Estland
Karte: 59_N 26_E |
Republik Estland | |||||
Eesti Vabariik | |||||
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Amtssprache(n) | Estnisch | ||||
Hauptstadt | Tallinn | ||||
Staats- und Regierungsform |
parlamentarische Republik | ||||
Währung | 1 Euro (EUR) = 100 Cent | ||||
Unabhängigkeit | 24. Februar 1918 (Deklaration) 20. August 1991 (Wiedererlangung) | ||||
Nationalhymne | Mu isamaa, mu õnn ja rõõm („Mein Vaterland, mein Glück und [meine] Freude“) | ||||
Zeitzone | UTC+2 OEZ UTC+3 OESZ (März bis Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | EST | ||||
ISO 3166 | EE, EST, 233 | ||||
Top-Level-Domain | .ee | ||||
Telefonvorwahl | +372 | ||||
Estland ([ˈʔeːstlant], auch [ˈʔɛstlant], estnisch Eesti [eːsti], offiziell Republik Estland) ist ein Staat in Nordeuropa. Die Hauptstadt des nördlichsten Land des Baltikums ist Tallinn.
Geografie
Estland grenzt im Norden und Westen an die Ostsee, im Osten an Russland und im Süden an Lettland. Der Berg Suur Munamägi im Haanja-Höhenzug ist mit 318 m Höhe die höchste Erhebung des gesamten Baltikums und damit auch von Estland. Der größte See ist der Peipussee (estnisch Peipsi-Pihkva järv). Der längste Fluss Estlands ist der Võhandu mit 162 km Länge, gefolgt vom Pärnu mit 144 km Länge und Põltsamaa mit 135 km Länge.[1]
Die Hauptstadt Tallinn im Kreis Harju ist mit Abstand die bevölkerungsreichste Stadt von Estland.
Geschichte
Im Jahr 1940 wurde Estland während des Zweiten Weltkrieges zusammen mit Lettland und Litauen von der Sowjetunion annektiert. Von 1941 bis 1944 war das Land von deutschen Truppen besetzt, verwaltungstechnisch wurde es dem Generalkommissariat Ostland zugeordnet. Im Herbst 1944 wurde Estland nach der erneuten Besetzung durch die Rote Armee in die Sowjetunion eingegliedert. Am 30. März 1990 löste sich Estland von der Sowjetunion und erklärte sich wieder zur Republik. Seit dem 20. August 1991 ist Estland wieder ein unabhängige Staat. Am 17. September 1991 trat Estland den Vereinten Nationen bei. Am 29. März 2004 wurde Estland Mitglied der NATO (North Atlantic Treaty Organization). Nach einem Referendum am 14. September 2003 wurde Estland am 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union (EU).
Am 9. Oktober 2006 wurde Toomas Hendrik Ilves (* 1953) der Staatspräsident der Republik Estland. Am 9. Dezember 2010 erfolgte der Beitritt zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Am 1. Januar 2011 führte Estland als erster baltischer Staat den Euro als Währung ein. Am 26. März 2014 wurde Taavi Rõivas (* 1979) der Ministerpräsident der Republik Estland. An 23. November 2016 wurde Jüri Ratas (* 1978) der Ministerpräsident der Republik Estland. Am 10. Oktober 2016 wurde Kersti Kaljulaid (* 1969) die Staatspräsidentin der Republik Estland. Am 3. März 2019 fand die Parlamentswahl in Estland statt. Die Estnische Reformpartei (RE = Eesti Reformierakond) kam dabei auf 28,9 %, die Estnische Zentrumspartei (K) auf 23,1 %, die Estnische Konservative Volkspartei (EKRE) auf 17,8 % und die konservative Partei Isamaa kam auf 11,4 %.[2] Am 26. Januar 2021 übernahm Kaja Kallas (* 1977) der Estnischen Reformpartei das Amt der Premierministerin von Estland. Am 31. August 2021 wurde in der Präsidentschaftswahl 2021 Alar Karis (* 1958) im zweiten Wahlgang zum Staatspräsidenten Estlands gewählt. Sein Amt trat er am 11. Oktober 2021 an. Die Parlamentswahl am 5. März 2023 gewann die RE von Regierungschefin Kallas mit gut 31 Prozent deutlich. An zweiter Stelle lag die nationalistische Partei EKRE mit 16,1 Prozent.[3] Knapp fünf Wochen nach der Parlamentswahl stand am 7. April 2023 das Regierungsbündnis aus der Estnischen Reformpartei der amtierenden Ministerpräsidentin Kallas, den Sozialdemokraten (SDE) und der liberalen Partei Eesti 200 (Estland 200).[4]
Verwaltungsgliederung
Estland ist in 15 Landkreise (Singular maakond), Gemeinden mit 34 Städten, 11 Minderstädte (alev) sowie zahlreiche Siedlungen (alevik) und Dörfer (küla) unterteilt.
Kreis | Verwaltungssitz | ISO 3166-2 Code |
---|---|---|
Harju | Tallinn | EE-37 |
Hiiu | Kärdla | EE-39 |
Ida-Viru | Jõhvi | EE-45 |
Jõgeva | Jõgeva | EE-50 |
Järva | Paide | EE-52 |
Lääne | Haapsalu | EE-56 |
Lääne-Viru | Rakvere | EE-60 |
Põlva | Põlva | EE-64 |
Pärnu | Pärnu | EE-68 |
Rapla | Rapla | EE-71 |
Saare | Kuressaare | EE-74 |
Tartu | Tartu | EE-79 |
Valga | Valga | EE-81 |
Viljandi | Viljandi | EE-84 |
Võru | Võru | EE-87 |
Innerhalb der EU wurde Estland auf der Ebene NUTS 3 in fünf Regionen (Statistikeinheiten) unterteilt:
Region | Landkreise | Code |
---|---|---|
Nordestland | Harju | EE001 |
Westestland | Hiiu, Lääne, Pärnu, Saare | EE004 |
Zentralestland | Järve, Lääne-Viru, Rapla | EE006 |
Nordostestland | Ida-Viru | EE007 |
Südestland | Jõgeva, Põlva, Tartu, Valga, Viljandi, Võru | EE008 |
Literatur
- 2008: Geschichte der baltischen Länder, Ralph Tuchtenhagen, 128 Seiten, Verlag C.H.Beck, 2., aktualisierte Auflage, ISBN 978-3406508554
- 2011: Drei baltische Wege: Litauen, Lettland, Estland - zerrieben und auferstanden, Robert von Lucius, 256 Seiten, Mitteldeutscher Verlag, ISBN 978-3898128223
- 2015: Estland: Land der Lieder und Legenden, Helmut Matt, 178 Seiten, Wiesenburg-Verlag, ISBN 978-3956322815
Weblinks
- Republic of Estonia Government (englisch)
- The President of Estonia (englisch)
- The Parliament of Estonia (englisch)
- Ministry of Foreign Affairs (englisch)
- Eesti Instituut – Estnisches Kulturinstitut (englisch)
- Estland beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland
- Estland beim Statistischen Bundesamt (Destatis)
- Heinrich Riggenbach: Estland im Historischen Lexikon der Schweiz
- Estonia im The World Factbook der CIA
- Iten-Online - Klimadiagramm Estland
- Estland bei City Population
- Estland bei Wikimedia Commons
- Estland in Wikivoyage