Rock Hard
Rock Hard | |
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Beschreibung | Magazin über Rock- und Metal-Musik |
Fachgebiet | Musik |
Sprache | Deutsch |
Verlag | Rock Hard Verlags- und Handels- GmbH |
Erstausgabe | 1983 |
Erscheinungsweise | monatlich |
Chefredakteur(in) | Michael Rensen, Boris Kaiser[1] |
Herausgeber(in) | Holger Stratmann[1] |
Weblink | rockhard.de |
ISSN | 1437-8140 |
ZDB | 1275409-2 |
Rock Hard, manchmal auch in Eigenbezeichnung das Rock Hard, ist ein Musikmagazin für die Bereiche Rock und Metal mit Sitz in Dortmund. Es wurde im September 1983 als Fanzine von Holger Stratmann, der bis heute Herausgeber ist, gemeinsam mit Uwe Lerch gegründet. Das Heft erscheint monatlich und enthält aktuelle Nachrichten aus der Musikszene, Reportagen über Bands und Musiker, Plattenkritiken, Konzertberichte und weitere Beiträge. Gegründet in Deutschland gibt es Ableger in Brasilien, Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien. Insgesamt sind inzwischen über 330 Ausgaben erschienen. Mit dem Rock Hard Festival wird auch jährlich ein eigenes Musikfestival veranstaltet.
Geschichte
Bei der Gründung des Untergrund-Fanzines durch die Schulfreunde Holger Stratmann und Uwe Lerch war das niederländische Magazin Aardschok Vorbild. Durch die Kleinanzeigen dieses Magazins lernten die beiden auch den späteren Chefredakteur Götz Kühnemund kennen, der sein Magazin Metal Maniacs herausbrachte. Der Name leitete sich von einem Lied der US-amerikanischen Band The Rods ab, zugleich war er auch die Umkehrung von Hard Rock.[2] Eine andere Theorie bezieht ihn auf ein Lied der Band Raven. Die ersten drei Ausgaben wurden in Schwarzweiß kopiert und für 3,- D-Mark in Dortmunder Plattenläden verkauft. Seit der fünften Ausgabe wurde das heute bekannte Logo verwendet. Im Juni 1984 schlossen sich Metal Maniacs und Rock Hard zusammen. Seitdem wurde das Heft auch im Untergrund der USA bekannter.
1985 erreichte die Auflage 3.500 Exemplare, 1987 10.000. 1986 hatte auch Uwe Lerch das Magazin verlassen. Auch Götz Kühnemund schrieb zwischenzeitlich für das Konkurrenzblatt Metal Hammer. 1989 kam er jedoch zurück in die Redaktion. Er wurde alsbald zum langjährigen Chefredakteur des Magazins, Stratmann fungierte als Herausgeber. Die Erscheinungsweise wurde 1989 von einem zweimonatlichen auf einen monatlichen Rhythmus umgestellt.[2] Auch wurden eigene Redaktionsräume in Dortmund bezogen.
In den 1990er-Jahren kam es zu einigen politischen Kontroversen um das Magazin. Das Rock Hard distanzierte sich klar von den fremdenfeindlichen Vorkommnissen etwa in Rostock und Solingen. Auch kam es etwa zu einer Auseinandersetzung mit Peter Steele von der US-amerikanischen Band Type O Negative, der sich im Magazin für die Verwendung des Wortes "Untermensch" schriftlich entschuldigte. 1991 sagte sich die deutsche Band Böhse Onkelz öffentlich vom rechten Lager los. Die Berichterstattung des Rock Hard, das der Band einige Reportagen widmete, über die Böhsen Onkelz wurde jedoch kontrovers diskutiert. Das Magazin verdeutlichte auch in den folgenden Jahren, dass es sich von jeglichen rechten Tendenzen fernhalten wollte. Eine Titelgeschichte über die Band Slayer wurde aufgrund von Tom Arayas Rechtfertigung für das Pinochet-Regime gestrichen. Gleichzeitig trat die Redaktion denjenigen entgegen - wie etwa der saarländischen Lehrerin Christa Jenal, die der Metal-Szene per se Extremismus und Gewaltverherrlichung unterstellten.
