowie Deutschland mit dem Iran abgeschlossen. Für den Iran bedeutete das Abkommen das Ende einer jahrzehntelangen außenpolitischen Isolation nach der Machtübernahme der Ayatollahs im Jahr 1979.[2][3] Bei der Präsidentschaftswahl am 19. Mai 2017 konnte sich der amtierende Staatspräsident Hassan Rohani mit rund 57 % der Stimmen gegenüber dem erzkonservativen Ebrahim Raissi mit rund 38 % durchsetzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 73 Prozent. Wegen des großen Andrangs hatte das Innenministerium die Abstimmung um mehrere Stunden verlängert.[4]

Literatur

  • 2007: Vom Perserreich zum Iran - 3000 Jahre Kultur und Geschichte, Hakan Baykal, 176 Seiten, Theiss, Konrad, ISBN 978-3806220353
  • 2011: Iran - Weltreich des Geistes - Von Zoroaster bis heute, Michale Axworthy, 320 Seiten, Verlag Klaus Wagenbach, ISBN 978-3803136367
  • 2014: Geschichte Irans: Von der Islamisierung bis zur Gegenwart, Monika Gronke, 128 Seiten, C.H.Beck, 4. Auflage, ISBN 978-3406480218
  • 2015: Iran, Walter M. Weiss, 200 Seiten, Theiss, Konrad, ISBN 978-3806227765

Weblinks

Quellen