Aserbaidschan

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Republik Aserbaidschan
Azərbaycan Respublikası
Amtssprache(n) Aserbaidschanisch
Hauptstadt Baku
Staats- und
Regierungsform
präsidentielle Republik
Währung 1 Aserbaidschan-Manat (AZN) = 100 Qəpik/Qäpik
Unabhängigkeit 28. Mai 1918 (Deklaration)
18. Oktober 1991 (Wiedererlangung)
Nationalhymne Azərbaycan Marşı
(„Marsch von Aserbaidschan“)
Nationalfeiertag 28. Mai
Zeitzone UTC+4
Kfz-Kennzeichen AZ
ISO 3166 AZ, AZE, 031
Top-Level-Domain .az
Telefonvorwahl +994

Aserbaidschan ist ein Staat in Vorderasien. Die Hauptstadt Aserbaidschans ist Baku. Aserbaidschan ist ein Nachfolgestaat der Sowjetunion, welche durch die Alma-Ata-Deklaration am 21. Dezember 1991 aufgelöst wurde. Aserbaidschan liegt zwischen dem Kaspischen Meer und Kaukasus und grenzt im Norden an Russland, im Nordwesten an Georgien, im Süden an den Iran, im Westen an Armenien und über die autonome Republik Nachitschewan an die Türkei. Der höchste Berg Aserbaidschans ist der zum Großen Kaukasus gehörende Bazardüzü mit 4466 Metern unmittelbar an der Grenze zu Russland. Der größte See des Landes ist der Sarısu mit 67 km² Fläche. Aserbaidschan ist seit 1992 Mitglied der Vereinten Nationen und seit 2001 Mitglied des Europarats.

Geschichte

Als das Russische Kaiserreich (1721–1917) zerfiel, wurde am 28. Mai 1918 die unabhängige Demokratische Republik Aserbaidschan ausgerufen. Nach nur zwei Jahren fiel Aserbaidschan allerdings wieder an die Sowjetunion und wurde zu deren Teilstaat Aserbaidschanische Sozialistische Sowjetrepublik. Am 18. Oktober 1991 wurde Aserbaidschan mithilfe von Befreiungsbewegungen wie der Volksfront Aserbaidschans von der Sowjetunion unabhängig. Der ethno-territoriale Konflikt mit Armenien um die Region Bergkarabach im Kaukasus brach während der Endphase der Sowjetunion ab 1988 wieder aus. Dieser forderte zwischen 1992 bis 1994 mehrere Zehntausende Todesopfer auf beiden Seiten und führte zu massenhafter Flucht und Vertreibung.[1]

Heydər Əliyev (1923–2003) war viele Jahre lang der wichtigste Politiker zunächst der Aserbaidschanischen Sowjetrepublik und dann von 1993 bis 2003 als Präsident der unabhängigen Republik Aserbaidschan. Sein Amtsnachfolger wurde sein Sohn İlham Əliyev (* 1961) am 31. Oktober 2003 als der Präsident Aserbaidschans. 2020 kam es zum Krieg zwischen den Streitkräften Armeniens und denen der Republik Arzach um Bergkarabach. Der Krieg endete nach vier Monaten mit einem Sieg Aserbaidschans. Das am 9. November 2020 mit Vermittlung der Russischen Föderation geschlossene Waffenstillstandsabkommen legte unter anderem veränderte Grenzziehungen fest. Doch die Waffenruhe war brüchig, im September 2023 startete Aserbaidschan erneut eine Offensive auf die Region. Tags darauf wurde unter Vermittlung Russlands eine Feuerpause vereinbart und kurz darauf erklärte Aserbaidschan den militärischen Sieg über Armenien im Bergkarabach-Konflikt. Es setzte eine Massenflucht der armenischen Bevölkerung Bergkarabachs nach Armenien ein. Präsident Samvel Shahramanyan[2] der Republik Arzach unterzeichnete ein Dekret, demgemäß er sich mit der Auflösung der selbsterklärten Region Bergkarabach zum 1. Januar 2024 bereit erklärte.[1]

Anfang 2024 erhob die Generalstaatsanwaltschaft München in der sogenannten Aserbaidschan-Affäre Anklage gegen die beiden früheren deutschen Bundestagsabgeordneten Eduard Lintner (CSU) und Axel Fischer (CDU). Sie sollen Geld aus Aserbaidschan angenommen und im Gegenzug versucht haben, eine aserbaidschanfreundliche Politik des Europarats zu erwirken.[3] Die um mehr als ein Jahr vorgezogene[4] Präsidentschaftswahl am 7. Februar 2024 gewann İlham Əliyev deutlich und so konnte er seine fünfte Amtszeit antreten.[5] Die meisten Gegenkandidaten gehörten regierungstreuen Parteien im Parlament an. Die eigentlichen Oppositionsparteien stellte keinen Gegenkandidaten auf. Im Sommer 2023 kam der international bekannte Ökonom und Regierungskritiker Gubad Ibadoglu während eines Besuchs in Aserbaidschan in Haft. Von November 2023 bis zur Wahl wurden mindestens 13 Medienschaffende verhaftet.[6] Mehrere Journalisten deckten Bestechung auf hoher Ebene auf.[5] Insgesamt gab es zu der Zeit mehr als 200 politische Gefangene.[7] Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte das verschärfte Behördenvorgehen im Vorfeld der Wahlen als "umfassenden, koordinierten Angriff auf die Zivilgesellschaft und die Rechtsstaatlichkeit".[5]

