Linux

Aus InkluPedia
Linux
Pinguin Tux, das Linux-Maskottchen
Entwickler diverse
Lizenz(en) GPLv2 und andere
Version 4.20.4[1]
(22. Januar 2019)
Kernel monolithischer Kernel
Architektur(en) ARC, ARM, AVR32, C6x, DEC Alpha, H8/300, Hexagon, Itanium, m68k, MicroBlaze, MIPS, Nios II, OpenRISC, PA-RISC, PowerPC, RISC-V, s390, SPARC, SuperH, Unicore32, x86, x86-64, Xtensa, z Systems
Richard Stallman, 2015
Linus Torvalds (rechts), 2014
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes:
Struktur des Linux-Kernels

Als Linux [ˈliːnʊks] oder auch GNU/Linux werden in der Regel ein freie, unixähnliche Mehrbenutzer-Betriebssysteme bezeichnet, die auf dem Linux-Kernel und wesentlich auf Software (wie Shell, Coreutils, Compiler, Bibliotheken) des GNU-Projektes basieren. An der Entwicklung sind Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und viele Freiwillige auf der ganzen Welt beteiligt. Eine Distribution (wie zum Beispiel Debian, Red Hat, Ubuntu, openSUSE) fasst den Linux-Kernel mit verschiedener Software zu einem Betriebssystem zusammen, das für die Endnutzung geeignet ist. Linux wird vielfältig und umfassend eingesetzt. Es läuft auf kleinen Geräten (wie Uhren oder Einplatinencomputern) über Router, Smartphones, Arbeitsplatzrechnern und Multimedia-Endgeräten bis hin zu Servern und Supercomputern und wird daher sowohl von privaten Nutzern, Unternehmen und Organisationen als auch Regierungen eingesetzt. So läuft Linux auf über 95 % der Top-1000 Internet-Domains, auf sämtlichen der Top-500 Supercomputer, wird von Börsen wie der New York Stock Exchange, der NASDAQ, der London Stock Exchange und der Tokioter Börse und von mehr als 75 % der cloudfähigen Unternehmen als primäre Cloud-Plattform verwendet. Das erfolgreiche Betriebssystem Android basiert auf Linux.[2] Der Quelltext des Linux-Kernels, der GNU-Software und vieler weiterer frei verfügbarer Software für Linux ist frei verfügbar. Das am 23. Dezember 2018 freigegebene Linux-Kernel 4.20 besteht aus 62.481 Dateien und 25.955.520 Zeilen Quelltext.[3]

Geschichte

Entstehung

Im September 1983 rief der US-amerikanische Programmierer Richard Stallman das GNU-Projekt mit dem Ziel, ein unixähnliches Betriebssystem zu schaffen, ins Leben. Mit dem Start des GNU-Projektes initiierte er eine Bewegung für Freie Software. Im Jahr 1985[4] gründete Stallman die Non-Profit-Organisation[5] Free Software Foundation. 1991 begann der finnische Student Linus Torvalds mit der Entwicklung von Linux, da er mit dem Betriebssystem Minix von Andrew S. Tanenbaum nicht zufrieden war. Seinen Namen erhielt Linux von Ari Lemmke, der den von Torvalds geplanten Namen Freax (für Free Unix) nicht mochte und den FTP-Ordner kurzerhand Linux nannte.[6]

Linux Foundation

Im Jahr 2000 wurde die Linux Foundation gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss der Open Source Development Labs (OSDL) und der Free Standards Group (FSG) mit dem Ziel, das Wachstum von Linux zu unterstützen und zu fördern. Im Januar 2019 hatte die Linux Foundation über 1.000 Unternehmen aus Amerika, Asien-Pazifik (Asien, Australien, Ozeanien) und EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) als Mitglieder, darunter Unternehmen wie AT&T, Cisco, Fujitsu, Hitachi, Huawei, IBM, Intel, Microsoft, NEC, Oracle, Qualcomm und Samsung.[2]

