Glendon Swarthout

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Glendon Swarthout
Glendon Swarthout, 1986
Glendon und Kathryn Swarthout, 1986
Miles Hood Swarthout, 2003

Glendon Fred Swarthout (8. April 1918 bei Pinckney, Michigan – 23. September 1992 in Scottsdale, Arizona) war ein US-amerikanischer Schriftsteller.

Leben

Herkunft und Familie

Das einzige Kind von Fred Harrington und Lila (Chubb) Swarthout wurde am 8. April 1918 auf einer Farm bei Pinckney im US-amerikanischen Bundesstaat Michigan geboren. Die Familie seines Vaters ist niederländischen Ursprungs.[1] Fred H. Swarthout war Kassierer bei der Lowell State Bank, Lila war Hausfrau. Aufgewachsen ist Glendon Swarthout in Lowell in Michigan.[2]

Ausbildung

Im Jahr 1935 schloß Glendon Swarthout die Lowell High School ab.[3] Nach der Highschool zog er nach Ann Arbor gut 60 km westlich von Detroit, um ab 1935 an der University of Michigan Englisch zu studieren. In seiner kleinen Collegeband war er als Sänger aktiv und spielte Akkordeon.[4] Während des Studiums ging er eine Beziehung mit der etwa 1 Jahr jüngeren[3] Kathryn Vaughn aus Albion[5] ein, die er seit seiner Kindheit kannte.[6] Er absolvierte 1939 die University of Michigan.[7]

Heirat und Arbeit als Journalist

Am 28. Dezember 1940 heiratet er Kathryn, nachdem beide ihren Abschluß an der University of Michigan gemacht haben. Glendon Swarthout arbeitete bei MacManus, John & Adams in Detroit und schrieb Werbung für Cadillac und Dow Chemicals.[3] 1941 entschloss er sich, sein Handwerk als Journalist zu verfeinern. Das Paar zog es dazu nach Südamerika und schrieb Kolumnen über ihre Erlebnisse, die sie zurück nach Hause an mehrere kleinen Zeitungen schickten. Während sie in Barbados waren, hörten sie, dass Japan am 7. Dezember 1941 Pearl Harbor angegriffen hatte. Das war der Einstieg der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg. Das Paar kehrte zurück, es dauerte aufgrund des Krieges jedoch rund fünf Monate, bis sie in Manhattan in New York City angekommen waren.[6].[3]

Militärzeit und erster Roman

Glendon Swarthout war zu dünn, um sich für die Officer Candidate School zu qualifizieren. So arbeiteten Glendon und Kathryn bei Willow Run, einer Fabrik für B-24-Bomber in Michigan. Während Glendon dort tagsüber als Nieter arbeitete, schrieb er Nachts rund sechs Monate an seinem ersten Roman "Willow Run". Er wurde 1943 veröffentlicht. 1943 wurde Glendon Swarthout Soldat in einer Infanterie-Kompanie der Army und kam nach Italien, wo er die Truppen der 3. Division wegen Augenzeugenberichten für die posthume Verleihung von Medals of Honor interviewte. Eine Verletzung beendte 1945 seine Karriere beim Militär.[6]

Master, Lehrertätigkeit, Sohn, Doktor

So kehrte er an die University of Michigan zurück, um dort 1946 seinen Master zu machen. Im selben Jahr begann er dort, zu unterrichten. Und er wurde Vater von Miles Hood Swarthout, dem einzigen Kind der Swarthouts. 1948 wechselte er für eine Stelle zur University of Maryland. Im selben Jahr wurde er mit dem Hopwood Award ausgezeichnet. Während der nächsten drei Jahre arbeitet er vorwiegend als Lehrer an der University of Maryland und lebte für einige Monate in Mexiko.[2] 1951 begann er seinen Doctor of Philosophy (Ph.D.) an der Michigan State University, welchen er 1955 in viktorianischer Literatur[3] bekam. Bis 1959 unterrichtete er an der Michigan State University.[6][7][8]