Verwaltungsgliederung

Aserbaidschan ist in 59 Rayons, 10 republikunmittelbare Städte und 1 autonome Republik gegliedert.

Verwaltungsgliederung von Aserbaidschan


Nr. Name Verwaltungseinheit Hauptstadt
1 Abşeron Rayon Xırdalan
2 Ağcabədi Rayon Ağcabədi
3 Ağdam Rayon Ağdam
4 Ağdaş Rayon Ağdaş
5 Ağstafa Rayon Ağstafa
6 Ağsu Rayon Ağsu
7 Şirvan Stadt -
8 Astara Rayon Astara
9 Baku Stadt -
10 Balakən Rayon Balakən
11 Bərdə Rayon Bərdə
12 Beyləqan Rayon Beyləqan
13 Biləsuvar Rayon Biləsuvar
14 Cəbrayıl Rayon Cəbrayıl
15 Cəlilabad Rayon Cəlilabad
16 Daşkəsən Rayon Daşkəsən
17 Şabran Rayon Şabran
18 Füzuli Rayon Füzuli
19 Gədəbəy Rayon Gədəbəy
20 Gəncə Stadt -
21 Goranboy Rayon Goranboy
22 Göyçay Rayon Göyçay
23 Hacıqabul Rayon Hacıqabul
24 İmişli Rayon İmişli
25 İsmayıllı Rayon İsmayıllı
26 Kəlbəcər Rayon Kəlbəcər
27 Kürdəmir Rayon Kürdəmir
28 Laçın Rayon Laçın
29 Lənkəran Rayon Lənkəran
30 Lənkəran Stadt -
31 Lerik Rayon Lerik
32 Masallı Rayon Masallı
33 Mingəçevir Stadt -
34 Naftalan Stadt -
35 Neftçala Rayon Neftçala
36 Oğuz Rayon Oğuz
37 Qəbələ Rayon Qəbələ
38 Qax Rayon Qax
39 Qazax Rayon Qazax
40 Qobustan Rayon Qobustan
41 Quba Rayon Quba
42 Qubadlı Rayon Qubadlı
43 Qusar Rayon Qusar
44 Saatlı Rayon Saatlı
45 Sabirabad Rayon Sabirabad
46 Şəki Rayon Şəki
47 Şəki Stadt -
48 Salyan Rayon Salyan
49 Şamaxı Rayon Şamaxı
50 Şəmkir Rayon Şəmkir
51 Samux Rayon Samux
52 Siyəzən Rayon Siyəzən
53 Sumqayıt Stadt -
54 Şuşa Rayon Şuşa
55 Şuşa Stadt -
56 Tərtər Rayon Tərtər
57 Tovuz Rayon Tovuz
58 Ucar Rayon Ucar
59 Xaçmaz Rayon Xaçmaz
60 Stepanakert Stadt -
61 Göygöl Rayon Göygöl
62 Xızı Rayon Xızı
63 Xocalı Rayon Xocalı
64 Xocavənd Rayon Xocavənd
65 Yardımlı Rayon Yardımlı
66 Yevlax Rayon Yevlax
67 Yevlax Stadt -
68 Zəngilan Rayon Zəngilan
69 Zaqatala Rayon Zaqatala
70 Zərdab Rayon Zərdab

Literatur

  • 2008: Aserbaidschan - Land des Feuers: 5000 Jahre Geschichte und Kultur im Kaukasus, Herausgeberin Ingrid Pfluger-Schindlbeck, 294 Seiten, Dietrich Reimer Verlag, ISBN 978-3496028208
  • 2009: Aserbaidschan: Unterwegs im Land der Feuer, Philine von Oppeln und Gerald Hübner, 336 Seiten, Trescher Verlag, ISBN 978-3897941243
  • 2009: CultureScapes Aserbaidschan: Kultur, Geschichte und Politik zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer, Christoph Merian Verlag, 192 Seiten, ISBN 978-3856164881
  • 2021: Aserbaidschan: 100 Fragen und Antworten, Autoren Tale Heydarov und Tale Bagiyen, 208 Seiten, ISBN 978-3937687506

Weblinks

Quellen