Bahnhof Hamburg-Blankenese
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Der Bahnhof Hamburg-Blankenese ist eine S-Bahnstation in Hamburg-Blankenese. Dort verkehren die Linien S1 und S11, die Linie S11 endet dort. Es handelt sich um einen Kopfbahnhof mit Abstellanlage. Früher gab es einen Güterbahnhof, dieser wurde jedoch abgerissen und mit Wohn- und Geschäftshäusern neu bebaut.
Geschichte
Der Bahnhof Blankenese wurde von Architekt Wilhelm Semper, dem jüngeren Bruder von Gottfried Semper (1803–1879), entworfen und 1866/67 erbaut. Laut Förderkreis Historisches Blankenese gilt es als wahrscheinlich, dass Gottfried Semper sich wie üblich auch in diesem Fall die Entwürfe des jüngeren Bruders anschaute und diese optimierte.[1]
Der Bahnhof wurde am 19. Mai 1867 als vorläufiger Endpunkt der zunächst eingleisigen Altona-Blankeneser Eisenbahn eröffnet. Blankenese begann sich zu dieser Zeit von einem Fischerdorf zu einem vornehmen Villenviertel zu entwickeln, und es gab auch einen zunehmenden Ausflugsverkehr. 1883 erfolgte die Verlängerung nach Wedel. 1894-1898 wurden größere Teile der Strecke auf Dammlage aufgehöht und zweigleisig ausgebaut. Ab Januar 1908 verkehrte die Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn hier wie auf der gesamten Strecke nach Altona elektrifiziert und ohne schienengleiche Bahnübergänge. 1897 wurde am Bahnhofsvorplatz eine Bahnhofsgaststätte ergänzt, weitere Ausbauten gab es in den Jahren 1911 - als die Gleislose Bahn Blankenese–Marienhöhe eröffnet wurde, 1929 und 1953, als eine Ladenzeile im Erdgeschoss angebaut wurde.[2] Seit den 1970er-Jahren hatte die Imbisskette Burger King eine Filiale in den Räumen des Bahnhofsrestaurants, die jedoch vor dem Umbau in den 2000er-Jahren schloss.
1988-1990 wurde der Bahnhof erneut umgebaut, insbesondere wurden die alten baufälligen Treppenaufgänge aus Stahl durch Neubauten mit Betonstützen ersetzt. Der neue Aufgang zum Hauptbahnsteig wies nun eine Rolltreppe und einen Aufzug auf. Zudem wurden die Bahnsteigdächer saniert und das Farbschema von einem dunklen Grün nach Hellblau geändert. Teilweise wurde das Bahnsteigdach allerdings inzwischen im DB-typischen Silber neu lackiert. Um die Neugestaltung des Bahnhofsareals und die damals nicht durchgeführte Sanierung des Hauptgebäudes gab es in den 1990er-Jahren intensive Diskussionen unter den Bürgern des Stadtteils. Mehrere Vorschläge wurden hierzu vorgestellt und diskutiert.[3]
In den 2000er-Jahren wurde schließlich ein Konzept umgesetzt, das auf dem Gelände des nun nicht mehr genutzten Güterbahnhofs umfangreiche Wohn- und Geschäftsbauten vorsah. Zudem wurde das Ortsamt, die Bücherhalle Elbvororte sowie Einzelhandelsgeschäfte am Blankeneser Bahnhof errichtet. 2002-2004 wurde die Fußgängerbrücke am Ostende der Bahnsteige neu errichtet, da die alte baufällig war. Dies hatte sich im Rahmen von Sanierungsarbeiten herausgestellt. Ab 2006 wurden die Neubauten inklusive der Straßenbrücke über den Sülldorfer Kirchenweg errichtet. Ab 2007 wurde das Bahnhofsgebäude saniert und in gelber Farbe neu gestrichen. Seit Oktober 2008 steht es unter Denkmalschutz. Auch der Bahnhofsplatz wurde neu gestaltet, die Fahrtrichtung der Buskehre dabei gedreht.
Lage und Bau
Die Bahnhofsanlagen des Kopfbahnhofs wurden zum Teil in den umgebenden Krähenberg hineingebaut, die Abstellgleise liegen in einem Einschnitt, über die der Sülldorfer Kirchenweg als Brücke verläuft. Auch die frühere Zufahrt des Güterbahnhofs erfolgte hier über eine separate Brücke, die inzwischen nicht mehr existiert.
Der Bahnhof verfügt heute über drei Bahnsteiggleise, Gleis 2 und 3 liegen an einem Mittelbahnsteig. Beide Bahnsteige sind halb überdacht, wobei das Bahnhofsdach von Gleis 1 später erbaut wurde (nach 1908). Ausgänge gibt es zum Bahnhofsgebäude am Erik-Blumenfeld-Platz, dem ehemaligen Blankeneser Bahnhofsplatz sowie über eine Fußgängerbrücke zu den Straßen Witts Allee und Am Klingenberg. Das repräsentative Bahnhofsgebäude von 1866/67, das mit einer Durchfahrt über Gleis 1 des Bahnhofs errichtet wurde, wurde als Putzbau im Rundbogenstil erbaut, es weist fünf Fensterachsen und einen überhöhten Mittelrisalit auf, Elemente der Romanik (Bogenfries), Gotik (Vierpässe) und der Renaissance bzw. des Klassizismus (Rundbogenfenster mit breiter Rahmung und Säulchen) flossen ein.[2]
Das 1927 errichtete elektromagnetische Fahrdienstleiterstellwerk B ist noch in Betrieb und steuert die Signale und Weichen bis nach Flottbek. Zuvor befand sich das Stellwerk auf dem Ostende des Mittelbahnsteigs.[4]
Güterverkehr
Nördlich der Bahnsteiggleise 1-3 hatte der Bahnhof früher ein viertes Gleis als Einfahrtsgleis für den Güterverkehr. Dieses wurde auch zum Umlaufen der Loks für Personenzüge nach Wedel genutzt, die bis 1950 noch im Dampfbetrieb fuhren. Die weiteren Gleise waren: Gleis 5 (Güterschuppengleis), Gleis 6 (südliches Freiladegleis), Gleis 7 (Kopframpengleis), Gleis 8 (nördliches Freiladegleis) sowie die Nebengleise 9-11. Anfangs gab es auch eine Drehscheibe am Ende der Gleise 3 und 4. Zurzeit des Baus des Stellwerks 1927 wurde auch das Ausziehgleis 11 nahe dem Abzweig der Strecke in Richtung Wedel geschaffen. Das alte Nebengleis 10 wurde abgebaut, Gleis 11 wurde zu Gleis 10.[4]
Eine eigene Bahnmeisterei mit Flachbauten gab es bis Anfang der 1990er-Jahre. Den Güterverkehr gab es bis zum Jahr 1997, es handelte sich vor allem um Güterzüge zum Bahnhof Rissen-Ölweiche (Mobil Oil/Kraftwerk Wedel), deren Lok über Gleis 3 des S-Bahnhofes kehrte, was den S-Bahnverkehr zum Teil beeinträchtigte.
Weblinks
Quellen
- ↑ Schautafel des Förderkreises am Bahnhof Blankenese
- ↑ 2,0 2,1 Der Bahnhof Hamburg-Blankenese der S-Bahn mit einem 474 | Trainslide.com
- ↑ Das Wort hat der Bürger, in: Hamburger Abendblatt vom 17. Dezember 1997, S. 18.
- ↑ 4,0 4,1 Benno Wiesmüller, Dierk Lawrenz: Die Hamburger Rangier- und Güterbahnhöfe, EK-Verlag, Freiburg, 2009, S.159f.
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