1997 ging die erste Homepage des Magazins online. 2001 startete die französische Ausgabe. 2003 wurde zum 20-jährigen Jubiläum ein großes Festival im Gelsenkirchener Amphitheater veranstaltet, nachdem dies seit 1991 schon sporadisch der Fall war, wurde es ab 2004 regelmäßig wiederholt.
Im Januar 2014 trennte sich das Magazin von Chefredakteur Götz Kühnemund sowie mit Frank Albrecht und Wolf-Rüdiger Mühlmann von zwei weiteren festen Redakteuren. Hierfür wurden sowohl wirtschaftliche als auch inhaltliche Gründe angegeben. Auch einige Freie Mitarbeiter verließen in der Folge das Blatt und wurden durch neue Mitarbeiter ersetzt. Kühnemund gründete gemeinsam mit anderen Ausgeschiedenen ab August 2014 das Blatt Deaf Forever. Die Chefredaktion des Rock Hard übernahmen Michael Rensen und Boris Kaiser.
Stilistische Ausrichtung
Entgegen dem Namen des Blattes steht weniger der Hard Rock, sondern ursprünglich eher traditioneller Heavy Metal im Vordergrund der Berichterstattung, wenngleich diese seit Beginn beinahe alle Spielarten der härteren Musik abdeckte. Das Aufkommen des Thrash-, Death- und Black Metals seit Ende der 1980er-Jahre wurde intensiv begleitet, und es wurde im Heft seit den 1990er-Jahren auch ausführlich über die Vertreter des Grunge, des Nu Metal oder des Metalcore berichtet. Allerdings verlor das Magazin dabei die Wurzeln des Heavy Metal nicht aus den Augen, und behielt diesen auch auf der Agenda, als dieser weniger im Trend lag und etwa der Metal Hammer zwischenzeitlich das "Metal" aus seinem Namen strich. Dennoch gab und gibt es bis heute kleinere Rubriken über benachbarte Substile wie Punk- oder Hardcore- sowie Progressive-Rock-Veröffentlichungen. Seit Beginn betonte das Magazin allerdings, sich vom Glam Metal fernzuhalten. Jedoch gab es im März 2010 erstmals ein Special über diese Spielart.[3]
Unter der Leitung von Götz Kühnemund, der eher als Anhänger des Heavy Rock, des traditionellen und des okkulten Heavy Metal sowie des Black Metal galt, wurde besonders intensiv über diese Substile berichtet. Nach dessen Ausscheiden ist die Berichterstattung stilistisch wieder etwas breiter angelegt und bietet anderen Substilen gleichberechtigten Raum. Deutlich wurde der konzeptionelle Unterschied auch in zwei Vorworten vor der Trennung von Kühnemund Ende 2013. Während Kühnemund unter dem Titel "Idealist oder Mitläufer?" den Kern der Szene ansprechen wollte, den Metal als "Lebensphilosophie" begriff und die Szene als etwas sah, was man "auch aktiv verteidigen muss", konterte Michael Rensen in der folgenden Ausgabe unter dem Titel "Lebenswichtig oder überflüssig?" und beschrieb das Rock Hard als "seit jeher eine barrierefreie Anlaufstelle für jeden, der Rock und Metal liebt und mehr über Bands und Platten erfahren möchte."[4]
Motto des Magazins ist seit vielen Jahren "Kritisch! Kompetent! Unabhängig!" Im Gegensatz zum Metal Hammer, der zum Springer Verlag gehört, wirbt das Magazin damit, durch die Unabhängigkeit des Verlags, der Rock Hard Verlags- und Handels-GmbH, nicht zu kommerziellen Rücksichtnahmen gezwungen zu sein.
Literatur
- Holger Schmenk, Christian Krumm: Kumpels in Kutten. Heavy Metal im Ruhrgebiet, Verlag Henselowsky Boschmann, Bottrop 2010, ISBN 978-3-942094-02-3
Weblinks
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