SCO gegen Linux

Im August 2000 kaufte der Linux-Distributor Caldera die Santa Cruz Operation (SCO) und benannte das fusionierte Unternehmen zwei Jahre später in SCO Group um. SCO hatte eine ruhmreiche Vergangenheit als wichtiger Anbieter von kommerziellen Unix-Varianten für Intel-Rechner. Im März 2003 verklagte die SCO Group das US-amerikanische Unternehmen IBM auf eine Milliarde US-Dollar Schadensersatz, weil IBM im Rahmen seiner Linux-Initiative geistiges Eigentum von SCO gestohlen haben soll. Weiterhin drohte SCO damit, dass sie die Lizenz zurückziehen werden, unter der IBM AIX vermeindlich vertreiben darf.[7] Dieser und weitere Rechtsstreite von SCO zogen sich über Jahre hin. Im August 2007 entschied ein Richter, dass Novell die Copyright-Rechte an Unix und Unixware besitzt und das Recht hat, Verträge zu kündigen, die dieses Copyright verletzen. SCO hatte stets behauptet, im Besitz der Unix-Lizenzrechte zu sein sowie sämtliche Copyrights von Novell erworben zu haben.[8] Im März 2010 stellte ein Geschworenengericht in Salt Lake City einstimmig fest, dass Novell das Copyright nicht mitverkauft hat, als das Unix-Geschäft an SCO veräußert wurde. Das geistige Eigentum an Unix gehört somit nach wie vor Novell.[9] 2013 wurde das Verfahren von SCO gegen IBM wieder aufgenommen. Im Februar 2016 wies ein Richter einen von zwei Klagepunkten von SCO gegen IBM ab.[10]

Ab 2017

Im März 2017 hatte das auf Linux basierende Betriebssystem Android erstmals höhere Nutzungszahlen als Microsofts Windows.[11] Ebenfalls 2017 war Linux das meistgenutzte Betriebssystem bei IoT-Geräten (Internet of Things).[12]

Literatur

  • 2001: Die Software Rebellen. Die Erfolgsstory von Linus Torvalds und Linux, Glyn Moody, 464 Seiten, Mi-Wirtschaftsbuch, ISBN 978-3478387309
  • 2002: Just for Fun: Wie ein Freak die Computerwelt revolutionierte. Die Biographie des Linux-Erfinders, Linus Torvalds und David Diamon, Übersetzerin Doris Märtin, 304 Seiten, dtv Verlagsgesellschaft, ISBN 978-3423362993
  • 2016: Linux Kommandoreferenz: Shell-Befehle von A bis Z, Michael Kofler, 467 Seiten, Rheinwerk Computing, 2. Auflage, ISBN 978-3836237789
  • 2016: Linux-Unix-Programmierung: Das umfassende Handbuch, Jürgen Wolf und Klaus-Jürgen Wolf, 1435 Seiten, Rheinwerk Computing, 4. Auflage, ISBN 978-3836237727
  • 2016: Einstieg in Linux: Linux verstehen und einsetzen, Steffen Wendzel und Johannes Plötner, 409 Seiten, Rheinwerk Computing, 7. Auflage, ISBN 978-3836242387
  • 2016: Linux-Server: Das umfassende Handbuch, Dirk Deimeke, Stefan Kania, Daniel van Soest und Peer Heinlein, 1151 Seiten, Rheinwerk Computing, 4. Auflage, ISBN 978-3836242745
  • 2017: Linux - die wichtigen Befehle - kurz & gut, Daniel J. Barrett, 256 Seiten, O'Reilly, 3. Auflage, ISBN 978-3960090342
  • 2017: Jetzt lerne ich Linux – Einstieg und Umstieg, Tim Schürmann, 352 Seiten, Markt + Technik Verlag, ISBN 978-3959820370

Weblinks

Quellen