Mexiko
Karte: 23_N 102_W |
Vereinigte Mexikanische Staaten | |||||
Estados Unidos Mexicanos | |||||
| |||||
Amtssprache(n) | Spanisch | ||||
Hauptstadt | Mexiko-Stadt | ||||
Staats- und Regierungsform |
präsidentielle Republik (Bundesrepublik) | ||||
Währung | 1 Mexikanischer Peso (MXN) = 100 Centavos | ||||
Unabhängigkeit | 1810 erklärt 1821 von Spanien anerkannt | ||||
Nationalhymne | Himno Nacional Mexicano | ||||
Zeitzone | UTC−6 bis UTC−8 UTC−5 bis UTC−7 (mit Sommerzeit) | ||||
Kfz-Kennzeichen | MEX | ||||
ISO 3166 | MX, MEX, 484 | ||||
Top-Level-Domain | .mx | ||||
Telefonvorwahl | +52 | ||||
Mexiko (spanisch México oder Méjico [ˈmexiko], nahuatl Mexihco [me:'ʃiʔko]), amtlich Vereinigte Mexikanische Staaten, spanisch Estados Unidos Mexicanos) ist ein Staat in Nordamerika. Die Hauptstadt der Bundesrepublik ist Mexiko-Stadt. Mexiko besteht aus 31 Bundesstaaten und dem Hauptstadtdistrikt Mexiko-Stadt. Die Amtssprache ist Spanisch. Seit 2003 sind 62 indigene Sprachen als Nationalsprachen (lenguas nacionales) anerkannt. Die am meisten gesprochenen indigenen Sprachen sind Nahuatl und Mayathan. Mexiko erstreckt sich über vier Zeitzonen.
Geografie
Im Norden grenzt Mexiko an die Vereinigten Staaten, im Osten an den Golf von Mexiko, im Südosten an Guatemala, Belize und an das Karibische Meer sowie im Süden und Westen an den Pazifischen Ozean. Der größte Teil von Mexiko wird allein dem nordamerikanischen Kontinent zugeordnet, während der südliche Teil bereits zur Landbrücke Zentralamerikas zählt, die wiederum ebenfalls dem nordamerikanischen Kontinent zugerechnet wird.
Der höchste Punkt Mexikos ist mit 5636 Meter der Vulkan Citlaltépetl (auch Pico de Orizaba). Der höchste Berg Mexikos und höchste Vulkan Nordamerikas liegt an der Grenze zwischen den mexikanischen Bundesstaaten Puebla und Veracruz. In seinen östlichen Ausläufern entspringt der Río Jamapa. Der Popocatépetl (auch El Popo oder Don Goyo) ist mit 5462 Meter der zweithöchste Berg Mexikos.
Der Chapalasee ist das größte Binnengewässer Mexikos. Der Manuel-M.-Torres-Staudamm ist der der größte Stausee in Mexiko. Er staut den Río Grijalva. Der 560 km lange Río Usumacinta ist der wasserreichste Fluss Mittelamerikas. Er fliesst durch Guatemala und Mexiko. Der Isthmus von Tehuantepec ist eine Landenge in Mexiko, der die kürzeste Landverbindung zwischen dem Golf von Mexiko und dem Pazifik darstellt und Mittelamerika gegen das übrige Nordamerika abgrenzt.[1]
Geschichte
Während des Feldzuges Napoleon Bonapartes auf der Iberischen Halbinsel von 1807 bis 1814 erklärte Mexiko am 16. September 1810 die Unabhängigkeit von Spanien. Die zog den Mexikanischen Unabhängigkeitskrieg nach sich und führte am 27. September 1821 zur endgültigen Unabhängigkeit von der spanischen Kolonialherrschaft. Das erste Staatsoberhaupt war Agustín de Iturbide (1783–1824), der Mexiko ab 1822 als Kaiser regierte. Bereits 1823 musste er nach einem Militäraufstand jedoch abdanken und Mexiko wurde zur Republik. Ebenfalls 1823 Jahr löste sich das Gebiet von Guatemala von Mexiko los. Hieraus entstanden später die unabhängigen Staaten Guatemala, El Salvador, Nicaragua, Costa Rica und Honduras.
Im Jahr 1835 versuchten die Vereinigten Staaten, Mexiko die Gebiete um Texas und Kalifornien abzukaufen. 1836 riefen die in Texas lebenden Amerikaner die unabhängige Republik Texas aus, die bis 1845 bestand, bevor Texas von den USA annektiert wurde. Die USA beanspruchten weitere mexikanische Gebiete, was 1846 mit einer US-Invasion zum Mexikanisch-Amerikanischen Krieg führte. Dieser dauerte bis 1848, bis Mexiko nach der Niederlage im Vertrag von Guadalupe Hidalgo vom 2. Februar 1848 seine nördlichen Gebiete abtrat, darunter die späteren US-Bundesstaaten Kalifornien, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah und Colorado.
