Sowjetunion: Unterschied zwischen den Versionen

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Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] (1939 bis 1945) fielen die baltischen Länder ([[Estland]], [[Lettland]], [[Litauen]]), Bessarabiens, Tuwas, des nördlichen Teils Ostpreußens sowie [[Finnland|finnische]], [[Polen|polnische]], [[Tschechoslowakei|tschechoslowakische]] und [[japan]]ische Gebiete an die Sowjetunion. Das war die Zeit der größten Ausdehnung des Staates. Er grenzte damit an die Länder [[Rumänien]], [[Ungarn]], die Tschechoslowakei, Polen, Finnland, [[Norwegen]], [[Nordkorea]], [[Volksrepublik China]], [[Mongolei]], [[Afghanistan]], [[Iran]] und [[Türkei]]. Ebenso grenzte die Sowjetunion an die Binnenmeere Ostsee und Schwarzes Meer, an die Randmeere Barentssee, Karasee, Laptewsee, Ostsibirische See, Tschuktschensee, Beringmeer, Ochotskisches Meer und Japanisches Meer sowie an den Pazifischer Ozean.
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] (1939 bis 1945) fielen die baltischen Länder ([[Estland]], [[Lettland]], [[Litauen]]), Bessarabiens, Tuwas, des nördlichen Teils Ostpreußens sowie [[Finnland|finnische]], [[Polen|polnische]], [[Tschechoslowakei|tschechoslowakische]] und [[japan]]ische Gebiete an die Sowjetunion. Das war die Zeit der größten Ausdehnung des Staates. Er grenzte damit an die Länder [[Rumänien]], [[Ungarn]], die Tschechoslowakei, Polen, Finnland, [[Norwegen]], [[Nordkorea]], [[Volksrepublik China]], [[Mongolei]], [[Afghanistan]], [[Iran]] und [[Türkei]]. Ebenso grenzte die Sowjetunion an die Binnenmeere Ostsee und Schwarzes Meer, an die Randmeere Barentssee, Karasee, Laptewsee, Ostsibirische See, Tschuktschensee, Beringmeer, Ochotskisches Meer und Japanisches Meer sowie an den Pazifischer Ozean.


Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Albanien (1948–1961), [[Bulgarien]], Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechoslowakei und die 1949 gegründete [[Deutsche Demokratische Republik]] (DDR) durch den Machteinfluss der Sowjetunion als Satellitenstaaten kommunistisch regierte „Volksdemokratien“. Nach Stalins Tod wurde 1953 Nikita Sergejewitsch Chruschtschow (1894–1971) bis 1964 Parteichef der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU). Im Oktober 1962 brachte die Kubakrise durch die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf [[Kuba]] die Welt an den Rand eines Atomkrieges, den der Präsident John F. Kennedy (1917–1963) der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] androhte. 1964 folgte Leonid Iljitsch Breschnew (1906–1982) bis 1982 als Parteichef der KPdSU. 1968 schlug die Sowjetunion die Freiheitsbewegung des Prager Frühling in der Tschechoslowakei nieder. Am 1. August 1975 unterzeichnete die Sowjetunion das Abkommen der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE). 1979 marschierten sowjetische Truppen in Afghanistan ein. Von 1982 bis 1984 war Juri Wladimirowitsch Andropow (1914–1984) Parteichef der KPdSU. Ihm folgte 1984 für gut ein Jahr Konstantin Ustinowitsch Tschernenko (1911–1985). Von 1985 bis 1991 war Michail Gorbatschow Parteichef der KPdSU. Er leitete erste Reformen ein. Durch Perestrojka (Umbau) und Glasnost (Offenheit) sollte der Realsozialismus reformiert werden. Jedoch verselbständigte sich die Entwicklung und entglitt zunehmend der Kontrolle der KPdSU, hinzu kam, dass die Reformen keine Wachstumssteigerung brachten. Die entstandene Unsicherheit wurden durch natürliche Katastrophen verstärkt. 1986 ereignete sich auf dem Gebiet der heutigen [[Ukraine]] die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl und 1988 ereignete sich mit dem Erdbeben von Spitak im Kaukasus eines der schwersten Erdbeben der letzten Jahrzehnte. 1990 wurde die DDR aufgelöst. Im August 1991 übernahm Wolodymyr Iwaschko (1932–1994) während des Augustputsches in Moskau für Gorbatschow das Amt des Generalsekretärs.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden [[Albanien]] (1948–1961), [[Bulgarien]], Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechoslowakei und die 1949 gegründete [[Deutsche Demokratische Republik]] (DDR) durch den Machteinfluss der Sowjetunion als Satellitenstaaten kommunistisch regierte „Volksdemokratien“. Nach Stalins Tod wurde 1953 Nikita Sergejewitsch Chruschtschow (1894–1971) bis 1964 Parteichef der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU). Im Oktober 1962 brachte die Kubakrise durch die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf [[Kuba]] die Welt an den Rand eines Atomkrieges, den der Präsident John F. Kennedy (1917–1963) der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] androhte. 1964 folgte Leonid Iljitsch Breschnew (1906–1982) bis 1982 als Parteichef der KPdSU. 1968 schlug die Sowjetunion die Freiheitsbewegung des Prager Frühling in der Tschechoslowakei nieder. Am 1. August 1975 unterzeichnete die Sowjetunion das Abkommen der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE). 1979 marschierten sowjetische Truppen in Afghanistan ein. Von 1982 bis 1984 war Juri Wladimirowitsch Andropow (1914–1984) Parteichef der KPdSU. Ihm folgte 1984 für gut ein Jahr Konstantin Ustinowitsch Tschernenko (1911–1985). Von 1985 bis 1991 war Michail Gorbatschow Parteichef der KPdSU. Er leitete erste Reformen ein. Durch Perestrojka (Umbau) und Glasnost (Offenheit) sollte der Realsozialismus reformiert werden. Jedoch verselbständigte sich die Entwicklung und entglitt zunehmend der Kontrolle der KPdSU, hinzu kam, dass die Reformen keine Wachstumssteigerung brachten. Die entstandene Unsicherheit wurden durch natürliche Katastrophen verstärkt. 1986 ereignete sich auf dem Gebiet der heutigen [[Ukraine]] die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl und 1988 ereignete sich mit dem Erdbeben von Spitak im Kaukasus eines der schwersten Erdbeben der letzten Jahrzehnte. 1990 wurde die DDR aufgelöst. Im August 1991 übernahm Wolodymyr Iwaschko (1932–1994) während des Augustputsches in Moskau für Gorbatschow das Amt des Generalsekretärs.


