Timex Sinclair 2068: Unterschied zwischen den Versionen

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== Beschreibung ==
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Im Jahr 1983 wurde ein Prototyp des Timex Sinclair 2068 entwickelt. Dieser wurde aufgrund des im November 1983 als TS2068 erschienenen [[Timex Sinclair 2072]] (TS2072) eingestellt. Der TS2068 ist ein erweiterter Sinclair ZX Spectrum 48K mit 72 KB Speicher, davon 48 KB RAM und 24 KB ROM. Der TS2072 wurde jedoch umbenannt und erschien dann doch alsTS2068 mit drei Speicherbänken (Home, ExROM, Aros) für jeweils maximal 64 KB RAM. Die Speicherbänke können in 8 KB-Blöcken (Chunks) unterteilt werden, die zwischen den Bänken ausgetauscht werden können, um mehr RAM und ROM zur Verfügung zu stellen. Chunk 3 ist für das System reserviert, weswegen der Cartridge Dock nur 56 KB erlaubt.<ref name="achtbitm">[https://8bit-museum.de/heimcomputer/timex/ Timex – 8Bit-Museum.de]</ref> Eingebaut ist das TS 2068 BASIC, in dem das Spectrum BASIC integriert ist, so dass die Spectrum BASIC Programme auch auf dem TS2068 laufen. Das TS2068 ROM ist jedoch unterschiedlich zum Spectrum ROM. Programme für den Spectrum, die das ROM benutzen, laufen überwiegend nicht direkt und können nur mit einem Spectrum-[[Emulator (Software)|Emulator]] auf dem TS2068 genutzt werden. Der Emulator ist in der Regel ein Cartridge mit einem Spectrum ROM. Damit laufen fast alle Programme für den Spectrum auf dem TS2068 .<ref name="oldc">[https://www.old-computers.com/museum/computer.asp?c=634&st=1 OLD-COMPUTERS.COM Museum ~ TIMEX / SINCLAIR 2068]</ref> Timex entwickelte für den TS2068 die TS2060 BEU (Bus Expansion Unit). Diese erlaubt bis zu 253 weitere 64 KB Bänke, was bis zu damals eindrucksvolle 16 MB RAM bedeutet. Die BEU besitzt auch Anschlüsse für den Drucker TS2040, den Kassettenrekorder TS2020, Diskettenlaufwerke und Microdrives. Von der ebenfalls entwickelten TS2065 Expansions-Bay wurden nur vier Prototypen gebaut. Kurz bevor Timex die Produktion eingestellt hatte, wurde noch das 300-Baud-Modem TS2050 entwickelt. Timex verkaufte es jedoch nicht selber, sondern der Hersteller Westridge Communications, eine Abteilung von Anchor Automation, verkauft es als Westridge 2050.<ref name="achtbitm"/>
Im Jahr 1983 wurde ein Prototyp des Timex Sinclair 2068 entwickelt. Dieser wurde aufgrund des im November 1983 als TS2068 erschienenen [[Timex Sinclair 2072]] (TS2072) eingestellt. Der TS2068 ist ein erweiterter Sinclair ZX Spectrum 48K mit 72 KB Speicher, davon 48 KB RAM und 24 KB ROM. Der TS2072 wurde jedoch umbenannt und erschien dann doch alsTS2068 mit drei Speicherbänken (Home, ExROM, Aros) für jeweils maximal 64 KB RAM. Die Speicherbänke können in 8 KB-Blöcken (Chunks) unterteilt werden, die zwischen den Bänken ausgetauscht werden können, um mehr RAM und ROM zur Verfügung zu stellen. Chunk 3 ist für das System reserviert, weswegen der Cartridge Dock nur 56 KB erlaubt.<ref name="achtbitm">[https://8bit-museum.de/heimcomputer/timex/ Timex – 8Bit-Museum.de]</ref> Eingebaut ist das TS 2068 BASIC, in dem das Spectrum BASIC integriert ist, so dass die Spectrum BASIC Programme auch auf dem TS2068 laufen. Das TS2068 ROM ist jedoch unterschiedlich zum Spectrum ROM. Programme für den Spectrum, die das ROM benutzen, laufen überwiegend nicht direkt und können nur mit einem Spectrum-[[Emulator (Software)|Emulator]] auf dem TS2068 genutzt werden. Der Emulator ist in der Regel ein Cartridge mit einem Spectrum ROM. Damit laufen fast alle Programme für den Spectrum auf dem TS2068 .<ref name="oldc">[https://www.old-computers.com/museum/computer.asp?c=634&st=1 OLD-COMPUTERS.COM Museum ~ TIMEX / SINCLAIR 2068]</ref> Timex entwickelte für den TS2068 die TS2060 BEU (Bus Expansion Unit). Diese erlaubt bis zu 253 weitere 64 KB Bänke, was bis zu damals eindrucksvolle 16 MB RAM bedeutet. Die BEU besitzt auch Anschlüsse für den Drucker TS2040, den Kassettenrekorder TS2020, [[Diskettenlaufwerk]]e und Microdrives. Von der ebenfalls entwickelten TS2065 Expansions-Bay wurden nur vier Prototypen gebaut. Kurz bevor Timex die Produktion eingestellt hatte, wurde noch das 300-Baud-Modem TS2050 entwickelt. Timex verkaufte es jedoch nicht selber, sondern der Hersteller Westridge Communications, eine Abteilung von Anchor Automation, verkauft es als Westridge 2050.<ref name="achtbitm"/>