Romane und Verfilmungen

Im Jahr 1955 veröffentlichte das Magazin New World Writing, Ausgabe 5, seine Kurzgeschichte "A Horse for Mrs. Cluster". Der Filmregisseur Joseph H. Lewis (1907–2000) verfilmte die Geschichte in seinem Film "Die siebte Kavallerie" (1956) mit Randolph Scott (1898–1987) in einer Hauptrolle. 1958 veröffentlichte Swarthout seinen Kriegsroman "They Came to Cordura" über die Strafexpedition der Vereinigten Staaten gegen Pancho Villa (1878–1923) und seine Männer, die zuvor das Militärcamp der 13. US-Kavallerie in der Kleinstadt Columbus in New Mexico überfielen. Das Buch wurde ein Erfolg und für einen Pulitzer-Preis nominiert.[9] Die Westernverfilmung "Sie kamen nach Cordura" des Regisseurs Robert Rossen (1908–1966) mit Gary Cooper (1901–1961) und Rita Hayworth (1918–1987) wurde 1959 erstmals gezeigt. 1960 folgte das Buch "Where the Boys Are" und die Verfilmung "Dazu gehören zwei" des Regisseurs Henry Levin (1909–1980). Der Film wurde ein großer Erfolg. Seine Erfolge erlaubten es der Familie, nach Arizone zu ziehen, wo er bis 1963 an der Arizona State University unterrichtete. Danach widmete er sich ausschließlich seiner Tätigkeit als Schriftsteller.[6] Er veröffentlichte 16 Romane, von denen einige verfilmt worden sind.[10]

Sein Roman "Bless the Beasts & Children" aus dem Jahr 1970 wurde von Stanley Kramer (1913–2001) verfilmt und 1971 erstmals gezeigt. In Deutschland lief der Film unter dem Titel "Denkt bloß nicht, daß wir heulen", in der Deutschen Demokratischen Republik lief der Film ab 1973 unter dem Titel "... und sie sind nur Kinder".[11] Der Spätwestern "Der letzte Scharfschütze" (1976) des Regisseurs Don Siegel (1912–1991) mit dem Schauspieler John Wayne (1907–1979) basiert auf Glendons Roman "The Shootist" (1975). Das Filmdrama "The Homesman" (2014) des Regisseurs und Schauspielers Tommy Lee Jones (* 1946) basiert auf Swarthouts gleichnamigen Roman (deutscher Originaltitel "Es führt ein Weg zurück") aus dem Jahr 1988.[12]

Werke mit Kathryn und Miles Hood Swarthout

Mit seiner Frau Kathryn schrieb Glendon Swarthout sechs[13] Jugendbücher, darunter "Whichaway" (1966), "The Button Boat" (1969[14]) und "Cadbury's Coffin" (1982).[6] Weitere Werke waren "The Ghost and the Magic Saber", "TV Thompson" und "Whales To See The".[15]

Miles Hood Swarthout schrieb drei Drehbücher auf Basis der Romane seines Vaters Glendon und führte bei dem Kurzfilm "Mulligans!" (1997) zusätzlich Regie und war als Schauspieler beteiligt.[16]

Auszeichnungen und Tod

Glendon Swarthout erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den O.-Henry-Preis (1960) und zweimal den "Spur Award" der Western Writers of America. 1991 wurde er als erster mit dem "Owen Wister Award" für sein Lebenswerk von der Western Writers of America ausgezeichnet. Die Verleihung was sein letzter öffentlicher Auftritt.[2]

Am 23. September 1992 verstarb der lebenslange Raucher[6] Glendon Swarthout im Alter von 74 Jahren Zuhause in Scottsdale im US-amerikanischen Bundesstaat Arizona an Lungenproblemen.[17] Seine Ehefrau und sein Sohn überlebten ihn.[18]

Swarthout Awards

Die Arizona State University verleiht seit 1962[10] jährlich die Glendon and Kathryn Swarthout Awards In Writing.[14] Das Stipendium ist für Studenten der Arizona State University gedacht. Im Jahr 2015 war der erste Preis mit 2.300 US-Dollar dotiert.[19]

Werke (Auswahl)

