Aare
Karte: 47.606_N 8.224_E |
Aare | |
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Lauf der Aare mit Einzugsgebiet | |
Daten | |
Gewässerkennzahl | CH: 37, DE: 22 |
Lage | Berner Alpen Urner Alpen Voralpen Mittelland Jura
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Flusssystem | Rhein |
Abfluss über | Rhein → Nordsee |
Ursprung | am Unteraargletscher im Grimselgebiet |
Quellhöhe | 1977 m ü. M. (Unteraargletscher) |
Mündung | bei Koblenz AG in den Rhein |
Mündungshöhe | 312 m ü. M. |
Länge | 291,519 km[1] |
Einzugsgebiet | 17.709 km² |
Linke Nebenflüsse | Lütschine (Brienzersee), Kander (Thunersee), Gürbe, Saane, Zihl (Bielersee), Suze (Bielersee), Dünnern |
Rechte Nebenflüsse | Gadmerwasser, Zulg, Emme, Murg, Wigger, Suhre, Aabach, Reuss, Limmat, Surb |
Durchflossene Seen | Brienzersee, Thunersee, Bielersee |
Durchflossene Stauseen |
Oberaarsee, Grimselsee, Räterichsbodensee, Wohlensee, Stausee Niederried, Klingnauer Stausee |
Großstädte | Bern |
Mittelstädte | Thun, Biel/Bienne, Aarau |
Kleinstädte | Interlaken, Münsingen, Solothurn, Olten, Brugg |
Schiffbar | Nidau – Solothurn |
Die Aare ist ein Fluss in der Schweiz mit einer Gesamtlänge von 288 km. Sie verläuft nur in der Schweiz und ist der längste gänzlich innerhalb der Schweiz verlaufende Fluss. Sie entspringt in den östlichen Berner Alpen am Finsteraarhorn, im zentralen Süden der Schweiz und ist der wasserreichste Nebenfluss des Rheins. Die Aare führt durch die Kantone Bern, Solothurn und Aargau und umfasst den flächenmässig grössten Raum der schweizerischen Alpennordseite und des Mittellandes.[2] Das Wort Aare stammt vom althochdeutschen Wort Aha und mittelhochdeutschem Ahe ab, das Quelle oder Wasser bedeutet.[3]
Geschichte
Bereits in der Antike diente die Aare dem Schiffsverkehr. Im Mittelalter war die Aare auch ein wichtiger Grenzfluss, als sie u. a. die Stammesherzogtümer Burgund und Alemannien trennte. Die Aare war auch Grenzabschnitt der karolingischen Reichsteilungen und trennte auch eine Weile Hochburgund vom römisch-deutschen Reich. Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Stadt Bern an der Aare gegründet. Das änderte den Charakter der Aare, denn spätestens ab Mitte des 13. Jahrhunderts gab es Brücken über den Fluss und es entwickelten sich zusammenhängende Herrschaftsgebiete auf beiden Seiten der Aare. Neben Schiffen nutze auch die Holzflösserei die Aare fürs Geschäft. Holz aus dem Emmental wurde zum Rhein und auf dem Rhein bis zu dessen Mündung in die Nordsee transportiert.[4]
Im späten Mittelalter kam es zu immer mehr katastrophalen Überschwemmungen und Seehochstände im Gebiet der drei Juraseen und der Aare bis Solothurn. Die Aare floss zu jener Zeit an den Jurarandseen vorbei, von Aarberg über Lyss bis Büren a.A., wo die Zihl aus dem Bielersee in die Aare einmündete. Etwa ab dem Jahr 1500 wurde die Situation bedrohlicher weil die Überschwemmungen immer verheerender wurden. Die Überschwemmungen führten zu mageren Ernten und die Seuchengefahr war gross. Ende des 15. Jahrhunderts wurden erste Uferschutzmassnahmen ergriffen. In den folgenden Jahrhunderten wurden immer wieder Massnahmen zum Hochwasserschutz getroffen. Aber erst nach weiteren verheerenden Hochwassern in den 1850er Jahren kam es zu umfangreichen Massnahmen.[4]
Die 1. Juragewässerkorrektion wurde während der Jahre 1868 bis 1891 durchgeführt.[4] Dabei wurde unter anderem zwischen 1875 und 1878 an der Aare der Hagneckkanal gebaut.[5] Der Kanal ist eine acht Kilometer lange geschaffene Verbindung zwischen der Aare bei Aarberg und dem Bielersee, durch den der Hauptstrom der ursprünglichen Aare abgeführt wird.[6] Das Aarewasser fliesst zusammen mit dem des Bielersees durch den Nidau-Büren-Kanal zurück in das alte Bett bei Büren. Der alte Verlauf der Aare zwischen Aarberg und Büren wird als Alte Aare bezeichnet.
Von 1962 bis 1973 wurde die zweite Juragewässerkorrektion durchgeführt.[4] Seit 2017 ist das sogenannte Aareschwimmen auf der Liste der lebendigen Traditionen der UNESCO aufgeführt und gehört somit zum immateriellen Kulturerbe der Schweiz. Auch das sogenannte Aareböötle auf der Aare ist beliebt. Dabei lässt man sich mit einem Gummiboot die Aare hinunter treiben. 2012 nahmen 1268 Teilnehmer daran teil.[7]
Impressionen
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Aareanfang südlich von Guttannen, Kanton Bern
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Aare bei Innertkirchen, Kanton Bern
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Aare in Brugg, Kanton Aargau
Literatur
- 1982: Die Geschichte der Schiffahrt auf den Juragewässern: Neuenburgersee-Murtensee-Bielersee-Aare, Erich Liechti, Jürg Meister und Josef Gwerder, ISBN 978-3858010353
- 2013: Berns Aare, Anna Bähler, Walter Däpp, Ueli Gruner, Christian Lüthi, Lisa Stalder, Markus Steiner und Franziska Witschi, 160 Seiten, Haupt Verlag, ISBN 978-3258077581
Weblinks
- https://aarelauf.ch/ Die Aare
- https://www.aareland.ch/ AareLand
- Kanton Bern | Die Aare im Kanton Bern
- 13 spannende Fakten, welche die Aare einzigartig machen - Bern Welcome
- Hans von Rütte: Aare im Historischen Lexikon der Schweiz
- Aare bei Wikimedia Commons
Quellen
- ↑ Hydrologischer Atlas der Schweiz: Objektinformation des untersten Gewässerlaufabschnitts der Aare
- ↑ Flussgeschichte der Aare - Die Aare
- ↑ Ortsnamen in Südbaden: Warum heißt Aha Aha? - Badische Zeitung TICKET, 24. August 2011
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 Rangerdienst Jura-Südfuss | Die Aare und ihre bewegte Geschichte
- ↑ Die Geschichte des Hochwasserschutzes in der Schweiz - Von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert, Daniel L. Vischer (PDF)
- ↑ Der Aarberger Kanal – ein direkter Wasserweg zwischen der Hauptstadt Bern und der Romandie im 17. Jahrhundert - Heinz Hirt (PDF)
- ↑ 13 spannende Fakten, welche die Aare einzigartig machen - Bern Welcome