Nachdem das Weihnachtsgeschäft 1983 mit dem TS2068 schlecht lief, stoppte Timex den TS2068 und stieg 1984 in den Vereinigten Staaten aus dem Heimcomputermarkt aus,<ref name="achtbitm"/> Der TS2068 wurde jedoch als '''Timex Computer 2068''' ('''TC2068''') in Teilen von [[Europa]], vorwiegend in [[Portugal]] und [[Polen]] von Timex of Portugal, Lda. bis 1989 verkauft.<ref name="oldc"/> Der TC2068 hat einen neuer SLCD-Chip für PAL-TV, der Ton wird nun auch über den Fernseher wiedergegeben, und der Expansions-Slot ist nun kompatibel zum Spectrum und [[Timex Computer 2048]] (TC2048). Aufgrund der 9 V-Spannungsversorgung wird der TC2068 auch nicht mehr so heiß wie der TS2068. Das Diskettenlaufwerk und die Erweiterung FDD3000 können auch direkt angeschlossen werden. Der TC2068 ist vollständig softwarekompatibel zum TS2068 und wurde in einem silbernen oder schwarzen Gehäuse geliefert. Der schwarze TC2068 war für den Export nach Polen bestimmt. 1986/87 brachte Timex of Portugal den TS2068 als '''Timex 2068''' in den Vereinigten Staaten wieder auf den Markt. Dieser hat ebenfalls ein neu entworfenes Board. Statt 15 V werden auch bei diesem Modell nun 9 V Versorgungsspannung benötigt, im Cartridge-Port steckt eine ZX-Spectrum Emulator-Platine und der Userport entspricht dem des originalen Spectrum.<ref name="achtbitm"/>
Nachdem das Weihnachtsgeschäft 1983 mit dem TS2068 schlecht lief, stoppte Timex den TS2068 und stieg 1984 in den Vereinigten Staaten aus dem Heimcomputermarkt aus,<ref name="achtbitm"/> Der TS2068 wurde jedoch als '''Timex Computer 2068''' ('''TC2068''') in Teilen von [[Europa]], vorwiegend in [[Portugal]] und [[Polen]] von Timex of Portugal, Lda. bis 1989 verkauft.<ref name="oldc"/> Der TC2068 hat einen neuer SLCD-Chip für PAL-TV, der Ton wird nun auch über den Fernseher wiedergegeben, und der Expansions-Slot ist nun kompatibel zum Spectrum und [[Timex Computer 2048]] (TC2048). Aufgrund der 9 V-Spannungsversorgung wird der TC2068 auch nicht mehr so heiß wie der TS2068. Das Diskettenlaufwerk und die Erweiterung FDD3000 können auch direkt angeschlossen werden. Der TC2068 ist vollständig softwarekompatibel zum TS2068 und wurde in einem silbernen oder schwarzen Gehäuse geliefert. Der schwarze TC2068 war für den Export nach Polen bestimmt. 1986/87 brachte Timex of Portugal den TS2068 als '''Timex 2068''' in den Vereinigten Staaten wieder auf den Markt. Dieser hat ebenfalls ein neu entworfenes Board. Statt 15 V werden auch bei diesem Modell nun 9 V Versorgungsspannung benötigt, im Cartridge-Port steckt eine ZX-Spectrum Emulator-Platine und der Userport entspricht dem des originalen Spectrum.<ref name="achtbitm"/>
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[[Kategorie:Timex Sinclair 2068]]
[[Kategorie:Timex Sinclair 2068]]