Im Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) suchte das Deutsche Kaiserreich ein Bündnis mit Mexiko gegen die USA. Das sogenannte Zimmermann-Telegramm des deutschen Staatssekretärs des Auswärtigen Amts wurde jedoch vom britischen Marinegeheimdienst abgefangen und entziffert. Das veranlasste die Regierung der Vereinigten Staaten, ihre Politik zu überdenken und trug dazu bei, die Öffentlichkeit für den Kriegseintritt einzustimmen. 1931 trat Mexiko dem Völkerbund bei. 1945 war Mexiko eines der Gründungsmitglieder der Vereinten Nationen (UN), des Internationalen Währungsfonds sowie der Weltbank. Der Völkerbund wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs (1939 bis 1945) und der Gründung der Vereinten Nationen am 18. April 1946 aufgelöst. Am 30. April 1948 wurde die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Kolumbien gegründet.
Im Jahr 1993 trat Mexiko der 1989 gegründeten Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) bei. Am 1. Januar 1994 wurde das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) mit Mexiko, Kanada und den USA abgeschlossen. Am 18. Mai 1994 trat Mexiko als erstes lateinamerikanisches Land in die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein. Am 1. Dezember 2012 wurde Enrique Peña Nieto (* 1966) der Präsident von Mexiko. Am 1. Juli 2018 fanden in Mexiko Bundeswahlen statt. Dabei wurden die Kommunal- (Bürgermeister und Senatoren), Regional- (Gouverneure der Bundesstaaten) und Präsidentschaftswahl durchgeführt. Die Präsidentschaftswahl gewann der Links-Nationalist Andrés Manuel López Obrador (* 1953) der Koalition Juntos Haremos Historia (MORENA, Partido del Trabajo und PES). López Obrador, auch bekannt als AMLO, trat das Amt am 1. Dezember 2018 als Nachfolger von Enrique Peña Nieto an.[2]
Verwaltungsgliederung
Mexiko besteht aus 31 Bundesstaaten dem Hauptstadtdistrikt Mexiko-Stadt. Die Bundesstaaten sind in über 2.400 Municipios aufgeteilt; der Bundesdistrikt ist in 16 Delegaciones aufgeteilt.
Bundesstaat | Hauptstadt | Gründungsjahr |
---|---|---|
Aguascalientes | Aguascalientes | 1835 |
Baja California | Mexicali | 1952 |
Baja California Sur | La Paz | 1974 |
Campeche | San Francisco de Campeche | 1857 |
Chiapas | Tuxtla Gutiérrez | 1824 |
Chihuahua | Chihuahua | 1824 |
Coahuila | Saltillo | 1824 |
Colima | Colima | 1857 |
Distrito Federal | (keine) | 1824 |
Durango | Victoria de Durango | 1824 |
Guanajuato | Guanajuato | 1824 |
Guerrero | Chilpancingo de los Bravo | 1849 |
Hidalgo | Pachuca de Soto | 1869 |
Jalisco | Guadalajara | 1824 |
México | Toluca | 1824 |
Michoacán | Morelia | 1824 |
Morelos | Cuernavaca | 1869 |
Nayarit | Tepic | 1917 |
Nuevo León | Monterrey | 1824 |
Oaxaca | Oaxaca de Juárez | 1824 |
Puebla | Puebla de Zaragoza | 1824 |
Querétaro | Santiago de Querétaro | 1824 |
Quintana Roo | Chetumal | 1974 |
San Luis Potosí | San Luis Potosí | 1824 |
Sinaloa | Culiacán Rosales | 1831 |
Sonora | Hermosillo | 1831 |
Tabasco | Villahermosa | 1824 |
Tamaulipas | Ciudad Victoria | 1824 |
Tlaxcala | Tlaxcala de Xicohténcatl | 1857 |
Veracruz | Xalapa-Enríquez | 1824 |
Yucatán | Mérida | 1824 |
Zacatecas | Zacatecas | 1824 |
Literatur
- 2004: Mexiko : Gesellschaft - Geschichte - Kultur, Herausgeber John Ross, Übersetzung Klaus Pedersen, 162 Seiten, Unrast Verlag, ISBN 3-89771-018-8
- 2007: Kleine Geschichte Mexikos: Von der Frühzeit bis zur Gegenwart, Klaus-Jörg Ruhl und Laura Ibarra Garcia, 216 Seiten, Verlag C.H.Beck, 2. Auflage, ISBN 978-3406421662
- 2015: Das Alte Mexiko: und seine Hochkulturen, Ulrike Peters, 254 Seiten, marixverlag, ISBN 978-3737409841
Weblinks
- https://www.gob.mx/ Website der mexikanischen Regierung (spanisch)
- Deutsche Botschaft Mexiko-Stadt
- Mexiko beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland
- Mexiko beim Statistischen Bundesamt (Destatis)
- Thomas Fischer: Mexiko im Historischen Lexikon der Schweiz
- Mexico im The World Factbook der CIA
- Iten-Online - Klimadiagramm Mexiko
- Mexiko bei City Population
- Mexiko bei Wikimedia Commons
- Mexiko in Wikivoyage