Durch die Alma-Ata-Deklaration wurde die Sowjetunion am 21. Dezember 1991 aufgelöst. Enstanden sind hierdurch die Länder Russland, [[Weißrussland]], Estland, Lettland, Litauen, [[Republik Moldau|Moldawien]], Ukraine, [[Armenien]], [[Aserbaidschan]], [[Georgien]], [[Kasachstan]], [[Kirgisistan]], [[Tadschikistan]], [[Turkmenistan]] und [[Usbekistan]].
Durch die Alma-Ata-Deklaration wurde die Sowjetunion am 21. Dezember 1991 aufgelöst. Enstanden sind hierdurch die Länder Russland, [[Weißrussland]], Estland, Lettland, Litauen, [[Republik Moldau|Moldawien]], Ukraine, [[Armenien]], [[Aserbaidschan]], [[Georgien]], [[Kasachstan]], [[Kirgisistan]], [[Tadschikistan]], [[Turkmenistan]] und [[Usbekistan]].

Version vom 6. Mai 2020, 05:27 Uhr

Союз Советских Социалистических Республик
Sojus Sowjetskich Sozialistitscheskich Respublik
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Wahlspruch: Пролетарии всех стран, соединяйтесь!
Deutsch: Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!
Amtssprache(n) Russisch in jeder Sowjetrepublik zusätzlich die jeweilige Nationalsprache sowie andere Nationalsprachen in den autonomen Republiken
Hauptstadt Moskau
Staatsform (formale) Räterepublik
Staatsoberhaupt Michail Sergejewitsch Gorbatschow (1988–1991)
Regierungschef Iwan Stepanowitsch Silajew (1991)
Währung 1 Sowjetischer Rubel = 100 Kopeken
Gründung 30. Dezember 1922
Auflösung Dezember 1991
Nationalhymne Die Internationale (1922–1944)
Gimn Sowjetskowo Sojusa (1944–1991)
Nationalfeiertag 9. Mai (Tag des Sieges)
7. Oktober (Tag der Verfassung)
7. November (Tag der Oktoberrevolution)
Zeitzone UTC +02:00 bis +12:00
Kfz-Kennzeichen SU
ISO 3166 SUHH
Top-Level-Domain .su
Telefonvorwahl +7

Die Sowjetunion (vollständige amtliche Bezeichnung: Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, kurz UdSSR) war ein zentralistisch regierter, föderativer Einparteienstaat. Er wurde am 30. Dezember 1922 durch die Bolschewiki gegründet und durch die Alma-Ata-Deklaration am 21. Dezember 1991 aufgelöst. Das Territorium erstreckte sich über Osteuropa und den Kaukasus bis nach Zentral- und das gesamte Nordasien. Russland nimmt als Nachfolgestaat die völkerrechtlichen Rechte und Pflichten in internationalen Organisationen wahr.