Version vom 9. März 2023, 06:40 Uhr

Timex Sinclair 2068
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes:
Timex Sinclair 2068 mit geöffnetem Cartridge-Port und einem Cartridge
Timex Sinclair 2068 (Rückseite)
Timex Sinclair 2068 (linke Seite)
Timex Sinclair 2068 (rechte Seite)
Timex Sinclair 2068 (von unten)
Timex Sinclair 2068 (Verpackung)
Timex Sinclair 2040 Thermodrucker
Timex FDD3000

Der Timex Sinclair 2068 (TS2068) ist ein 8-Bit-Heimcomputer von Timex Sinclair aus den 1980er Jahren. Timex Sinclair war ein Joint Venture des britischen Hardwareherstellers Sinclair Research Ltd. und der US-amerikanischen Timex Corporation. Er ist der vierte und letzte Heimcomputer von Timex Sinclair für den nordamerikanischen Markt.

Beschreibung

Im Jahr 1983 wurde ein Prototyp des Timex Sinclair 2068 entwickelt. Dieser wurde aufgrund des im November 1983 als TS2068 erschienenen Timex Sinclair 2072 (TS2072) eingestellt. Der TS2068 ist ein erweiterter Sinclair ZX Spectrum 48K mit 72 KB Speicher, davon 48 KB RAM und 24 KB ROM. Der TS2072 wurde jedoch umbenannt und erschien dann doch alsTS2068 mit drei Speicherbänken (Home, ExROM, Aros) für jeweils maximal 64 KB RAM. Die Speicherbänke können in 8 KB-Blöcken (Chunks) unterteilt werden, die zwischen den Bänken ausgetauscht werden können, um mehr RAM und ROM zur Verfügung zu stellen. Chunk 3 ist für das System reserviert, weswegen der Cartridge Dock nur 56 KB erlaubt.[1] Eingebaut ist das TS 2068 BASIC, in dem das Spectrum BASIC integriert ist, so dass die Spectrum BASIC Programme auch auf dem TS2068 laufen. Das TS2068 ROM ist jedoch unterschiedlich zum Spectrum ROM. Programme für den Spectrum, die das ROM benutzen, laufen überwiegend nicht direkt und können nur mit einem Spectrum-Emulator auf dem TS2068 genutzt werden. Der Emulator ist in der Regel ein Cartridge mit einem Spectrum ROM. Damit laufen fast alle Programme für den Spectrum auf dem TS2068 .[2] Timex entwickelte für den TS2068 die TS2060 BEU (Bus Expansion Unit). Diese erlaubt bis zu 253 weitere 64 KB Bänke, was bis zu damals eindrucksvolle 16 MB RAM bedeutet. Die BEU besitzt auch Anschlüsse für den Drucker TS2040, den Kassettenrekorder TS2020, Diskettenlaufwerke und Microdrives. Von der ebenfalls entwickelten TS2065 Expansions-Bay wurden nur vier Prototypen gebaut. Kurz bevor Timex die Produktion eingestellt hatte, wurde noch das 300-Baud-Modem TS2050 entwickelt. Timex verkaufte es jedoch nicht selber, sondern der Hersteller Westridge Communications, eine Abteilung von Anchor Automation, verkauft es als Westridge 2050.[1]