Deutsch
  • 1959: Sie kamen nach Cordura, Übersetzung von Karl August Horst, 278 Seiten, List Verlag
  • 1969: Staubtornado : Der Junge von Box O meistert sein Schicksal, Glendon und Kathryn Swarthout, Übersetzung Ilse Wiegand, Illustration Margret Rettich, 110 Seiten, Arena Verlag
  • 1971: Denkt bloß nicht, daß wir heulen, Übersetzung von Helmut Degner (1929–1996), 188 Seiten, Scherz Verlag
  • 1974: und sie sind nur Kinder, Übersetzung von Helmut Degner, 186 Seiten, Verlag Neues Leben
  • 1977: Der Superschütze, Übersetzung von Alfred Dunkel, 127 Seiten, Heyne Verlag, ISBN 3-453-20297-X
  • 1981: Das Wahrheitsspiel, Übersetzung von Friedrich A. Hofschuster, 286 Seiten, Goldmann Verlag, ISBN 3-442-05218-1
  • 1992: Es führt ein Weg zurück, Übersetzung von Kollektiv-Druck-Reif, 281 Seiten, Goldmann Verlag, ISBN 3-442-09692-8
Englisch
  • 1943: Willow Run
  • 1958: They Came to Cordura
  • 1960: Where the Boys Are
  • 1962: Welcome to Thebes
  • 1964: The Cadillac Cowboys
  • 1966: The Eagle and the Iron Cross
  • 1968: Loveland
  • 1970: Bless the Beasts & Children
  • 1972: The Tin Lizzie Troop
  • 1973: Luck and Pluck
  • 1975: The Shootist
  • 1977: A Christmas Gift / The Melodeon
  • 1979: Skeletons
  • 1985: The Old Colts
  • 1988: The Homesman
  • 1994: Pinch Me, I Must Be Dreaming
Mit Kathryn Swarthout

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1948: Avery Hopwood and Jule Hopwood Creative Writing Award[14][20]
  • 1960: O.-Henry-Preis[18]
  • 1972: Goldmedaille der National Society of Arts and Letters[18]
  • 1975: Spur Award für "The Shootist" als Best Western Novel der Western Writers of America[21]
  • 1988: Spur Award für "The Homesman" als Best Western Novel der Western Writers of America[22]
  • 1988: Wrangler Award für "The Homesman" als Best Western Novel der Western Heritage Association[22]
  • 1991: Owen Wister Award der Western Writers of America[6]

Weblinks

Quellen

  1. Glendon Swarthout - Easterns and Westerns, Michigan State University Press, 2001, Seite 7
  2. 2,0 2,1 2,2 Dictionary of Midwestern Literature, Volume 1: The Authors, herausgegeben von Philip A. Greasley, Seite 482
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 About Glendon Swarthout
  4. The Official Website of Glendon Swarthout - Glendon Swarthout - Loveland
  5. THE LOWELL LEDGER, LOWELL, MICHIGAN, THURSDAY, DEC. 12, 1940 (PDF)
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 6,6 6,7 Bless the Beasts & Children: A Novel von Glendon Swarthout, Simon and Schuster, 2014 @ Google Books
  7. 7,0 7,1 The Life of Glendon Swarthout - By Jamie Keeton
  8. Swarthout Family Homepage - Glendon Swarthout
  9. Glendon Swarthout - They Came To Cordura
  10. 10,0 10,1 The Glendon and Kathryn Swarthout Awards In Writing | Department of English
  11. Bless the Beasts & Children (1971) - Release Info - IMDb
  12. 'The Homesman': Cannes Review - The Hollywood Reporter, 5/18/2014
  13. Glendon Swarthout - Biography - IMDb
  14. 14,0 14,1 14,2 Fifty years and 400 students: Swarthout Awards in Writing legacy at ASU | ASU News, December 12, 2012
  15. The Official Website of Glendon Swarthout - The Swarthout Family
  16. Miles Hood Swarthout - IMDb
  17. The Life of Glendon Swarthout - By Trent Dean
  18. 18,0 18,1 18,2 Glendon Swarthout, Novelist, Dies at 74 - NYTimes.com, September 26, 1992
  19. Glendon and Kathryn Swarthout Awards In Writing | Department of English
  20. Michigan in Literature von Clarence A. Andrews, Seite 139
  21. The Official Website of Glendon Swarthout - Glendon Swarthout - The Shootist
  22. 22,0 22,1 The Official Website of Glendon Swarthout - Glendon Swarthout - The Homesman