Geschichte

Die Februarrevolution 1917 beendete die Zarenherrschaft des Russischen Kaiserreiches. Einige Monate später wurde in der Oktoberrevolution die Macht gewaltsam durch die russischen kommunistischen Bolschewiki unter Führung von Lenin (1870–1924) übernommen. Sie riefen die Russische Sowjetrepublik aus. Nach dem Russischen Bürgerkrieg wurde im Dezember 1922 die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken aus Sowjetrussland, der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik, der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik und der Transkaukasischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik gegründet. Die Union vereinte einen Großteil der Territorien des zerfallenen Russischen Reiches wieder zu einem Staat. Lenins Tod führte zu einem erbitterten Nachfolgekampf, in dem sich Josef Stalin (1878–1953) gegen Leo Trotzki (1879–1940) durchsetzte. Stalin festigte seine Macht durch Terror gegen seine Widersacher. Von 1935 bis 1940 liess Stalin unerwünschte Bürger und ethnische Minderheiten in Arbeitslager (Gulag) deportieren. Das antikommunistische Schwarzbuch des Kommunismus von 1997 gibt bis zu 20 Millionen Opfer für diese Zeit an.

Während des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945) fielen die baltischen Länder (Estland, Lettland, Litauen), Bessarabiens, Tuwas, des nördlichen Teils Ostpreußens sowie finnische, polnische, tschechoslowakische und japanische Gebiete an die Sowjetunion. Das war die Zeit der größten Ausdehnung des Staates. Er grenzte damit an die Länder Rumänien, Ungarn, die Tschechoslowakei, Polen, Finnland, Norwegen, Nordkorea, Volksrepublik China, Mongolei, Afghanistan, Iran und Türkei. Ebenso grenzte die Sowjetunion an die Binnenmeere Ostsee und Schwarzes Meer, an die Randmeere Barentssee, Karasee, Laptewsee, Ostsibirische See, Tschuktschensee, Beringmeer, Ochotskisches Meer und Japanisches Meer sowie an den Pazifischer Ozean.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Albanien (1948–1961), Bulgarien, Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechoslowakei und die 1949 gegründete Deutsche Demokratische Republik (DDR) durch den Machteinfluss der Sowjetunion als Satellitenstaaten kommunistisch regierte „Volksdemokratien“. Nach Stalins Tod wurde 1953 Nikita Sergejewitsch Chruschtschow (1894–1971) bis 1964 Parteichef der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU). Im Oktober 1962 brachte die Kubakrise durch die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf Kuba die Welt an den Rand eines Atomkrieges, den der Präsident John F. Kennedy (1917–1963) der Vereinigten Staaten androhte. 1964 folgte Leonid Iljitsch Breschnew (1906–1982) bis 1982 als Parteichef der KPdSU. 1968 schlug die Sowjetunion die Freiheitsbewegung des Prager Frühling in der Tschechoslowakei nieder. Am 1. August 1975 unterzeichnete die Sowjetunion das Abkommen der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE). 1979 marschierten sowjetische Truppen in Afghanistan ein. Von 1982 bis 1984 war Juri Wladimirowitsch Andropow (1914–1984) Parteichef der KPdSU. Ihm folgte 1984 für gut ein Jahr Konstantin Ustinowitsch Tschernenko (1911–1985). Von 1985 bis 1991 war Michail Gorbatschow Parteichef der KPdSU. Er leitete erste Reformen ein. Durch Perestrojka (Umbau) und Glasnost (Offenheit) sollte der Realsozialismus reformiert werden. Jedoch verselbständigte sich die Entwicklung und entglitt zunehmend der Kontrolle der KPdSU, hinzu kam, dass die Reformen keine Wachstumssteigerung brachten. Die entstandene Unsicherheit wurden durch natürliche Katastrophen verstärkt. 1986 ereignete sich auf dem Gebiet der heutigen Ukraine die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl und 1988 ereignete sich mit dem Erdbeben von Spitak im Kaukasus eines der schwersten Erdbeben der letzten Jahrzehnte. 1990 wurde die DDR aufgelöst. Im August 1991 übernahm Wolodymyr Iwaschko (1932–1994) während des Augustputsches in Moskau für Gorbatschow das Amt des Generalsekretärs.

Durch die Alma-Ata-Deklaration wurde die Sowjetunion am 21. Dezember 1991 aufgelöst. Enstanden sind hierdurch die Länder Russland, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen, Moldawien, Ukraine, Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan.

Literatur

  • 2000: Geschichte Russlands und der Sowjetunion: Von Lenin bis Jelzin, Leonid Luks, 575 Seiten, Pustet, ISBN 978-3791716879
  • 2009: Studienhandbuch Östliches Europa: Band 2: Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion, Thomas M. Bohn und Dietmar Neutatz, 566 Seiten, Uni-Taschenbücher, ISBN 978-3825231682
  • 2013: Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991, Helmut Altrichter, 272 Seiten, Verlag C.H.Beck, 4. Auflage, ISBN 978-3406652158
  • 2016: Die Sowjetunion 1917-1991, Manfred Hildermeier, 270 Seiten, De Gruyter Oldenbourg, 3. Auflage, ISBN 978-3486718485

Weblinks