Nachdem das Weihnachtsgeschäft 1983 mit dem TS2068 schlecht lief, stoppte Timex den TS2068 und stieg 1984 in den Vereinigten Staaten aus dem Heimcomputermarkt aus,[1] Der TS2068 wurde jedoch als Timex Computer 2068 (TC2068) in Teilen von Europa, vorwiegend in Portugal und Polen von Timex of Portugal, Lda. bis 1989 verkauft.[2] Der TC2068 hat einen neuer SLCD-Chip für PAL-TV, der Ton wird nun auch über den Fernseher wiedergegeben, und der Expansions-Slot ist nun kompatibel zum Spectrum und Timex Computer 2048 (TC2048). Aufgrund der 9 V-Spannungsversorgung wird der TC2068 auch nicht mehr so heiß wie der TS2068. Das Diskettenlaufwerk und die Erweiterung FDD3000 können auch direkt angeschlossen werden. Der TC2068 ist vollständig softwarekompatibel zum TS2068 und wurde in einem silbernen oder schwarzen Gehäuse geliefert. Der schwarze TC2068 war für den Export nach Polen bestimmt. 1986/87 brachte Timex of Portugal den TS2068 als Timex 2068 in den Vereinigten Staaten wieder auf den Markt. Dieser hat ebenfalls ein neu entworfenes Board. Statt 15 V werden auch bei diesem Modell nun 9 V Versorgungsspannung benötigt, im Cartridge-Port steckt eine ZX-Spectrum Emulator-Platine und der Userport entspricht dem des originalen Spectrum.[1]

Die Erweiterung Timex FDD3000 ist fast ein vollständiger Computer, allerdings gedacht als eine Diskettenlaufwerk-Erweiterung für die Timex Computer 2048 und Timex Sinclair 2068. Das FDD3000 ist mit 16 KB RAM und einem 3" Diskettenlaufwerk ausgestattet, kann aber auch 64 KB RAM aufgerüstet werden, so dass es die Verwendung des Betriebssystem CP/M und eines zweiten Diskettenlaufwerks ermöglicht. Der Unipolbrit Komputer 2086 ist eine polnische Variante des TS2068, der von einem Joint Venture von Unimor und Timex of Portugal, Lda. produziert wurde.

Technische Daten

  • CPU: Zilog Z80A, 3,58 MHz
  • RAM: 48 KB
  • ROM: 24 KB (16 KB + 8 KB ExROM)
  • Anzeige: Text: 32 x 24 Zeichen / Grafik: 256 x 192 Pixel (mit 32 x 24 oder 32 x 192 Attributen), 512 x 192 Pixel
  • Farben: 16
  • Ton: AY-3-8912 Chip
  • Tastatur: Gummitastatur
  • Anschlüsse: 2 x Joystick, Fernseher (HF-Modulator), Composite Video Out, RGB-Video-Out, Cartridge, Kassettenrekorder
  • Strom: DVE Stromversorgung, 15 V, 1 A, Gleichstrom (TS2068) / 9 V (TC2068, Timex 2068)[2]

Emulation

Der TS2068[3] und TC2068 werden von dem plattformübergreifenden Multi-System-Emulator MAME (früher seperat als Emulator MESS) emuliert. Der TS2068 wird seit Version 4.0 vom 5. März 2016 auch von dem Emulator ZEsarUX emuliert.[4] Der Emulator Fuse emuliert den TS2068 sowie den TC2068.[5] Der Emulator EightyOne emuliert die TC2048/TS2068 Computer seit Version 0.42T.[6]

Literatur

  • 1984: inside the Timex Sinclair 2000 computer: a guide to the anatomy of the hardware, Jeff Naylor und Diane Rogers, 114 Seiten, Sunshine Books, ISBN 978-0946408313

Weblinks

Quellen